Die S&P Paris-Aligned Climate Indizes stellen explizit klimabezogene Referenzwerte in den Mittelpunkt ihrer Bewertung, wozu im Wesentlichen der Dekarbonisierungszielpfad gehört. Dieser beschreibt die Entwicklung der Treibhausgasemissionswerte, den sogenannten CO2-Fußabdruck, der in den Klimaindizes vertretenen Aktientitel. Der Dekarbonisierungszielpfad gibt Auskunft darüber, ob ein Unternehmen die geeigneten Maßnahmen in die Wege leitet, um seine Treibhausgasemissionen zu verringern, um bis zum Jahr 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Nur so lässt sich nach Expertenmeinung das 1,5°-Celsius-Ziel erreichen. Der VW-Konzern beispielsweise betreibt zwar mit der Produktion von Fahrzeugen ein kohlenstoffintensives Geschäft, investiert aber gleichzeitig einen hohen Milliardenbetrag in die Entwicklung der Elektromobilität. Damit befindet sich der Autokonzern auf einem positiv bewerteten Dekarbonisierungspfad, das heißt, die Bestrebungen, den eigenen CO2-Fußabdruck zu verkleinern, werden honoriert, und VW wird im S&P Europe Paris-Aligned Climate Index berücksichtigt. Unternehmen hingegen, die heute womöglich eine geringe-re Kohlenstoffintensität als VW aufweisen, jedoch kein Konzept für eine langfristig kohlenstoffärmere Zukunft verfolgen, werden unter Umständen schlechter bewertet und nicht aufgenommen.
Der Unterschied zwischen ESG- und Klimaschutz-Kennzeichnung
ESG-Bewertungsmodelle berücksich die drei Kriterien Umwelt, Solziales und Unternehmensführung, d.h. der Faktor Umwelt ist in diesem Fall nur einer von drei Faktoren. Dies kann zur Folge haben, dass ein Unternehmen beispielsweise schlechte Noten bei der Umweltbewertung erhält, diese aber durch eine gute Punktzahl bei sozialen Aspekten und Unternehmensführung kompensiert und dadurch eine insgesamt positive ESG-Bewertung erhält. Ein weiterer Unterschied: Im
Gegensatz zu den Klimaschutz-Indizes, die eine in die Zukunft gerichtete Entwicklung (den „Pfad“), nämlich die Reduktion von CO2, bewerten, beziehen sich ESG-Daten auf heute bereits verfügbare Istwerte.