Aus unserer Sicht spricht vieles für US-Aktien, denn wir sehen die US-Wirtschaft dank besserer Inflations-, Wachstums- und Konsum-entwicklung gegenüber anderen Industrieländern im Vorteil.
Wir ziehen Beteiligungen an Unternehmen in Betracht, die auch in schwierigen Zeiten Barreserven auflösen und in Form von Dividenden oder Aktienrückkäufen an ihre Aktionäre ausschütten können.
Bei anhaltend hohen Zinsen sollten Anleger außerdem ihren Anteil in Wachstumsaktien reduzieren, denn diese leiden stärker unter hohen Zinsen. Dasselbe gilt für Mega-Caps, die wir ebenfalls skeptisch bewerten.
Wachstums- und Mega-Cap-Aktien sind übrigens im S&P 500 Equal Weight Index gegenüber kapitalgewichteten Indizes weniger stark gewichtet. Konstruktions-bedingt ist zudem die Dividenden-rendite dieses Index höher.
In Europa sind die Rezessionsrisiken größer. Schon zu Jahresbeginn wird die europäische Wirtschafts-leistung voraussichtlich leicht zurückgehen. Der höhere Inflationsdruck belastet auch die Gewinnmargen von Unternehmen, die durch den Ukraine-Krieg ausgelöste Energiekrise erhöht die Unsicherheit.
Risikoarme Unternehmen mit hoher Preismacht und hohen Gewinn-margen können steigende Kosten von Vorprodukten leichter weitergeben und daher auch eher Mehrrenditen erwirtschaften.
Höhere Zinsen belasten tendenziell auch Unternehmen mit höherer Duration, etwa Wachstums-unternehmen. Unternehmen mit berechenbarer Ertragsentwicklung und höheren Dividenden-ausschüttungen sind dagegen besser auf ein solches Marktumfeld vorbereitet, weshalb wir Value-Aktien und Finanzwerte bevor-zugen. Für Unternehmen mit hohen Ausschüttungen spricht auch, dass diese in der Regel nachhaltige und relativ vorhersehbare Zahlungs-ströme erwirtschaften. Wir haben eine Vorliebe für Unternehmen, die historisch nachhaltig hohe und gewissermaßen vorhersehbare Ausschüttungen getätigt haben.
Mit Sektorstrategien können Anleger ihr Portfolio auf ihre Konjunktureinschätzungen, Anlageziele und Risikotoleranz und zudem auf die jeweilige Phase des Konjunkturzyklus abstimmen.