Die Welt der ETFs Mrz21
Klimawandel: Können Anleger die Welt verändern?
Die Welt der ETFs
Das ETF-Magazin von Lyxor
<ul><li><small>ESG und Klimaschutz: Nachhaltig Spuren hinterlassen</small></li><hr><li><small>Mobilität der Zukunft: Interview mit Lukas Neckermann
</small></li><hr><li><small>Basisanlagen: Sparplanen Sie schon?</small></li></ul>
<small>**AUSGABE Q2 2021
<ahref="https://www.lyxoretf.de/">WWW.LYXORETF.DE</a></small>
03
Aktuelles
04
Nachgefragt
05
ESG und Klimaschutz-Nachhaltig Spuren hinterlassen
06
Basisanlagen: Sparplanen Sie schon?
07
Die Zukunft unserer Städte liegt auch in der Mobilität
08
ETF-Kolumne: Vom Wert der Diversifikation
09
Der andere Blickwinkel
10
Themenspezial Megatrends: Die Relevanzprüfung
11
Veranstaltungen
12
Themenspezial Megatrends: Disruptive Technologien
13
Was macht eigentlich? Stefanie Scharf
14
Impressum & Rechtliches
15
Service & Kontakt
Editorial
von Thomas Meyer zu Drewer
Thomas Meyer zu Drewer, Leiter Öffentlicher Vertrieb, Lyxor Deutschland
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
das große Thema dieser Tage sind Megatrends, die uns alle in den nächsten Jahren, eher Jahrzehnten, noch beschäftigen werden. Neben der Digitalisierung in allen möglichen Bereichen ist es auch die Zukunft der Mobilität, die Anleger im wahrsten Sinne des Wortes bewegt. Wir konnten dazu ein Interview mit einem der renommiertesten Vordenker auf diesem Feld, Lukas Neckermann, führen.
Mehr eine Mega-Herausforderung als nur ein Trend ist auch der Klima-wandel, der uns alle fordert. Doch wie passen die Themen ESG, also Umwelt, Soziales und Unternehmens-führung, und Klimaschutz zu-sammen? Darauf gehen wir in einem eigenen Beitrag ein.
Das vergangene Jahr hat zahlreiche interessante Entwicklungen gezeigt. So flossen mehr als 50 Prozent aller ETF-Anlagen in Europa in ETFs, die das Thema ESG berücksichtigen. Die andere bedeutende Entwicklung war der starke Anstieg bei ETF-Spar-plänen: Im Juni 2019 wurde erstmals die Marke von einer Million ETF-Spar-plänen überschritten, Ende 2020 hatte sich diese Zahl noch einmal verdoppelt.
Vielleicht kommt auch für Sie ein ETF-Sparplan infrage? Worum es sich bei ETF-Sparplänen handelt und welche Möglichkeiten sie bieten, erläutern wir auf den folgenden Seiten.
Im Februar fand der erste Börsentag statt. Selbstverständlich als Online-Veranstaltung, was auf absehbare Zeit auch weiter der Fall sein wird. Wo genau Sie Lyxor im Jahr 2021 antreffen können, finden Sie am Ende dieser Ausgabe.
Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre und wie immer viel Erfolg bei der Umsetzung Ihrer persönlichen Anlagestrategie!
Aktuelles rund um Lyxor ETFs
Herzlichen Glückwunsch, MDAX! Ein Vierteljahrhundert Börsengeschichte
Der Deutsche Aktienindex der zweiten Reihe, der Mid-Cap-Dax oder MDAX, feiert Geburtstag: Im Januar 1996 betrat der MDAXdas Börsenparkett und startete mit 2.684 Punkten. Ein Viertel-jahrhundert später hat sich der MDAX auf über 31.000 Punkte emporgearbeitet, und damit mehr als verzehnfacht, was wahrlich eine ansehnliche Erfolgsgeschichte ist, die knapp vier Jahre vor den ersten ETFs in Europa begann. Heute besteht die Möglichkeit, mit dem Lyxor MDAX (DR) UCITS ETF, WKN ETF007, auf deutsche Unternehmen zu setzen, die im MDAX vertreten und in ihren Segmenten häufig Welt-marktführer sind. Gerade diese Hidden Champions im Index mittelgroßer Werte sind es, die den Erfolg des MDAX mitbegründen.
Daher ist es auch kein Wunder, dass sich der MDAX in vielen Zeitabschnitten besser entwickelt als sein großer Bruder DAX, denn hier kommt der Größeneffekt zum Tragen: Nebenwerte entwickeln sich langfristig meist besser als Standardwerte, da sie oftmals dynamischer und flexibler in ihrer Ausrichtung sind.
Drei Jahre kostenfrei im Sparplan bei der Commerzbank: Lyxor 1 DAX 50 ESG UCITS ETF und Lyxor MSCI World ESG Trend Leaders UCITS ETF
„Geld anlegen? Nachhaltig!“ Unter diesem Motto steht eine Aktion der Commerzbank, bei der Anleger über den Lyxor 1 DAX 50 ESG UCITS ETF, WKN ETF909, in den grüneren DAX investieren können. Noch breiter gestreut anlegen ist möglich mit dem Lyxor MSCI World ESG Trend Leaders UCITS ETF mit der WKN LYX0YL. Damit greift die Commerzbank einen Trend auf, der sich im vergangenen Jahr noch einmal verstärkt hat. Denn immer mehr Anleger haben das Bedürfnis nachhaltig zu investieren und mit ihrer Anlage zum Klimaschutz beizu-tragen. Beide Lyxor ETFs können drei Jahre lang bei der Commerzbank in einem Sparplan über ein Direkt-Depot ohne Kaufgebühren bespart werden.
Einzige Bedingung für dieses Angebot: Online-Eröffnung eines Commerzbank-Sparplans bis zum 20. Oktober 2021. Nähere Informationen und Hinweise dazu finden Sie auf www.commerzbank.de unter dem Menüpunkt „Sparen & Anlegen“.
Ferner können Sie auch kostengünstig Einmalanlagen in Lyxor ETFs tätigen. Weitergehende Informationen finden Sie unter www.lyxorETF.de und www.traderepublic.com.
Neuer Partner von Lyxor ETF: Trade Republic
Das Unternehmen Trade Republic gehört zu den Fintechs, also Unternehmen im Finanzbereich, die sich ganz den digitalen Bankdienst-leistungen verschrieben haben. Im Jahr 2015 gegründet, konnte der Neobroker Trade Republic bis heute bereits viele Anleger vom unkompli-zierten und schnellen Handel mittels einer mobilen App überzeugen. Neben dem Handel von Aktien und ETFs bietet Trade Republic ein weitreichendes Universum an ETFSparplänen an. Seit Kurzem arbeiten Lyxor und Trade Republic zusammen, um noch mehr Anlegern den langfristigen Aufbau von Vermögen zu ermöglichen. Eine Notwendigkeit, die vor allem für junge Leute immer wichtiger wird. Die Kombination aus preisgünstigen Lyxor ETFs und einem transaktionskostenbefreiten Sparplan-angebot durch Trade Republic kommt diesem langfristigen Anlagegedanken entgegen.
Nachgefragt
IHRE NACHFRAGE: „Fallen beim Erwerb von ETFs Ausgabeaufschläge oder Rücknahmeabschläge an?“
In der Rubrik „Nachgefragt“
greifen wir Fragen auf, die Sie
uns gestellt haben und die
von allgemeinem Interesse sind.
Wenn auch Sie eine Frage haben, dann melden Sie sich bitte bei
uns unter info@lyxorETF.de
oder telefonisch unter
069 7174-444.
Wir danken Ihnen!
IHRE NACHFRAGE: „Fallen beim Erwerb von ETFs Ausgabeaufschläge oder Rücknahmeabschläge an?“
Vielen Dank für Ihre Frage! Gerade Anleger, die erstmals in Exchange Traded Funds investieren, stellen sich diese Frage. Was kein Wunder ist, denn bei traditionellen Investmentfonds fallen in der Regel Ausgabeaufschläge oder Abschläge bei der Rückgabe an. Anders als die zuvor erwähnten traditionellen, aktiv verwalteten Investmentfonds werden börsengehandelte Indexfonds über die Börse oder auch im börslichen Direkthandel erworben. Wenn Sie also einen ETF gefunden haben, der Ihrem Anlageziel und Ihrer Risikobereitschaft entspricht, dann geben Sie bei Ihrer Online-Bank eine Order für diesen ETF auf. Natürlich können Sie auch Ihre Filialbank damit beauftragen, was manchmal aber etwas Überzeugungsarbeit erfordert. Wichtig ist in beiden Fällen, dass Sie auf einer Ausführung Ihrer Order über die Börse bestehen. In den Ordermasken der Online-Banken finden Sie dazu häufig die Angabe mehrerer Börsenplätze.
Wenn Sie über die Börse handeln, fallen keine Aufschläge für die Ausgabe des ETFs oder Abschläge bei der Rücknahme des ETFs an. Allerdings wird Ihnen Ihre Bank Transaktionskosten berechnen. Börsengebühren können noch hinzukommen. Welche Gebühren für Sie genau entstehen, ob es Minimum-gebühren pro Orderausführung gibt und ob die Gebühren nach oben begrenzt sind, erfragen Sie bitte bei Ihrer Bank oder lesen es in den entsprechenden Preisverzeichnissen nach. In aller Regel fallen Gebühren vergleichbar mit dem Handel von Aktien an.
ETFs können Sie nur über Ihre Bank oder Ihrem Broker erwerben und veräußern und eräußern Sie in jedem Fall über Ihre Online- oder Filialbank (vgl. Artikel "Sparplanen Sie schon?" in dieser Ausgabe). Ein Erwerb direkt bei Lyxor ist nicht möglich. Bei Lyxor direkt beziehen nur Market Maker ETF-Anteile. Dieser Handelsweg wird als Primärmarkt bezeichnet. Als Anleger erwerben und veräußern Sie Ihre ETF-Anteile am Sekundärmarkt, also über die Börse. Die Aufteilung in Primär- und Sekundärmarkt trägt unter anderem dazu bei, dass Lyxor ETFs preisgünstig anbieten kann, denn dadurch muss weniger Infrastruktur vorgehalten werden als bei einem Anbieter traditioneller Investmentfonds.
ESG und Klimaschutz
Nachhaltig Spuren hinterlassen
ESG und Klimaschutz–Nachhaltig Spuren hinterlassen
Die ESG-Kennzeichnung hat sich in der Finanzindustrie als Synonym für die Bewertung auf Nachhaltigkeit geprüfter Unternehmen etabliert und ist heute als Kriterium bei der Entscheidung für oder gegebenenfalls auch gegen eine Geldanlage nicht mehr wegzudenken. Was genau sich hinter den Buchstaben E, S und G verbirgt, zeigt das Schaubild anhand ausgewählter Beispiele.
Die drei Buchstaben ESG erfreuen sich bei Anlegern großer Beliebtheit. Im Jahr 2020 floss auf der ETF-Seite jeder zweite neuinvestierte Euro in einen ETF, der ESG-Kriterien berücksichtigt. Auf der Beliebtheitskurve gleich dahinter finden sich Geldanlagen mit dem Fokus auf den Klimawandel. Worin der kleine, aber feine Unterschied zwischen ESG-ETFs und ETFs gegen den Klimawandel besteht, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Auch auf die Gefahr hin, dass Ihnen die Bedeutung der drei Buchstaben ESG bereits bekannt ist: Sie beschreiben drei nachhaltigkeitsbezogene
Verantwortungsbereiche und stehen für die ersten Buchstaben der englischen Begriffe
► Environmental – Umwelt
► Social – soziale Aspekte
► Governance – verantwortungsvolle Unternehmensführung
ESG – mehr als nur ein Trend
Das Thema Nachhaltigkeit ist in der Finanzbranche kein neues Phänomen. Bereits 2006 haben die Vereinten Nationen die sogenannten Principles of Responsible Investments (PRI) definiert. Diese Prinzipien für verantwor-tungsvolles Investieren gehen auf eine internationale Investoreninitiative zurück, die börsennotierte Unternehmen zur freiwilligen Selbstverpflichtung bezüglich der Berücksichtigung von ESG-Faktoren aufruft. Mehr als 3.000 Unternehmen, darunter Lyxor, zählen mittlerweile zu den Unterzeichnern der PRI. Bei Lyxor arbeiten wir mit erfahrenen Organisationen und Index-anbietern zusammen, um innovative ESG-Lösungen zu entwickeln und unser Universum an ESG-konformen ETFs kontinuierlich zu erweitern. In unserer Produktpalette finden Sie ein umfangreiches Angebot an ESG-gefilterten ETFs. Für diese ETFs veröffentlichen wir auf monatlicher Basis transparente ESG-Factsheets, in denen ökologische, soziale und unter-nehmensethische Faktoren bewertet werden.
Nicht nur Institutionen wie Kirchen oder Stiftungen achten bei der Geld-anlage auf die ökologisch und moralische Vertretbarkeit einer Investition. Ereignisse wie die Finanzkrise 2007/2008, die Dieselaffäre um gefälschte Abgaswerte oder die durch die Ölbohrplattform Deepwater Horizon ver-ursachte Umweltkatastrophe im Golf von Mexiko haben für deutliche Kursverluste bei den involvierten Unternehmen und für Unruhe an den Aktienmärkten gesorgt. Dies im Bewusstsein, sind sowohl institutionelle Investoren wie auch Privatanleger mehr denn je darauf bedacht, ihr Geld
nach langfristig ökologischen und moralischen Gesichtspunkten, mit anderne Worten nachhaltig, anzulegen. Das Auf-die-Finger-Schauen seitens der Anleger sorgt dafür, dass sich der Wert eines Unternehmens vorder-gründig nicht mehr über kurzfristige Gewinne – womöglich auf Kosten der Umwelt, zulasten der Mitarbeiter oder aufgrund moralisch fragwürdigen Verhaltens – definiert.
Die Einführung von ESG-Kriterien hat sich in den vergangenen Jahren von einem Trend zu einem neuen Standard bei der Bewertung von Geldanlagen entwickelt und wird darüber hinaus durch politische Vorgaben, wie beispielsweise den EU-Aktionsplan, gefördert und unterstützt.
Die Einführung von ESG-Kriterien hat sich in den vergangenen Jahren von einem Trend zu einem neuen Standard bei der Bewertung von Geldanlagen entwickelt.
EU-Aktionsplan
Um die EU-Klima- und Energieziele bis 2030 zu verwirklichen,
muss Europa nach Angaben der Kommission einen jährlichen Investitionsrückstand von fast 180 Milliarden Euro aufholen. Dazu braucht es Kapital von privaten Anlegern und institutionellen
Investoren. Vor diesem Hintergrund sollen Kapitalströme in nachhaltige Investitionen umgelenkt werden, um so den Klimaschutz und ein nachhaltiges Wachstum zu finanzieren. Der im März 2018 angekündigte Aktionsplan dient als „globale Richtschnur
für ein nachhaltiges Finanzwesen“, der Investoren dazu verpflichten soll, bei ihren Anlageentscheidungen ESG-Kriterien einfließen zulassen. Bislang sind zwei wesentliche Bausteine des EU-Aktionsplans verabschiedet worden: Die Offenlegungsverordnung im November 2019, die Finanzmarktteilnehmer dazu verpflichtet, transparent über Nachhaltigkeitsaspekte zu informieren, und die Taxonomie- Verordnung, ein Klassifizierungssystem für nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten, die im Juni 2020 angenommen wurde.
Die S&P Paris-Aligned Climate Indizes stellen explizit klimabezogene Referenzwerte in den Mittelpunkt ihrer Bewertung, wozu im Wesentlichen der Dekarbonisierungszielpfad gehört. Dieser beschreibt die Entwicklung der Treibhausgasemissionswerte, den sogenannten CO2-Fußabdruck, der in den Klimaindizes vertretenen Aktientitel. Der Dekarbonisierungszielpfad gibt Auskunft darüber, ob ein Unternehmen die geeigneten Maßnahmen in die Wege leitet, um seine Treibhausgasemissionen zu verringern, um bis zum Jahr 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Nur so lässt sich nach Expertenmeinung das 1,5°-Celsius-Ziel erreichen. Der VW-Konzern beispielsweise betreibt zwar mit der Produktion von Fahrzeugen ein kohlenstoffintensives Geschäft, investiert aber gleichzeitig einen hohen Milliardenbetrag in die Entwicklung der Elektromobilität. Damit befindet sich der Autokonzern auf einem positiv bewerteten Dekarbonisierungspfad, das heißt, die Bestrebungen, den eigenen CO2-Fußabdruck zu verkleinern, werden honoriert, und VW wird im S&P Europe Paris-Aligned Climate Index berücksichtigt. Unternehmen hingegen, die heute womöglich eine geringe-re Kohlenstoffintensität als VW aufweisen, jedoch kein Konzept für eine langfristig kohlenstoffärmere Zukunft verfolgen, werden unter Umständen schlechter bewertet und nicht aufgenommen.
Der Unterschied zwischen ESG- und Klimaschutz-Kennzeichnung
ESG-Bewertungsmodelle berücksich die drei Kriterien Umwelt, Solziales und Unternehmensführung, d.h. der Faktor Umwelt ist in diesem Fall nur einer von drei Faktoren. Dies kann zur Folge haben, dass ein Unternehmen beispielsweise schlechte Noten bei der Umweltbewertung erhält, diese aber durch eine gute Punktzahl bei sozialen Aspekten und Unternehmensführung kompensiert und dadurch eine insgesamt positive ESG-Bewertung erhält. Ein weiterer Unterschied: Im
Gegensatz zu den Klimaschutz-Indizes, die eine in die Zukunft gerichtete Entwicklung (den „Pfad“), nämlich die Reduktion von CO2, bewerten, beziehen sich ESG-Daten auf heute bereits verfügbare Istwerte.
aber durch eine gute Punktzahl bei sozialen Aspekten und Unternehmens-führung kompensiert und dadurch eine insgesamt positive ESG-Bewertung erhält. Ein weiterer Unterschied: Im Gegensatz zu den Klimaschutz-Indizes, die eine in die Zukunft gerichtete Entwicklung (den „Pfad“), nämlich die Reduktion von CO2, bewerten, beziehen sich ESG-Daten auf heute bereits verfügbare Istwerte.
Fazit: ESG-geprüfte Indizes und Klimaschutzindizes verfolgen ähnliche Ziele, sind aber keineswegs deckungsgleich. In beiden Fällen aber trägt eine ETF-Investition in diese Indizes dazu bei, Kapital in Unternehmen zu lenken, die zukunftsorientierte, auf Nachhaltigkeit ausgerichtete, langfristige Geschäftsmodelle verfolgen.
Mehr Informationen zu den Lyxor ESG-ETFs und den Lyxor Klimawandel-ETFs finden Sie unter www.lyxorETF.de/klima. In den kommenden Ausgaben von Die Welt der ETFs erfahren Sie unter anderem, was es mit dem Lyxor Klima-Thermometer auf sich hat und wie sich auf einfache Art und Weise klimafreundliche Indexalternativen finden lassen.
Investitionen gegen den Klimawandel
Immer mehr Anleger werden sich des Ausmaßes und der potenziellen Folgen des Klimawandels bewusst. Globale Initiativen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen und zum Einsatz erneuerbarer Energien wirken sich auf Anlagen in unterschiedlichste Sektoren – nicht nur in die Energiebranche – aus. Nahrungsmittelproduktion, Wasserversorgung, Forstwirtschaft und Tourismus – in all diesen Branchen wird die Energie-wende spürbar werden, und Investoren erkennen, dass Renditen langfristig nur dann möglich sind, wenn sie Projekte zur Senkung der CO2-Emissionen fördern und unterstützen. An dieser Stelle hat die Europäische Union im Rahmen der Indexregulierung die Initiative ergriffen und mit den EU Paris-Aligned Benchmarks und den EU Climate Transition Benchmarks neue Klima-Referenzindizes erschaffen, die zur Dekarbonisierung einer Geld-anlage beitragen und sich am 1,5°-Celsius-Ziel des Pariser Klimaschutz-abkommens von 2015 orientieren. In der vergangenen Ausgabe von „Die Welt der ETFs“ haben wir im Artikel Investitionen in den Klimaschutz – Können Anleger die Welt verändern? die vier neuen Lyxor S&P Paris-Aligned Climate UCITS ETFs vorgestellt, über die Anleger in europäische, US-amerikanische oder globale Aktienindizes klimafreundlich investieren können.
Im Jahr 2020 erreichte die durchschnittliche Sparquote neue Rekorde. Fachleute schätzen, dass die Sparquote zwischen 15 und 20 Prozent lag.
Die schlechte Nachricht vorab: An der Zinsfront bröckelt es immer weiter. Selbst für längere Zeiträume sind kaum noch attraktive Zinszahlungen zu erzielen, die einen langfristigen Vermögensaufbau erlauben.
Der Zinseszinseffekt, das laut Albert Einstein achte Weltwunder, hat sich verflüchtigt. Zumindest bei einer Anlage in sichere Staatsanleihen oder auf Tages- und Festgeldkonten, was für viele Anleger über Jahrzehnte die bevorzugte Anlageform war. Heute liegen knapp 3.000 Milliarden Euro auf schlecht oder gar nicht verzinsten Konten und warten darauf, produktiver und gewinnbringender angelegt zu werden.
Im Jahr 2020 hat zudem die durchschnittliche Sparquote neue Rekorde erreicht. Fachleute schätzen, dass die Sparquote zwischen 15 und 20 Prozent lag. Mit der Abschaffung des Solidaritätszuschlags für den größten Teil der Einkommensbezieher und den zurzeit sehr beschränkten Möglichkeiten, das Geld auf dem laufenden Konto für Urlaube oder andere Freizeitaktivitäten auszugeben, steigen die Bestände auf den Konten noch weiter. Ein nachhaltiges Ansteigen der Zinsen, vielleicht sogar auf Niveaus, wie sie vor der Finanzkrise ab 2007 oder 2008 existierten, wird von Analysten kaum erwartet.
Die aktuelle Situation ist eine gute, aber auch drängende Gelegenheit, über andere Formen der Geldanlage nachzudenken. Auch wenn dies für viele Sparer eher unangenehme Überlegungen zu sein scheinen. Was nicht weiter verwundert vor dem Hintergrund des Auf und Ab an den Aktienmärkten. Oft ist es einfach nur die Überwindung, die fehlt. Und das Gewusstwie, vor allem, wenn es um kleinere Beträge geht, wie etwa die regelmäßige finanzielle Zuwendung, die man Kindern oder Enkeln zukommen lassen möchte. Denn alle Erfahrungen und Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte sprechen durchaus dafür, einen kleineren oder auch größeren Anteil des Ersparten oder noch zu Ersparenden am Aktienmarkt anzulegen.
Dies wirft gleich die Frage nach dem Anlagehorizont auf. Antwort: Je länger, desto besser, denn das gleicht Schwankungen an den Märkten meist aus. Aber auch andersherum wird ein Schuh daraus: Wer ein Ziel vor Augen hat, zum Beispiel die Ausbildung der Kinder oder die eigene Altersvorsorge, braucht umso höhere Anlagebeträge, je später er oder sie damit anfängt. Ein junger Mensch, vielleicht sogar im frühen Kindesalter, hat dagegen einen sehr langen Zeithorizont, um Vermögen aufzubauen.
„Aber was ist mit dem Risiko?“, wird mancher Sparer einwerfen. In der Tat heißt ein Abwenden vom Sparbuch, ein höheres Risiko einzugehen. Dazu hat die Wissenschaft zwei wesentliche Erkenntnisse zutage gefördert: Je länger der Anlagezeitraum, desto geringer ist die Verlustwahrscheinlichkeit. Auch wenn es dafür keine Garantien gibt und daher für den Ausstiegszeitpunkt eine gewisse Flexibilität gegeben sein sollte. Die zweite Erkenntnis ist, dass an den Kapitalmärkten das Eingehen von Risiken belohnt wird. Eine höhere Rendite ist nur durch ein höheres Risiko zu erzielen. Wichtig dabei: Anlagen möglichst breit streuen, denn das verteilt die Risiken. Bleiben noch zwei weitere Überlegungen, die potenzielle Anleger vor einem Einstieg umtreiben: Muss ich nicht bereits viel Geld haben, damit sich ein Einstieg in den Aktienmarkt lohnt? Und was ist der richtige Zeitpunkt für eine Anlage? Als Antwort auf beide Bedenken können ETF-Sparpläne äußerst hilfreich sein.
ETF-Sparpläne nehmen die wichtigsten Bedenken
ETF-Sparpläne werden inzwischen von vielen Online-Banken, aber auch zunehmend von Filialbanken angeboten. Und ETF-Sparpläne sind beliebt: Gab es im Juni 2019 erstmals eine Million ETF-Sparpläne in Deutschland, so hat sich die Anzahl bis Ende 2020 auf über zwei Millionen Sparpläne verdoppelt, Tendenz stark steigend. Einer der Gründe sind die geringen Einstiegsbeträge, mit denen ein regelmäßiges Sparen in ETFs möglich ist. Ging es in der jüngsten Vergangenheit meist schon bei 25 Euro pro Einzahlung los, so fällt dieses Einstiegsminimum derzeit stark.
Was Sparpläne zunächst zwar attraktiver macht, aber natürlich längere Haltedauern erfordert, bis ein bestimmtes Ziel in greifbare Nähe rückt. Viele Sparpläne sind von Transaktionskosten befreit, das heißt, das Sparen in einen Sparplan kostet nichts. Dies kommt dem langfristigen Anlageerfolg entgegen und ist einer der Gründe, weshalb ETF-Sparpläne so beliebt sind. ETFs sind bereits von sich aus preisgünstig. ETFs, die Indizes nachbilden, wie zum Beispiel den MSCI All Country World Index, können auf aufwändige und teure Analysen zu Einzelaktien und Kapitalmärkten verzichten. Wenige Fondsmanager verwalten hohe Anlagesummen. Dadurch ist der Produktionsprozess sehr effizient und ETF-Anbieter wie Lyxor geben die Kostenvorteile an die Anleger weiter.
Hinzu kommt, dass es sehr schwierig ist, über lange Zeiträume besser als ein Vergleichsmaßstab zu sein. Anlegern gelingt das meist nur, wenn sie immer wieder mal den aktiven Fondsmanager auswechseln, was wiederum mit Kosten verbunden ist. Danach muss der neue Fondsmanager natürlich eine bessere Wertentwicklung erzielen als der alte. Da dies relativ selten gelingt, ergibt sich die berechtigte Frage: Warum langfristig dann nicht gleich mit ETFs auf den Marktdurchschnitt setzen?
Einsteigern bietet sich in aller Regel eine möglichst breite Streuung an, wie sie zum Beispiel durch einen Lyxor ETF auf den MSCI All Country World Index geboten wird.
Den richtigen Einstieg finden
Ein sehr ernster Grund, nicht anzulegen, ist die berechtigte Überlegung, wann wohl der richtige Einstiegszeitpunkt gekommen ist. Das ist nicht weiter verwunderlich, wenn man in die jüngste Vergangenheit zurückblickt, also in den Februar 2020. Damals erreichten viele Aktienmärkte weltweit Höchststände. Nach dem 19. Februar ging es dann rapide bergab, bevor Mitte März eine Erholung einsetzte, die sich auch im Januar und Februar 2021 fortgesetzt hat. Was lässt sich daraus ableiten? Beide Bewegungen haben nur wenige Analysten vorausgesehen. Auch wenn das von manchem im Nachhinein anders dargestellt wird. Da weder das Ab noch das Auf vorauszusehen war, ließ sich zum damaligen Zeitpunkt auch nicht der genau richtige Einstiegszeitpunkt bestimmen. Der richtige Zeitpunkt ist eigentlich immer „bevor es hoch geht“ und gleichzeitig „nie, wenn es danach wieder runter geht“. Legt man den Betrachtungszeitpunkt noch viel weiter in die Vergangenheit, so erkennt man, dass sich der Einstiegszeitpunkt für den langfristig orientierten Anleger nie als zeitkritisch erwiesen hat. Wichtiger war es, überhaupt dabei zu sein und diszipliniert durchzuhalten. Market Timing, wie die Suche nach dem optimalen Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkt heißt, gelingt nur den allerwenigsten Anlegern. Und auch hier punkten ETF-Sparpläne: Regelmäßiges und diszipliniertes Einzahlen fördert den langfristigen Vermögensaufbau und reduziert in schwankenden Märkten gleichzeitig den durchschnittlichen Einstiegskurs, bekannt als Durchschnittskosteneffekt.
Bei einem festen, regelmäßigen Sparbetrag werden bei fallenden Wertpapierkursen mehr, bei steigenden Wertpapierkursen weniger Anteile erworben. Außerdem sind ETF-Sparpläne sehr flexibel, was Anleger im Jahr 2020 zu schätzen wussten. Mancher hat die regelmäßige Sparrate zeitweise erhöht, um langfristig von mehr zu erwerbenden ETF-Anteilen in der Abschwungsphase ab Februar 2020 profitieren zu können. Unabhängig davon lassen sich Sparraten reduzieren oder auch aussetzen. Wobei der langfristige Erfolg beim Vermögensaufbau mit ETF-Sparplänen Disziplin und Ausdauer erfordert. Die finanzielle Freiheit, die dadurch zu einem späteren Zeitpunkt entsteht, dankt es dem Sparer.
Wie einsteigen?
Die Anlage eines ETF-Sparplans erfordert ein Depot bei einer Online- oder Filialbank, das sich leicht über das Internet eröffnen lässt. Die monatlichen Sparraten werden entweder von einem bestehenden Konto abgebucht oder das neue Depot erhält ein Verrechnungskonto. Fehlt nur noch der passende ETF. Neben der allgemeinen Produktübersicht aller ETFs bietet Lyxor auch eine spezielle Übersicht zu Sparplänen an, die transaktionskostenbefreite Lyxor ETFs in Sparplänen hervorhebt. Außerdem berichten wir dazu regelmäßig in „Die Welt der ETFs“ in der Rubrik Aktuelles und in unserem monatlichen Newsletter, für den Sie sich über unsere Internetseite gerne registrieren können.
Einsteigern bietet sich in aller Regel eine möglichst breite Streuung an, wie sie zum Beispiel durch einen Lyxor ETF auf den MSCI All Country World Index geboten wird. Dieser Index bildet die Wertentwicklung von knapp 3.000 Unternehmen aus 23 Industrieländern und 27 Schwellenländern ab. Im Index enthalten sind auch die großen und bekannten Unternehmen aus dem Technologiesektor wie Apple, Alphabet oder Microsoft. Ein Schwerpunkt liegt auf dem amerikanischen Aktienmarkt. Wer das nicht möchte, könnte über einen Lyxor ETF auf den STOXX Europe 600 nachdenken, der sowohl große als auch mittlere oder kleinere Werte aus Europa enthält. Wenn dann die zur Verfügung stehende regelmäßige Anlagesumme größer wird, lassen sich natürlich auch mehrere ETF-Sparpläne kombinieren und auch spezielle Themen hinzufügen.
Zurück zu der anfangs erwähnten Abschaffung des „Solis“: Vielleicht ist das eine gute Gelegenheit, einen ersten ETF-Sparplan zu eröffnen und regelmäßig zu besparen. Denn eine alte Erfahrung zeigt, dass Geld, das bereits mit Gehaltseingang in einen ETF-Sparplanfließt, nicht mehr ausgegeben werden kann und später dann umso mehr Freiheit beschert. Mit ETF-Sparplänen ist dies relativ einfach, flexibel und renditesteigernd zu erreichen.
Mobilität der Zukunft
Interview mit Lukas Neckermann
Die Zukunft unserer Städte liegt auch in der Zukunft der Mobilität.
Er gehört zu den renommiertesten Vordenkern, wenn es um die Zukunft der Mobilität geht, aber auch der Schaffung intelligenter Städte weltweit:Lukas Neckermann. Zudem berät Lukas Neckermann den führenden Indexanbieter MSCI.
Die mit Unterstützung menschlicher Expertise und Einsatz künstlicher Intelligenz von MSCI zusammengestellten Indizes sind wiederum Grundlage für die Megatrend-ETFs Future Mobility und Smart Cities von Lyxor. Ein weiterer Grund, sich mit Lukas Neckermann zu unterhalten.
Herr Neckermann, Sie beraten MSCI bei den Zukunftsthemen Mobilität und intelligente Städte. Ihre Erkenntnisse fließen in einen Prozess ein, der über Verfahren der Künstlichen Intelligenz am Ende zu investierbaren Indizes führt, die dann durch Lyxor ETFs nachgebildet und so Anlegern zugänglich gemacht werden. Wie können sich Leser Ihre Mitwirkung auf dem Weg zum Index vorstellen?
Lukas Neckermann: Zuallererst kam die Frage, was umfasst – oder wie umrandet man – die Themen Future Mobility und Smart Cities. Im aktuellen Umfeld, in dem sich jedes noch so traditionelle Unternehmen zukunftsorientiert präsentieren will, erfordert dies eine gewisse Präzision. So haben wir für beide Indizes neue Wertschöpfungsketten entwickelt und die Grenzen der Ökosysteme definiert, um relevante Firmen identifizieren zu können. MSCI hat ein beeindruckendes, KI-gestütztes System sowie genaue Vorgaben, was Relevanz, Gewichtung und ESG angeht. Anhand deren Datenbanken und dieser Filter erhielt ich eine Longlist der avisierten Indexkomponenten, die ich dann einzeln kommentieren durfte.
Lukas Neckermann ist Managing Director bei Neckermann Strategic Advisors, einem 2013 gegründeten Beratungsunternehmen mit Schwerpunkt auf neuen Mobilitätstrends und deren strategische Auswirkungen. Er verfügt über 20 Jahre Führungserfahrung im Automobil- und Finanzdienstleistungssektor und war unter anderem in leitenden Positionen bei BMW und der Allianz Group tätig. Lukas Neckermann ist Autor von drei Büchern, darunter „Unternehmen in der Mobilitätsrevolution“ und „Intelligente Städte, intelligente Mobilität“.
Vermutlich geht manchem Leser die Frage durch den Kopf, wie sich Themenindizes von eher traditionellen Indizes wie dem Nasdaq-100, dem MSCI World Information Technology Index oder anderen Technologie-Indizes unterscheiden, schließlich hat alles ja irgendwo mit dem großen Thema unserer Zeit, nämlich der Digitalisierung zu tun?
Lukas Neckermann: Ja klar – die Digitalisierung ist bei all diesen Indizes eine wichtige Basisvoraussetzung. Aber Elektrifizierung und Automatisierung sowie gesellschaftliche Trends, wie die Urbanisierung und der Drang zur Sharing Economy spielen hier eine ebenso große Rolle. Diese werden halt nicht zwingenderweise in strengen Technologie-Indizes abgebildet. Es ist der Zusammenfluss dieser Trends sowie des besonderen Fokus auf die Mobilität und die Entwicklung unserer Städte, was diese zwei Indizes ausmacht.
Was passiert eigentlich, wenn sich Trends ändern? Wie können Sie und dadurch die Anleger sicher sein, dass die Unternehmen, die im Index und damit im ETF enthalten sind, stets die Megatrends der nächsten Jahre abbilden und dann auch davon profitieren?
Lukas Neckermann: Zum einen geht es sicher um die Entwicklung der Megatrends selbst – hier gilt es, ständig ein Auge darauf zu halten, zum Beispiel wie sich Covid-19 auf die Mobilität auswirken wird. Zum anderen – und vielleicht noch viel wichtiger – ist die ständige Aktualisierung der Akteure innerhalb dieser Indizes.
Wir erleben gerade enorme Wertsteigerungen und eine Flut von Neuemissionen, insbesondere rund um Mobilität. MSCI führt in regelmäßigen Abständen Aktualisierungen und Reviews der Indizes durch, die ich ebenso kommentiere. Somit bleiben diese aktuell.
Neben der Digitalisierung ist kein Thema so gefragt wie Mobilität. Geht es aber um die Zukunft der Mobilität, so wird dieses Thema gerne in die Zukunft des Automobils umgedeutet. Um sich dann in einem nächsten Schritt nur um die Firma Tesla zu drehen. Warum greift eine solche Umformulierung viel zu kurz?
Lukas Neckermann: Ein Vergleich zwischen Tesla und einem herkömmlichen Automobilhersteller – OEM, im Fachjargon – greift in der Tat viel zu kurz. Tesla baut Batteriezellen und Batteriepacks, bietet Energieproduktion und Lösungen zur Energiespeicherung, ist Betreiber von Ladestationen und wird letztendlich auch zum
Flottenbetreiber. Tesla hat seine Finger in deutlich mehr Industriebereichen als etwa Ford oder General Motors. Dennoch ist Tesla aber nur ein Glied in der größeren Mobilitätskette. Wir haben von Anfang an ein grundsätzliches Umdenken eingefordert – die Mobilität ist nicht etwa eine Weiterentwicklung des Automobils, sondern eine brandneue Wertschöpfungskette – mit ganz anderen Zielsetzungen oder Leistungskennzahlen. In der Automobilwirtschaft gilt nach wie vor, wie viele Autos produziert werden. In der Mobilität gilt es, wie viele Personen – oder auch welche Güter – um wie viele Kilometer wie befördert werden. Erst
dann kann ich zum Beispiel Mobilitätsanbieter oder etwa „Mobility as a Service“ berücksichtigen. Hier spielen die traditionellen OEMs zurzeit nur eine nachgeordnete Rolle.
Welche Rolle spielen bei den Entwicklungen Aussagen führender Politiker, den Verbrennungsmotor bis 2035, teilweise sogar bis 2030 buchstäblich aus dem Verkehr zu ziehen?
Lukas Neckermann: Die Durchdringung eines Konzepts erfordert nicht nur technische und wirtschaftliche Überlegenheit, sondern auch – in gewissem Maße – politische Förderung, um gesellschaftliche Akzeptanz zu schaffen. Erst in einem solchen Zusammenspiel kann sich die Elektrifizierung durchsetzen.
Nach meiner Auffassung ist die Überlegenheit in vielen Ländern aber schon zu erkennen – der Zug ist abgefahren und die Fakten sprechen klar für einen kompletten Wechsel zu batteriebetriebenen Fahrzeugen, inklusive Busse und Lkws. Verkaufsverbote sind dann eher wichtig als Bestätigung der kommenden Realität. Mir unerklärlich ist die Vehemenz, mit denen einige Politiker, gerade in Deutschland, mit Kraft die Brenn-
stoffzelle für Pkws hervorheben wollen – sogar entgegen
den klaren Ambitionen und Aussagen der Automobilwirtschaft.
Dies führt zu unnötigen Verzögerungen und schadet der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie im Weltmarkt. Wasserstoff wird als stationärer Energiespeicher, vielleicht auch in der Luftfahrt, eine wichtige Rolle spielen. Aber beim Auto eher nicht.
Bedarf es vielleicht zusätzlicher Maßnahmen, um eine Transformation weg vom Individualverkehr zu beschleunigen?
Lukas Neckermann: Am Individualverkehr ist grundsätzlich nichts auszusetzen, sofern damit zum Beispiel auch E-Scooter, Bikesharing oder auch Carsharing, Fahrgemeinschaften und Fahrdienste mit inbegriffen sind – auch diese entlasten unsere Straßen und können die Luftqualität verbessern. Es ist die Vielfalt an neuen Optionen, die einem ermöglicht, vom Zwang des Automobilbesitzes abzukommen. Ganz entscheidend sind neben dem Angebot auch infrastrukturelle Maßnahmen. Was nutzt mir ein E-Bike ohne dedizierte Fahrradspuren? Was nutzt mir ein autonomes Ridepool-Shuttle ohne Konnektivität wie 5G und Fahrzeug- zu-Fahrzeug-Kommunikationsstandards?
Wie steht es aus Ihrer Sicht mit der Wiedergeburt des Flugtaxis? Werden Menschen die chronischen Staus in Kürze hinter sich lassen können? Die Antwort auf diese und weitere Fragen, die wir Lukas Neckermann gestellt haben, finden Sie im vollständigen
Interview auf unserer Website. Der Link lautet:
www.lyxorETF.de/de/retail/market-insights/blog/diezukunft- unserer-staedte-liegt-auch-in-der-zukunftder- mobilitaet.
Deutschland gilt als das Land des Autos, als Land des Individualverkehrs. Glauben Sie, dass sich autonomes Fahren mit regulierter Geschwindigkeit in absehbarer Zeit durchsetzen wird?
Lukas Neckermann: Ja. Ebenso wie wir heute keine Pferde auf der Autobahn mehr erlauben – oder dulden – werden Autobahnspuren für von Menschen betriebene Fahrzeuge nach und nach durch ausschließlich autonome Fahrspuren ersetzt, sobald die Überlegenheit des autonomen Fahrens in puncto Sicherheit und Effizienz deutlich wird. Das ist aber noch etwas Zukunftsmusik, weswegen wir heute auf andere Einsatzbereiche schauen sollten. Denn das autonome Fahren ist nicht nur dem Individualverkehr
vorbehalten. Es wird sich in der Logistik, also dem Warentransport, auf der Kurz- und Langstrecke durchsetzen. Schon heute werden – etwa in Großbritannien, den USA und China – millionenfach Waren von Robotern ausgeliefert. Autonomes Fahren wird bei Müllwagen, bei Straßenkehrfahrzeugen und bei Personen-Shuttles ebenso schon probeweise eingesetzt. Und mittelfristig wird es sich auf der Schiene und in der Luft ebenso durchsetzen – wofür brauchen wir zwei Piloten?
ETF-Kolumne
Vom Wert der Diversifikation
Dieser Tage ist es Ihnen sicherlich auch so gegangen: Sie haben von nahezu unglaublichen Kursentwicklungen bei einzelnen Aktien gelesen. Aktien, von deren Existenz Sie vielleicht nicht einmal etwas wussten. Und wahrscheinlich hat es Sie auch das ein oder andere Mal gefuchst, dass Sie bei den Erfolgsgeschichten nicht dabei waren. Bei Wertentwicklungen von 2.000 Prozent und mehr in nur wenigen Tagen kann man schon neidisch werden. Das steht vollkommen außer Frage. In der Regel lässt die Berichterstattung so schnell nach, wie Wertpapierkurse wieder nachgeben. Und mancher ist hinterher heilfroh, dann doch nicht dabei gewesen zu sein – auch wenn es zu schön gewesen wäre. Und wenn dann auch noch die alte Börsenweisheit aufgegangen wäre, am Tiefpunkt gekauft und zum Höchstkurs verkauft zu haben, was in aller Regel nur den wenigsten Anlegern gelingt … Aber leider hilft es nicht, hinterher zu wissen, was man vorher hätte wissen müssen, dass also ein bestimmter Wert „heiß“ ist und die ultimative Rendite ins eigene Depot bringt. Daher die Frage: Was kann ich als Anleger tun, um langfristig einen Zuwachs zu erzielen und mein Anlageziel zu erreichen? Gehen wir noch einmal einen Schritt zurück und schauen uns eine einzelne x-beliebige Aktie an. Die Entwicklung des Aktienkurses unterliegt verschiedenen Einflüssen.
Dazu gehören beispielsweise Absatzzahlen, aber auch allgemeine Entwicklungen der Branche, zu der das Unternehmen gehört, sowie länderspezifische Risiken oder spezielle Abhängigkeiten, zum Beispiel vom Export. Der Wert Ihres Depots steht und fällt daher mit dem Erfolg der einen im Depot enthaltenen Aktie. Die Aktie unterliegt einem unsystematischen Risiko, wie es in der Portfoliotheorie heißt. Dagegen können Anleger etwas tun. Indem dem Depot weitere Aktien hinzugefügt werden, idealerweise aus einem anderen Sektor und mit einem anderen Geschäftsmodell. So lässt sich das Risiko diversifizieren. Dazu gehört übrigens auch eine Streuung über Einzelmärkte hinweg. Weltweit ist nämlich zu beobachten, dass es eine gewisse Heimatmarktvorliebe gibt. Wissenschaftler sprechen hier von „Home Bias“. Dies ist zunächst nicht wunderlich, denn einheimische Unternehmen kennen Anleger aus dem täglichen Leben. Im Produkt des einen Unternehmens sitze ich täglich und fahre zur Arbeit, ein anderes Unternehmen liefert mir mein Wunschessen nach Hause, das ich gegebenenfalls mit dem Strom eines weiteren Unternehmens abends noch einmal aufwärme.
Hierbei können zwei bei Anlegern äußerst beliebte ETFs helfen: Der Lyxor MSCI World ETF mit über 1.600 Aktien aus 23 Industrieländern oder der Lyxor MSCI All Country World ETF, der auch Schwellenländer unter den knapp 3.000 Aktien im Index einschließt. Beide Indizes sind so breit aufgestellt, dass sie praktisch nur noch dem systematischen Risiko, also dem allgemeinen Kapitalmarktrisiko, unterliegen, das sich auch durch eine noch breitere Aufstellung nicht eliminieren lässt.
„Und was habe ich davon?“, werden Sie fragen. Zum einen erzielen Sie langfristig eine stabilere Rendite. Zum anderen können Sie gelassener der Zukunft entgegensehen.
Denn der Anspruch, die Aktie mit der immer höchsten Wertentwicklung im Vorhinein zu finden und dann auch noch rechtzeitig wieder zu verkaufen, kann mitunter den Schlaf rauben und ist nahezu unmöglich – kann aber auch Spaß machen. Vielleicht kommt für Sie sogar beides infrage: ein breites Grundportfolio mit dem i-Tüpfelchen hoffnungsfroh stimmender
Einzelwerte.
Bitte bleiben Sie Lyxor ETFs gewogen.
Die Aktie mit der immer höchsten Wertentwicklung im Vorhinein zu finden und dann auch noch rechtzeitig wieder zu
verkaufen, kann mitunter den Schlaf rauben und ist nahezu unmöglich.
Heike Fürpaß-Peter
Leiterin Lyxor ETF Deutschland & Österreich
Es ist oft interessant zu sehen, wie sich andere Anleger verhalten, welchen Trends sie folgen oder welchen Ideen sie nachgehen.
Wie verhalten sich beispielsweise institutionelle Anleger, wie Fonds-gesellschaften, Versicherungen oder auch Pensionskassen? Sie stellen ein großes Kundensegment bei ETFs dar.
In ihrer Rolle als Leiterin von Lyxor Deutschland mit Sitz in Frankfurt hat Heike Fürpaß-Peter einen besonderen Einblick in die Denkweise institutioneller Anleger und sieht zudem, welche Lösungen abseits von ETFs nachgefragt werden. Denn Lyxor Deutschland bietet institutionellen Kunden noch weit mehr an als börsengehandelte Investmentfonds.
Wie ist die Stimmung momentan bei institutionellen Investoren?
Heike Fürpaß-Peter: Die Stimmung, wie wir sie in Gesprächen erleben, hat derzeit zwei Seiten: Zum einen sind die Aktienmärkte gut in das neue Jahr gestartet. Direkt zu Jahresanfang ist der DAX über die Schwelle von 14.000 Punkten Richtung neuer Allzeithochs gesprungen und auch die anderen Indizes der DAX-Familie haben Rekordstände erreicht. Gleiches gilt für die andere Seite des Atlantiks. Hinzu kamen die Kursanstiege in Japan und, stellvertretend für andere Schwellenländer, in China. Daher müssen institutionelle Investoren eine möglichst hohe Aktienquote haben, um die Trends an den Märkten nicht zu verpassen. Wobei diese Kunden anders als Privatanleger häufig stark darin limitiert sind, wie hoch die Aktienquoten sein dürfen. Das ist die eine Seite. Die andere Seite der Medaille ist die anhaltende Unsicherheit, hervorgerufen durch Corona. Wie sieht der Fahrplan möglicher Lockerungen genau aus? Wie wird die Weltwirtschaft reagieren, wenn immer mehr Menschen geimpft sind? Welche Auswirkungen haben die massiven Expansionsschritte der Zentralbanken auf die Inflation und damit auf die Zinsen, vor allem am langen Ende, also bei sehr langlaufenden Anleihen? Das letzte Jahr hat gezeigt, dass Optimismus und Pessimismus oft sehr nahe beieinanderliegen. Blicken Sie nur auf den Oktober letzten Jahres zurück: Die Aussichten auf einen weiteren Lockdown haben die Märkte den Rückwärtsgang einlegen lassen, um gleich darauf wieder nach vorne zu rennen.
Auslöser war damals die Zulassung von Impfstoffen. Auf all diese teilweise widersprüchlichen Nachrichten müssen institutionelle Investoren reagieren. Hinzu kommen andere Themen, wie zum Beispiel der drohende Klimawandel.
Sind die Sorgen um das Klima bei Anlegern angekommen?
Heike Fürpaß-Peter: Auf jeden Fall! Dies lässt sich an Zahlen recht einfach ablesen. Im vergangenen Jahr flossen in Europa rund 89 Milliarden Euro in ETFs. Über die Hälfte davon, nämlich 45,5 Milliarden Euro, flossen in ETFs, die mit dem Thema ESG oder Klimaschutz zu tun haben. Lassen Sie mich eine weitere Zahl nennen, die den Umschwung verdeutlicht und über die Bewegung „Fridays for Future“ weit hinausgeht: Das Institut für Demoskopie Allensbach hat in einer Studie im Januar herausgefunden, dass sich 53 Prozent der Deutschen zwischen 30 und 59 Jahren Sorgen um das Klima machen. Das ist eine sehr breite Altersspanne und ist noch aus einem anderen Grund interessant: Es sind längst nicht mehr nur die jungen Menschen, die der Klimawandel beschäftigt. Kein Wunder also, dass der anfangs geschilderte Wandel zu ESG-Investments anhält. Wir sind überzeugt, dass sich das Thema ESG längst von einem reinen Trend zu einer Investmentstrategie entwickelt hat. Lyxor tut alles, um dies zu unterstützen. Zu diesem Zweck haben wir eine breite Präsenz zum Thema ESG-Investments auf unserern Internetseite geschaffen, die wir kontinuierlich ausbauen.
Oder Kooperationen mit Partnern, bei denen das Angebot an Lyxor ESG-ETFs und Lyxor ETFs gegen den Klimawandel Anlegern die Wahl lassen, ob sie in ESG-ETFs oder zielgerichtet in Klimaschutz-ETFs anlegen möchten.
Ein anderes Thema ist IMPACT INVESTING, also Anlagen, die eine messbare Auswirkung haben. Zwei ETFs stechen in diesem Bereich bei Lyxor hervor, nämlich der Lyxor New Energy UCITS ETF und der Lyxor World Water UCITS ETF.
Heike Fürpaß-Peter: Das Thema erneuerbare Energien ist gefragter denn je. Dies drückt sich deutlich im Wachstum unseres Lyxor New Energy UCITS ETF aus, der mittlerweile knapp 1 Milliarde Euro an verwaltetem Vermögen enthält und gleichermaßen von institutionellen Investoren und Privatanlegern nachgefragt wird. Bei der Stromerzeugung in der Zukunft gibt es sicherlich noch viel Aufholpotenzial. Mit diesem Lyxor ETF können Anleger an den Entwicklungen teilhaben und sie durch ihre Investition unterstützen. Gleiches gilt für das Thema Wasser, Wasseraufbereitung und Infrastruktur rund um das Thema Wasser, womit sich der Lyxor World Water UCITS ETF beschäftigt. Der Zugang zu sauberem Wasser ist für viele Menschen nach wie vor keine Selbstverständlichkeit. Daher hat die UN in ihren 17 nachhaltigen Entwicklungszielen, den Sustainable Development Goals, die Bedeutung des Themas Trinkwasser auch sehr deutlich unterstrichen. Und hier schließt sich der Kreis: Durch den Klimawandel wird das Thema Wasser in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch wichtiger werden, womöglich auch in Regionen, die davon zurzeit noch nicht betroffen sind. Vielen Dank für Ihre Zeit, Frau Fürpaß-Peter!
Die Relevanzprüfung
Schritt zwei bei der Identifikation vielversprechender Megatrend-Aktien:
Die Relevanzprüfung ist ein Qualitätssicherungsschritt zur Auswahl von Unternehmen, die in dem jeweiligen Megatrend
auch tatsächlich aktiv sind.
In einem ersten Schritt zur Ermitt-lung der Unternehmen für die MSCIMegatrend- Indizes wurde mittels Schlüsselwortgenerierung eine Auswahl an möglichen börsen-notierten Aktientiteln definiert. Zur Anwendung kamen dabei Verfahren der Künstlichen Intelligenz, verbun-den mit einer umfassenden Daten-Analyse. Nun folgt in einem zweiten Schritt die Relevanzprüfung. Sie stellt sicher, dass im Index nur Unternehmen Berücksichtigung finden, die einen bestimmten Anteil ihrer Erträge aus einem den Mega-trends zugehörigen Geschäfts-bereich erzielen.
Im Rahmen der Vorstellung der fünf Lyxor Megatrend-ETFs haben wir in der Ausgabe Q4 2020 von „Die Welt der ETFs“ die Generierung infrage kommender Schlüsselwörter mit-hilfe externer Experten, ergänzt um Anwendungen aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz, vorgestellt. Zur Erinnerung: Bei den von Lyxor und dem Indexanbieter Morgan Stanley Capital International (MSCI) ermittelten fünf Themenindizes handelt es sich um die Megatrends
- Digitalisierung
(Digital Economy),
- Intelligente Städte
(Smart Cities),
- Mobilität der Zukunft
(Future Mobility),
- Disruptive Technologien
(siehe Artikel „Bereits heute in die Technologien von morgen investieren“ in dieser Ausgabe)
- Millennials
Das Ergebnis der ersten Prüfungs-runde: Eine Auswahl an Unter-nehmen, welche die Voraus-setzungen erfüllen und sich für die Aufnahme in einen der MSCI-Themenindizes qualifizieren.
Im Folgenden wird in der zweiten Prüfungsrunde auf die Relevanz eingegangen. Dabei handelt es sich um einen weiteren Qualitäts-sicherungsschritt, der gewährleistet, dass nur Unternehmen ausgewählt werden, die in dem jeweiligen Megatrend auch tatsächlich aktiv sind und einen nicht unerheblichen Anteil ihrer Erträge in diesem Bereich erzielen, also als relevant angesehen werden. Warum diese Überprüfung von Bedeutung ist, zeigt das Beispiel der Umfirmierung des US-amerikanischen Getränke-herstellers Long Island Ice Tea Corporation.
Unglaublich, aber wahr
Die börsennotierte Firma
Long Island Ice Tea Corp. aus den USA produziert und vertreibt seit 2011 Eistee und Limonade. Im Jahr 2017 ent-schied sich der Eigentümer, sein Geschäftsfeld zu erwei-tern und sich in der damals immer attraktiver werdenden Blockchain-Technologie für Kryptowährungen zu enga-gieren. Der Firmenname wurde dazu von Long Island Ice Tea Corp. in Long Block-chain Corp. geändert. Nach der Umfirmierung explodierte der Kurs der Aktie, da Speku-lanten die Aktie in großem Stil an der Börse kauften, um von einem potenziellen Erfolg des Unternehmens bei Kryptowährungen und der Blockchain-Technologie zu profitieren.
Die Freude über die unver-hofft erzielten Aktiengewinne war allerdings nur von kurzer Dauer: Die US-Technologie-börse Nasdaq deutete den Vorgang der Umbenennung als gezielte Täuschung der Investoren und verbannte die Aktie aus dem regulären Börsenbetrieb. In den darauf-folgenden Monaten brach der Kurs wieder ein, und das Unternehmen wurde von der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC dazu angehalten, seine Geschäftsaktivitäten offen-zulegen. Kurze Zeit später gab das Unternehmen seine Ambitionen im Bereich der Kryptowährungen wieder auf.
Damit derartige Irreführungen ausgeschlossen werden, spielt die Relevanzprüfung bei der Identifi-kation von Unternehmen für die MSCI-Megatrend-Indizes eine nicht zu unterschätzende Rolle. Im Artikel Künstliche Intelligenz für Ihr Depot in der Ausgabe Q4 2020 ergaben sich für den Megatrend Smart Cities aus dem Startwort Intelligente Infra-struktur unter anderem die ermittelten Schlüsselwörter Roll-treppe, Schnellbahn, Aufzüge und Stadtentwicklung. Aus dem MSCI-Datenbankuniversum mit über 9.000 börsennotierten Unter-nehmen landeten somit diejenigen Unternehmen in der Auswahl, die aufgrund der Schlüsselwörter-Treffer einen Bezug zum jeweiligen Thema, in diesem Fall den Smart
Cities, aufwiesen.
SIC-Klassifizierungscodes sorgen für Klarheit
MSCI verwendet bei der Relevanz-prüfung die vierstelligen Standard Industrial Classification Codes (SICCodes), ein standardisiertes Klassifikationsverfahren zur Kategorisierung der Geschäfts-tätigkeit eines Unternehmens für die Zuordnung der erzielten Einnahmen. Eine Irreführung wie im Fall der Long Island Ice Tea Corporation alias Long Blockchain Corporation kann damit faktisch ausge-schlossen werden.
Die nachstehende Tabelle erläutert das Relevanzprüfungsverfahren für die Aufnahme in den MSCI Smart Cities Index anhand eines fiktiven Trans-portunternehmens und lässt sich folgendermaßen interpretieren:
► Das Unternehmen erzielt Erträge in vier verschiedenen Geschäfts-
bereichen, die sich über die SIC-Codes identifizieren lassen. Dabei handelt es sich um Transport-Services, Medien, Dienstleistungen im Verkehrswesen und Stadter-schließung.
► Lediglich der Geschäftsbereich Transport-Services wurde aufgrund eines Schlüsselwort-Treffers aus dem ersten Schritt des Prüfungs-verfahrens identifiziert. Der Ertrag aus diesem Geschäftsbereich, der einen 100-prozentigen Bezug zu dem Megatrend Smart Cities hat, fließt vollständig in die zurechen-baren Erträge ein und der Diskon-tierungsfaktor beträgt entsprechend 1,00.
► Der Geschäftsbereich Medien wird weder über einen Schlüssel-wort-Treffer noch über einen mit dem Thema Smart Cities in Verbindung stehenden SIC-Code berücksichtigt. Die von dem Unter-nehmen im Bereich Medien erziel-ten Erträge bleiben unberücksich-tigt, der Diskontierungsfaktor be-trägt entsprechend null.
► Die Geschäftsbereiche Dienst-leistungen im Verkehrswesen und Stadterschließung haben ebenfalls keinen Schlüsselwort-Treffer erzielt. Auf indirektem Wege, nämlich über den für den Themenkomplex Smart Cities als relevant bewerteten SIC-Code, sind die in diesen beiden Geschäftsbereichen erzielten Erträge jedoch zu berücksichtigen und entsprechend einem Diskontierungsfaktor zu erfassen.
Der Diskontierungsfaktor ist für jeden einzelnen Geschäftsbereich eines Unternehmens, der keinen Schlüsselwort-Treffer verzeichnet, aber aufgrund des SIC-Codes relevante Erträge erzielt, identisch. In diesem Beispiel beträgt er für die Geschäftsbereiche Dienstleistungen im Verkehrswesen und Stadterschließung jeweils 0,44 und ergibt sich aus der Häufigkeit der Schlüsselwort-Treffer dieses Unternehmens im Vergleich zur Häufigkeit der Schlüsselwort-Treffer anderer Unternehmen.
Über den SIC-Code lassen sich somit weitere relevante Geschäftsfelder identifizieren, die bei der Identifikation nach Schlüsselwörtern womöglich nicht aufgefallen wären.
► Die entscheidende Bewertungszahl, der Relevanz-Score, ergibt sich aus dem Anteil der zurechenbaren Erträge am Gesamtertrag.
Zurechenbare Erträge 266.353.665,52 USD /Gesamterträge 389.222.897,51 USD =0,68
In diesem Beispiel liegt der Relevanz-Score bei 0,68 bzw. bei 68 Prozent und damit oberhalb der Mindestanforderung von 25 Prozent. Das Unternehmen kommt somit für die Aufnahme in den Smart-Cities-Megatrend-Index infrage und erreicht die nächste Prüfungsrunde.
In den kommenden Ausgaben von „Die Welt der ETFs“ widmen wir uns den beiden verbleibenden Schritten im Prüfungsverfahren, nämlich der Anwendung der MSCI-Filter, des ESG-Filters und der finalen Indexaufnahme. Mehr zu den Lyxor Megatrend ETFs, detaillierte Hintergrundinformationen und aktuelle Blog- und Videobeiträge finden Sie unter www.lyxorETF.de im Bereich „Themen ETFs“.
Relevanzprüfung
Was bedeutet Relevanz am Beispiel des Megatrends Smart Cities? Um für die Aufnahme in den Megatrend- Index infrage zu kommen, muss ein Unternehmen mindestens 25 Prozent seines Umsatzes in Geschäftsfeldern erzielen, die im Zusammenhang mit Smart Cities stehen. Ein vereinfachtes Beispiel: Der Firma Schindler konnte unter anderem das Schlüsselwort Aufzüge zugeordnet werden. Mehr als 25 Prozent der Gesamtein-nahmen werden mit Aufzügen erzielt. Damit hat Schindler den zweiten „Test“ bestanden und qualifiziert sich für den dritten Prüfungsschritt.
SIC-Klassifizierungscodes sorgen für Klarheit
Disruptive Technologien
Bereits heute in die Technologie von morgen
investieren
Was sind disruptive Technologien?
Der Begriff Disruption kommt aus dem Englischen, to disrupt, und bedeutet so viel wie unterbrechen oder zerstören. Unter disruptiven Technologien werden revolutionäre Innova-tionen verstanden, die etablierte Technologien oder Geschäftsmodelle ablösen oder ersetzen. Bei disruptiven Technologien kann es sich sowohl um die Weiterentwicklung bereits bestehender als auch um die Einführung neuer Technologien handeln. Ein Beispiel für die Weiterentwicklung im Sinne einer schöpferischen Zerstörung kommt aus der Musikindustrie und betrifft das „Medium“, über das wir Musik konsumieren: In den Siebziger-jahren löste die Kassette die Schallplatte ab, die wiederum ab Mitte der Achtzigerjahre von der CD abgelöst wurde.
Zu Beginn des Jahrtausends hat sich mit dem Internet digitale Musik in MP3-Form über Plattformen wie Spotify als Stream oder zum Download etabliert. (Zwar sind die Verkaufs-zahlen von Vinyl-Schallplatten in den ver-gangenen Jahren gestiegen, dies hat aber vermutlich nostalgische Gründe. Zumindest sprechen die Umsatzzahlen der Vinyl- gegenüber den Download-Verkäufen eine deutliche Sprache.)
Technologien gelten als disruptiv, wenn sie das Potenzial haben, unsere Lebensweise, bestimmte Produkte und Dienstleistungen und unter Umständen sogar die gesamte Weltwirtschaft zu verändern.
Jeder dieser Entwicklungsfortschritte – von der Schallplatte über die Kassette und CD zur MP3 – hat auf der einen Seite etwas zerstört, gleichzeitig aber eine Innovation ausgelöst, die die Art und Weise des Musikhörens auf eine höhere Ebene hob. Die Kassette hatte gegenüber der Schallplatte unter anderem den Vorteil, dass man sie unterwegs mit einem Walkman abspielen konnte. Die CD wiederum lieferte eine weitaus bessere Klangqualität als die Kassette. Und Musik in digitaler Form als MP3 hat den Vorteil, dass man berhaupt kein physisches Speichermedium mit sich tragen muss, um darauf zuzugreifen: MP3-Spieler und Smartphones können nahezu unbegrenzt Musik auf kleinster Fläche speichern bzw. von Streamingdiensten abrufen. Flachbildfernseher oder Digitalkameras sind weitere Beispiele für Produkte aus dem Bereich der disruptiven Technologie.
In der vergangenen Ausgabe von Die Welt der ETFs haben wir Ihnen den Megatrend Smart Cities vorgestellt.
Dieses Mal widmen wir uns dem Megatrend der disruptiven Technologien.
Hätte, wenn und aber …
… haben noch selten zu Erfolgen bei der Geldanlage geführt. Natürlich muss es sich bei erfolgreichen disruptiven Unternehmen nicht zwangsläufig um junge Start-ups handeln. Auch traditionelle Industrieunternehmen, die im 19. und 20. Jahrhundert gegründet wurden und im Laufe der Zeit zu Großkonzernen gewachsen sind (wie zum Beispiel Siemens, General Electric oder Rio Tinto), haben Teile ihrer Geschäfts-modelle den heutigen Anforderungen angepasst und investieren große Summen in Forschung & Entwicklung, um nicht der schöpferischen Zerstörung zum Opfer zu fallen. Was passiert, wenn ein Trend geradezu verschlafen wird, zeigt sich am Beispiel eines finnischen Telekommu-nikationskonzerns: Zwischen 1998 und 2011 genoss Nokia den Ruf des weltweit führenden Mobiltelefonherstellers mit traumhaften Markt-anteilen und hohen Gewinnen.
Auch traditionelle Industrie-unternehmen haben Teile ihrer Geschäftsmodelle den heutigen Anforderungen angepasst
Credit someone here…
Die Börsenstars von morgen bereits heute identifizieren
Produkte und Dienstleistungen aus dem Bereich der disruptiven Technologie haben eines gemeinsam: Sie weisen ein außergewöhnliches Wachstumspotenzial auf, können sich von einem Nischenangebot zum Mainstream entwickeln und dabei völlig neue Branchen entstehen lassen. Heute noch unbekannt und morgen ein Börsenstar? Beste Beispiele dafür sind die Firmen Apple oder Amazon, die heute zu den wertvollsten Unternehmen weltweit gehören. Glücklich schätzen können sich Anleger, die die Apple-Aktie 1981 zum damaligen Preis von umgerechnet 0,30 US-Dollar kaufen konnten oder die 1997 beim Börsengang der Amazon- Aktie zum Ausgabekurs – unter Berücksichtigung der Aktiensplits – von 1,50 US-Dollar dabei waren.
Natürlich sind solche Anlageerfolge meist nur unter Inkaufnahme entsprechender Kursschwankungen zu erzielen und erfordern daher Mut, Geduld und Risikobereitschaft. Die heutigen großen, erfolgreichen Unternehmen haben in aller Regel klein angefangen, manchmal auch in Garagen wie eben Apple oder auch Hewlett Packard. Kleine Unternehmen, auch Small Caps genannt, unterliegen in aller Regel höheren Kursschwankungen und eignen sich aus diesem Grund als Depotbeimischung für ein langfristiges Investment.
Ab dem Jahr 2007 begann, ausgelöst durch die Einführung des Smartphones, der Abstieg: Nokia verschlief die Innovation Smartphone, reagierte zu spät und konnte dem Aufstieg des internetfähigen Mobiltelefons vom Nischen- zum Massenprodukt nicht mehr aufholen. Marktanteile und Gewinne sanken von Jahr zu Jahr. Nokia verschwand als Anbieter von Mobiltelefonen mehr oder weniger von der Bildfläche.
Mit Lyxor von Anfang an dabei
Gemeinsam mit dem Daten- und Indexanbieter MSCI und dem Wirtschaftsprofessor Costas Andriopoulos, Experte auf dem Gebiet disruptiver Technologien, hat Lyxor ein Modell entwickelt, die potenziellen Apple und Amazon-Unternehmen von morgen ausfindig zu machen und in einem Index zu bündeln. Bei der Ermittlung der Indexkomponenten werden neben dem externen Expertenwissen modernste Finanzanalysemethoden und Künstliche Intelligenz (KI) miteinander kombiniert, um die potenziell erfolgreichsten Unternehmen zu identifizieren.
Mehr dazu finden Sie auch im Artikel „Die Relevanzprüfung“ in dieser Ausgabe von „Die Welt der ETFs“.
Mensch und Maschine Hand in Hand
Der MSCI Disruptive Technology Index enthält Unternehmen, die in einem oder mehreren der folgenden Geschäftsfelder aktiv sind:
► 3D-Druck
► Cloud-Computing
► Internet der Dinge (Internet of Things)
► Robotik
► Online-Bezahlsysteme
► Saubere Energie/Intelligente Vernetzung
► Fintechs
► Gesundheitsinnovationen
► Cyber-Sicherheit
Beispiele für Unternehmen aus dem Index, die das Potenzial haben, zu den Börsenstars von morgen zu gehören:
- Proto Labs, ein Unternehmen, das sich unter anderem mit 3D-Druck beschäftigt, um Prototyp- und On-demand-Bauteile zu fertigen.
- Das japanische Elektronik- und Maschinenbauunternehmen Fanuc, Weltmarktführer in der Herstellung von Industrierobotern.
- Cognex Corporation, spezialisiert auf industrielle Bildverarbeitungssysteme, Sensoren und Software zur Steuerung von Fließbandrobotern.
Disruptive Technologien haben vordergründig nicht das Ziel, bessere Maschinen herzustellen. Es geht dabei auch um die Suche nach Wegen, wie Mensch und Maschine erfolgreich zusammenarbeiten können. So besteht einer der Fortschritte in der Robotik in der Entwick-lung sogenannter Serviceroboter, die Aufgaben von Dienstleistungspersonal im Gastgewerbe und Einzelhandel übernehmen könnten.
Dies kann dazu beitragen, den demografiebedingten Fachkräftemangel im Dienstleistungsbereich in vielen Industrieländern zu kompensieren.
Mit dem Lyxor MSCI Disruptive Technology ESG Filtered UCITS ETF (WKN: LYX0ZG) können Anleger ihr Portfolio diversifiziert auf die Trends der Zukunft ausrichten und bereits heute an der Wertentwicklung der Börsenstars von morgen partizipieren.
Mehr zu den Lyxor Megatrend ETFs, detaillierte Hintergrundinformationen und aktuelle Blog- und Videobeiträge finden Sie unter www.lyxorETF.de im Bereich „Themen ETFs“.
Costas Andriopoulos
Costas Andriopoulos (B. Sc., M. Sc., Ph. D.) ist unter anderem Professor of Innovation and Entrepreneurship an der Cass Business School. Er ist zudem Managing Director bei Avyssos Advisors Ltd., einem Beratungsunternehmen im Bereich Innovationsmanagement. Die Ergebnisse seiner vom Carnegie Trust und der Europäischen Kommission finanzierten Forschung wurden in renommierten Fachzeitschriften veröffentlicht.
Stefanie Scharf lebt in Frankfurt. Bevor sie 2020 zu Lyxor wechselte, war sie bereits im Marketing bei der US-amerikanischen Investmentfonds-gesellschaft Invesco tätig, zunächst für aktiv verwaltete Fonds, später für ETFs. Auf den Bachelor-Abschluss in Wirtschaftswissenschaften folgte ein Master-Abschluss in Management an der International School of Management in Frankfurt. Abseits der ETF-Welt ist sie gerne in der Natur unterwegs und freut sich darauf – sobald es die Umstände wieder zulassen – die Welt zu bereisen.
Digitalisierung ist in aller Munde. Besonders deutlich wird das an den vielen Börsentagen, an denen Lyxor im vergangenen Jahr online teilgenommen hat. Ohne diese neuen Möglich-keiten hätte der Kontakt zu Ihnen als unseren Anlegern und Lesern wohl oft ent-fallen müssen. In vielen Bereichen hatte die Digitalisierung aber schon lange davor erfolgreich
Einzug gehalten. Um die Verbin-dung beider Welten kümmert sich bei Lyxor das Channel Marketing.
Frau Scharf, Sie sind verantwortlich für das Channel Marketing in der DACH-Region. Während sich der Begriff DACH, der für Deutschland, Österreich und die Schweiz steht, vielleicht noch mit etwas Hintergrundwissen erschließen lässt, ist das bei Channel Marketing schon schwieriger. Daher also die Frage: Was macht ein Channel Marketer?
Stefanie Scharf: Im Grunde geht es bei meiner Arbeit um die Planung und Umsetzung eines umfassenden „Marketing-Mix“ – wie man die Kombination unterschiedlicher Marketingmaßnahmen in der Fachsprache gerne nennt. Ich versorge den deutschsprachigen Raum mit verschiedensten Marketingmaßnahmen. Über meinen Schreibtisch läuft alles von den Neuigkeiten auf der Website bis hin zum Messestand an den Börsentagen. Vieles davon entwickeln wir lokal. Wir greifen aber auch auf die Unterstützung des zentralen Marketing-Teams in London zurück. So nutzen wir beispielsweise regelmäßig verfasste Artikel über verschiedenste Anlagethemen, die wir unter anderem in unseren Newsletter „Die Welt der ETFs kompakt“ aufnehmen.
Verstanden. Natürlich muss sich die Frage anschließen: Nach welchen Kriterien werden die unterschiedlichen Kanäle gewichtet?
Stefanie Scharf: Generell wählen wir die Kanäle aus, über die sich (potenzielle) Anleger informieren und wo sie ihre Zeit verbringen – was heutzutage nun einmal verstärkt digital stattfindet. Darum haben wir zum Beispiel auf lyxorETF.de/klima einen digitalen Themenbereich entwickelt, in dem sich Anleger/-innen rund um das Thema Nachhaltigkeit bei der Geldanlage informieren können. Wir müssen dabei allerdings berücksichtigen, dass wir nicht alle Zielgruppen einheitlich auf die gleiche Weise erreichen können. Ein digitaler Ansatz allein reicht daher nicht aus. Während ein noch junger Anleger den Podcast eines „Finanz-Influencers“ für seine Anlageentscheidung hinzuzieht, schätzt ein anderer Anleger besonders den direkten Austausch mit unseren Lyxor-Experten bei einer Veranstaltung. Damit sind wir wieder beim eingangs erwähnten Marketing-Mix: Die Mischung macht’s!
Zu Anfang unseres Gesprächs haben wir erwähnt, dass Sie die DACH-Region betreuen. Funktioniert das Channel Marketing in unterschiedlichen Ländern auf unterschiedliche Art und Weise?
Stefanie Scharf: Wir treten in allen drei Ländern auf sehr ähnliche Art und Weise in den Kontakt mit Anlegern, da sich insbesondere die digitalen Kanäle von Land zu Land kaum unterscheiden.
Es geht um die Planung und Umsetzung eines umfassenden "Marketing-Mix".
Dennoch ist uns wichtig, so weit wie möglich einen lokalen Charakter zu schaffen. Hinzu kommt, dass Anleger nicht in allen Ländern gleichermaßen mit unserer Marke vertraut sind. Daher muss der jeweilige Ansatz individuell auf ein Land und die dortigen Bedürfnisse der Anleger-/innen abgestimmt werden.
Unser Gespräch führen wir heute auf der digitalen Couch in der Redaktion von „Die Welt der ETFs“. Wie wirkt sich die Digitalisierung auf all das aus?
Stefanie Scharf: Für uns ist wichtig, diejenigen digitalen Wege zu nutzen, die wirklich Sinn ergeben. Denn unser Fokus ist jederzeit: Wo liegt der Nutzen für Anleger? Womit können wir sie bei der Erreichung ihrer finanziellen Ziele unterstützen? Das ist unsere Priorität – online genauso wie offline.
Zum Abschluss, und wie kann es an dieser Stelle auch
anders sein, die Frage: Was bereitet Ihnen bei Ihrer
Tätigkeit für Lyxor am meisten Freude?
Stefanie Scharf: Ich schätze die Vielseitigkeit meiner Aufgaben
sehr. Wir sind ein tolles Team in einem internationalen Umfeld, mit dem es Spaß macht, Dinge auf die Beine zu stellen. Die Marketingaktivitäten dann „live“ zu sehen, ist immer wieder ein schönes Gefühl.
Vielen Dank für Ihre Einblicke, Frau Scharf!
Kontakt: info@lyxorETF.de; +49 (0) 69 71 74-44 4
Verantwortlich (Redaktion und Koordination):
Thomas Meyer zu Drewer, Lyxor Deutschland
Redaktionsteam dieser Ausgabe:
Vincent Denoiseaux, Birgithe Edel, Heike Fürpaß-Peter,
Mathias Knoblich, Stefanie Scharf, Thomas Meyer zu Drewer
Redaktionsschluss: 11. Dezember 2020
Umsetzung, Druck und Design:
ACM Unternehmensgruppe, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt,
www.acmedien.de
Grafische Leitung: Iris Oesterle
Bildnachweis: Shutterstock (Titel), iStock (Seite 5, 22–25), Adobe Stock (Seite 6–9, 11/13, 15–17, 18/19 Bildhintergrund, 26–29 links, 31, 33), Lyxor (Seite 20/21, 27/29 rechts).
Herausgeber:
Lyxor International Asset Management S.A.S.
Deutschland (Lyxor Deutschland),
Neue Mainzer Straße 46-50, 60311 Frankfurt am Main
Lyxor International Asset Management S.A.S. Deutschland ist die deutsche Niederlassung von Lyxor Asset Management S.A.S., einer französischen vereinfachten Aktiengesellschaft mit begrenzter Haftung, die am 12. Juni 1998 von der französischen Autorité des marchés financiers („AMF“) als Verwaltungsgesellschaft unter der Nummer GC 98-02 zugelassen wurde, deren eingetragener Sitz sich in 17 Cours Valmy, Tour Société Générale, 92800 Puteaux, Frankreich befindet und die beim Registre de Commerce et des Sociétés in Nanterre registriert ist. Die deutsche Niederlassung unterliegt der Aufsicht durch die AMF und der begrenzten Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.
Lyxor Deutschland, die Autoren der Beiträge sowie Angestellte des Heraus-gebers können in die in der Ausarbeitung genannten ETFs investiert sein oder Geschäfte in diesen ETFs, in auf diese ETFs bezogene oder mit ihnen verbundene Finanzinstrumente ausgeführt haben.
Die Welt der ETFs erscheint als Werbung von Lyxor ETF etwa alle drei Monate.
ETF-Risikoprofil
Potenzielle Anleger müssen die folgenden, im Prospekt des Fonds, der unter www.lyxorETF.de abrufbar ist, beschriebenen Risiken berücksichtigen.
KAPITALRISIKO: ETFs sind nachbildende Instrumente: Ihr Risikoprofil ähnelt dem einer direkten Anlage in den zugrunde liegenden Index. Das Kapital der Anleger ist vollständig dem Risiko ausgesetzt und Anleger erhalten unter Umständen den ursprünglich investierten Betrag nicht zurück. Im schlimmsten Fall kann es zu einem Totalverlust kommen.
REPLIKATIONSRISIKO: Die Anlageziele des Fonds werden aufgrund unerwarteter Ereignisse an den zugrunde liegenden Märkten, die die Indexberechnung und die effiziente Fondsnachbildung behindern, unter Umständen nicht erreicht.
KONTRAHENTENRISIKO: Bei synthetisch replizierenden Fonds sind die Anleger Risiken infolge der Verwendung eines OTC-Swap mit der Société Générale ausgesetzt. Gemäß den OGAW-Richtlinien darf das mit der Société Générale eingegangene Risiko 10 Prozent des Gesamtvermögens des Fonds nicht übersteigen. Unter www.lyxorETF.de finden Sie nach Eingabe der WKN nähere Informationen darüber, ob es sich um einen synthetisch replizierenden (SWAP) oder um einen vollreplizierenden Fonds handelt.
RISIKO IN VERBINDUNG MIT DEM BASISWERT: Der zugrunde liegende Index eines Lyxor ETFs kann komplex und volatil sein. Indizes, die sich auf Aktien (insbesondere aus den Emerging Markets) oder Rohstoffe beziehen, können einer erhöhten Volatilität unterliegen. Bei Anlagen in Rohstoffen wird der zugrunde liegende Index mit Bezug zu Rohstoff-Futures-Kontrakten berechnet, die den Anleger einem Liquiditätsrisiko in Verbindung mit den Kosten, wie zum Beispiel Fracht- und Transportkosten, aussetzen können. ETFs mit einem Engagement an Schwellenmärkten sind mit einem größeren Risiko möglicher Verluste verbunden als eine Anlage in Industrieländern, da sie vielfältigen und unvorhersehbaren Schwellen-länderrisiken ausgesetzt sind.
WÄHRUNGSRISIKO: ETFs können einem Währungsrisiko unterliegen, wenn der ETF auf eine andere Währung als die Währung des nachgebildeten zugrunde liegenden Index lautet. Das bedeutet, dass die Wechselkurs-schwankungen die Renditen negativ oder positiv beeinflussen können.
LIQUIDITÄTSRISIKO: Die Liquidität wird durch zugelassene Market-Maker an der jeweiligen Börse, an der der ETF notiert ist, einschließlich der Société Générale, zur Verfügung gestellt. Die Liquidität an der jeweiligen Börse kann infolge einer Unterbrechung an dem Markt, der durch den von dem ETF nachgebildeten zugrunde liegenden Index repräsentiert wird, eines Ausfalls der Systeme einer der relevanten Börsen, der Société Générale oder anderer Market-Maker-Systeme oder einer nicht normalen Handelssituation bzw. Handelsereignisses beschränkt sein.
Rechtliche Hinweise
Diese Information ist als Werbung im Sinne des Wertpapierhandels-gesetzes anzusehen. Das heißt, sie genügt nicht allen Anforderungen für Finanzanalysen und für Lyxor Deutschland oder ihre Mitarbeiter besteht kein gesetzliches Verbot, vor Veröffentlichung der Information in den darin genannten ETFs zu handeln. Die Ausarbeitung ist nicht für die Verteilung an oder die Nutzung durch Personen oder Rechtssubjekte bestimmt, die die Staatsbürgerschaft eines Landes oder den Wohnsitz in einem Land oder Gerichtsbezirk haben, in dem die Verteilung, Veröffentlichung
oder Nutzung solcher Informationen verboten ist. Die gesamten Fonds sind weder gemäß dem United States Securities Act von 1933 noch gemäß dem United States Investment Company Act von 1940 eingetragen und dürfen daher weder direkt noch indirekt in den Vereinigten Staaten von Amerika einschließlich deren Hoheitsgebiete und Liegenschaften oder anderen ihrer Gerichtsbarkeit unterstehenden Gebiete oder an einen US-Bürger bzw. auf dessen Rechnung angeboten oder verkauft werden.
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