ETF World | Q4 2021 GERMAN Edition
GERMAN Edition
Die Welt der ETFs
Das ETF-Magazin von Lyxor
<ul><li><small> <b>Passiv oder aktiv anlegen? </b></small></li><hr><li><small><b>Interview mit ING</b> „ETFs haben aktive Investmentfonds überholt“</small></li><hr><li><small><b>Langfristiger Vermögensaufbau</b> Renditeschub durch den Zinseszinseffekt</small>
</li><hr><li><small><b>Index unter der Lupe:</b> der
MSCI World Index</small></li></small></ul>
AUSGABE Q4 2021
WWW.LYXORETF.DE
02
Nettomittelbewegungen
Wohin fließt das Anlagekapital?
03
Passiv oder aktiv anlegen?
Sind ETFs auch im derzeitigen Umfeld die attraktivere Anlagemöglichkeit im Vergleich zu aktiv verwalteten Investmentfonds?
04
ETF-Kolumne:
„Die Mischung macht’s“
05
Die Zeit nach Corona
Attraktive Anlagechancen auf dem Weg aus der Coronakrise
06
Reflation
Auf die Erholung der Weltwirtschaft nach der Pandemie setzen
07
Japan
Weshalb Japan das Potenzial für eine Erholung nach der Pandemie hat
08
Interview mit Thomas Dwornitzak
„ETFs haben aktive Investmentfonds überholt“
09
Langfristiger Vermögensaufbau
Renditeschub durch Zinseszinseffekt
10
Index unter der Lupe: der MSCI World Index
11
Was macht eigentlich?
12
Nachgefragt
13
Börsen- & Anlegertage
Nettomittelbewegungen
Wohin fließt das Anlagekapital?
An dieser Stelle informieren wir Sie detailliert über die Mittelbewegungen bei Investmentfonds und ETFs, um den großen Trends an den Anlagemärkten auf die Spur zu kommen.
Vor dem Hintergrund hoher Unternehmens- gewinne in einem Umfeld weitgehend positiver Wirtschaftsdaten sind die Kurse an den Aktienmärkten in fast allen Industrieländern in den vergangenen Monaten kontinuierlich gestiegen. Dennoch sorgten sich die Anleger um den Inflationsanstieg und die damit im Raum stehenden möglichen Zinserhöhungen. In Kombination mit der rasanten Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante führte dies zu einer angespannten Marktstimmung mit Auf und Abs verschiedenster Trends. Im Folgenden beleuchten wir einige dieser Trends näher.
Bereits heute ist 2021 ein ETF-Rekordjahr
Trotz volatiler Märkte erfreuen sich ETFs weiterhin wachsenden Zuspruchs und könnten sich als einer der Trends des Jahres 2021 an den Kapitalmärkten herauskristallisieren. Bereits per Ende Juli dieses Jahres verzeichnete der ETF-Markt höhere Mittelzuflüsse als 2019 und dem pandemiebedingt eher schwachen Jahr 2020. Seit Jahresbeginn bis Ende August1 sind monatlich sogar mindestens 10 Milliarden Euro in europäische ETFs geflossen. Für den Zeitraum ab Anfang 2015 liegt der Monatsdurchschnitt an Nettomittelaufkommen bei 6,9 Milliarden Euro.
Wir haben drei potenzielle Faktoren identifiziert, die diese Entwicklung begünstigen:
Bei Standardaktien
setzen Anleger heute vorwiegend
auf ETFs.
1 Quelle: Morningstar, Bloomberg, Lyxor International Asset Management; Stand: 03.09.2021.
- Taktische Positionierung. Anleger sind nach wie vor sehr risikofreudig, das heißt, viele Anleger haben Aktien den Vorzug vor Rentenanlagen gegeben. Bei Standardaktien setzen europäische Anleger heute vorwiegend auf ETFs, während Rentenanlagen nach wie vor die Domäne der aktiven Investmentfonds sind.
- Liquidität. Es herrscht Einigkeit darüber, dass ETFs auch während der Kurskapriolen infolge der Pandemie stets liquide waren.
- Begrenzte Möglichkeiten zu überdurchschnittlicher Wertentwicklung. An „effizienten“ Märkten, wie dem US-Aktienmarkt mit leicht zugänglichen, aussagekräftigen Daten zu Unternehmen, geben Anleger ETFs den Vorzug vor aktiv verwalteten Investmentfonds, denn die Generierung von Alpha, also einer überdurchschnittlichen Wertentwicklung über einen Vergleichsmaßstab hinaus, ist äußerst schwierig und zudem selten. Bis Ende August 2021 sind 23,5 Milliarden Euro in US-Aktien-ETFs geflossen, während US-Aktienfonds nur einen Kapitalzufluss von 3,5 Milliarden Euro2 verzeichnen konnten.
Sektorverschiebungen
Für alle, die in den vergangenen anderthalb Jahren viel zu viel Zeit in Zoom-Konferenzen verbracht haben, ist das starke Anlegerinteresse an technologieorientierten ETFs keine Überraschung. Überraschend ist aber vielleicht, x\dass sich dieser Sektor trotz der Lockerung der Social-Distancing-Maßnahmen bei Anlegern weiterhin großer Beliebtheit erfreut. Rekordgewinne bei den Technologieriesen im zweiten Quartal untermauern die These, dass so manche Verhaltensmuster, die die Verbraucher während der Lockdowns angenommen haben, nicht nur ein vorübergehendes Phänomen sind.
Im Gegensatz zum IT-Sektor hat die Pandemie den Energiesektor und die Finanzbranche hart getroffen. Bis zum Schlussquartal des vergangenen Jahres setzte in diesen Branchen jedoch bei aufgehellten gesamtwirtschaftlichen Perspektiven ein dynamischer Aufschwung ein. Im bisherigen Jahresverlauf bis Ende Juni verzeichneten sie den stärksten Mittelzufluss am europäischen ETF-Markt.
Im August bot sich ein anderes Bild: Mit einem Anteil von 50 Prozent der Mittelzuflüsse über alle Sektoren hinweg zählte der zuletzt von anderen Branchen verdrängte Gesundheitssektor zu den Gewinnern im europäischen Fondsvergleich.
Globale Aktien allgemein hoch im Kurs
Ein weiterer zu beobachtender Trend geht hin zu einer breit aufgestellten Aktienausrichtung. Ende Juli 2021 verzeichneten ETFs eine Verdoppelung der Mittelzuflüsse gegenüber dem Vergleichszeitraum der vier vorhergehenden Jahre.
Analog zu Investmentfonds und ETFs mit bewährten Referenzindizes wie dem MSCI World Index (siehe unseren Artikel zu diesem Index ab Seite 27) haben Anleger die Möglichkeit, auch mit branchen- oder themenbezogenen ETFs international auf spezielle Marktsegmente zu setzen. International ausgerichtete Aktienfonds mit ESG-Schwerpunkt (Environmental, Social, Governance – Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) sind ein weiterer stark wachsender Bereich, der im August 5,2 Milliarden Euro einsammeln konnte. Für das laufende Jahr stehen ESG-ETFs für knapp die Hälfte der Mittelzuflüsse in Europa.
2 Quelle: Morningstar, Lyxor International Asset Management; Stand: 03.09.2021 „Passiv“ bezieht sich entweder auf Indexfonds oder ETFs bzw. ETPs. In den Zahlen sind nur Fonds enthalten, die zum 03.09.2021 ein Nettomittelaufkommen für den gesamten Monat August 2021 gemeldet haben. Fonds, die geschlossen wurden oder kein Mittelaufkommen veröffentlicht haben, sind daher nicht berücksichtigt. In der Vergangenheit erzielte Ergebnisse sind kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Ergebnisse.
Beispiele für beliebte ETFs
ETF-Bezeichnung |
ISIN/WKN |
Ertragsverwendung |
TER |
Lyxor MSCI World ESG Leaders Extra (DR) UCITS ETF |
LU1792117779 / LYX0YL |
Thesaurierend |
0,18% |
Lyxor MSCI EM ESG Leaders Extra UCITS ETF - Acc |
LU1769088581 / LYX0YG |
Thesaurierend |
0,25% |
Lyxor MSCI Europe ESG Leaders (DR) UCITS ETF |
LU1940199711 / LYX99A |
Thesaurierend |
0,20% |
Lyxor MSCI World Financials TR UCITS ETF |
LU0533032859 / LYX0GL |
Thesaurierend |
0,30% |
Lyxor STOXX Europe 600 Financial Services UCITS ETF |
LU1834984798 / LYX02H |
Thesaurierend |
0,30% |
Lyxor MSCI World Health Care TR UCITS ETF |
LU0533033238 / LYX0GM |
Thesaurierend |
0,30% |
Lyxor STOXX Europe 600 Healthcare UCITS ETF |
LU1834986900 / LYX02K |
Thesaurierend |
0,30% |
Lyxor MSCI Disruptive Technology ESG Filtered (DR) UCITS ETF |
LU2023678282 / LYX0ZG |
Thesaurierend |
0,45% |
Lyxor MSCI Digital Economy ESG Filtered (DR) UCITS ETF |
LU2023678878 / LYX0ZH |
Thesaurierend |
0,45% |
Lyxor New Energy (DR) UCITS ETF |
FR0010524777 / LYX0CB |
Ausschüttend |
0,60% |
Lyxor World Water UCITS ETF - Dist |
FR0010527275 / LYX0CA |
Ausschüttend |
0,60% |
Die den ETFs zugrunde liegenden Indizes sind geistiges Eigentum des Index-Sponsors und für bestimmte Verwendungen lizenziert worden. Die Fonds werden von den Sponsoren der Indizes nicht empfohlen, verkauft oder beworben noch geben die Sponsoren des Index sonstige Zusicherungen ab. Die in diesem Magazin genannten ETFs sind in Deutschland sowie in Österreich, sofern nicht anders vorgeschrieben, zum Vertrieb zugelassen. Das Vorliegen einer Vertriebszulassung einzelner ETFs kann für Österreich unter www.lyxorETF.at in Erfahrung gebracht werden. Eine umfassende Beschreibung der Fondsbedingungen und der dazugehörigen Risiken ist dem jeweiligen Verkaufsprospekt (in englischer Sprache) und den Wesentlichen Anlegerinformationen (KIID, in deutscher Sprache) zu entnehmen, die ebenso wie die Jahres- und Halbjahresberichte in Papierform kostenlos bei der Verwaltungsgesellschaft Lyxor International Asset Management S.A.S., 17, Cours Valmy, Tour Société Générale, 92800 Puteaux, Frankreich, sowie bei der Vertriebsstelle der Fonds in Deutschland, Lyxor International Asset Management S.A.S. Deutschland (Lyxor Deutschland), Neue Mainzer Straße 46–50, 60311 Frankfurt am Main, sowie unter www.lyxorETF.de erhältlich sind. Quelle: Lyxor International Asset Management; Stand: 1. November 2021.
Passiv oder aktiv anlegen?
Sind ETFs auch im derzeitigen Umfeld die attraktivere Anlagemöglichkeit im Vergleich zu aktiv verwalteten Investmentfonds?
Sind ETFs auch im derzeitigen Umfeld die attraktivere Anlagemöglichkeit im Vergleich zu aktiv verwalteten Investmentfonds?
Der zuletzt positive Trend bei der Wertentwicklung aktiv verwalteter Fonds hat sich in den vergangenen Monaten weitgehend fortgesetzt, allerdings zeigt sich ein gemischtes Bild.
So war die Wertentwicklung aktiv verwalteter Aktienfonds im ersten Halbjahr 2021 uneinheitlich. Zwei Beispiele: 96 Prozent der aktiv verwalteten Aktienfonds mit Schwerpunkt auf britische Unternehmen mit geringer Marktkapitalisierung entwickelten sich besser als ihr Vergleichsindex. Sie profitierten von niedrigen Bewertungen und guten Unternehmensergebnissen – dies bot gute Gelegenheiten, einzelnen Aktien ein höheres Gewicht zu verschaffen (Stock Picking).
Auf dasselbe Marktsegment in den USA ausgerichtete aktiv verwaltete Fonds schnitten im ersten Halbjahr hingegen im Allgemeinen schlechter ab als ihre Vergleichsindizes. Unterbewertete Aktientitel waren plötzlich nicht mehr gefragt, und das machte sich bemerkbar. Nur 28 Prozent der aktiv verwalteten Fonds mit Schwerpunkt auf kleinere US-Aktien entwickelten sich im ersten Halbjahr besser als ihre Referenzindizes.
Die Situation an den globalen Aktienmärkten war im ersten Halbjahr insgesamt wechselhaft. Während das erste Quartal positiv verlief, trübte sich die Stimmung im zweiten Quartal ein, da Risiken wie die Erwartung steigender US-Zinsen und die Verbreitung der Covid-19-Delta-Variante für größere Unsicherheit an den Aktienmärkten sorgten.
Lediglich 47 Prozent der aktiv verwalteten Aktienfonds haben im ersten Halbjahr 2021 besser abgeschnitten als ihr jeweiliger Referenzindex.
Wertentwicklung bei Anleihe-ETFs und aktiven Rentenfonds
Auch die Wertentwicklung aktiv verwalteter Rentenfonds war im ersten Halbjahr 2021 uneinheitlich. Sie litten unter einer wachsenden Unsicherheit, da Anleger angesichts der steigenden Inflation begannen, die Nachhaltigkeit der weltweiten Wirtschaftserholung infrage zu stellen.
Die Wertentwicklung aktiv verwalteter Rentenfonds war durch fehlendes Engagement in inflationsindexierten Produkten geprägt. Schwellenländeranleihen wurden in ihrer Wertentwicklung gegen Ende des ersten Halbjahrs größtenteils durch eine wechselnde Nachfrage nach Anleihen mit regionalem Bezug ausgebremst. Nur 51 Prozent der aktiv verwalteten Schwellenländeranleihefonds entwickelten sich im ersten Halbjahr besser als ihr Vergleichsindex. Im Gegensatz dazu übertrafen 81 Prozent der aktiv verwalteten, auf Euro lautenden Rentenfonds ihre Vergleichsindizes, da sie weniger von Zinsänderungen betroffen waren. Insgesamt 57 Prozent der aktiv verwalteten Anleihefonds erzielten im ersten Halbjahr ein besseres Ergebnis als ihr jeweiliger Vergleichsmaßstab.
Erkenntnisse und längerfristige Aussichten
Das zuletzt zu beobachtende gute Abschneiden aktiv verwalteter Fonds unterstreicht die altbekannte Erkenntnis, dass es kurzfristig durchaus möglich ist, überdurchschnittliche Wertentwicklungen erzielen zu können. Längerfristig sind die Perspektiven jedoch allem Anschein nach weiterhin weit weniger verheißungsvoll. Wie die folgende Abbildung zeigt, schrumpft die Quote überdurchschnittlicher Wertentwicklung aktiv verwalteter Aktien- und Anleihefonds über die letzten fünf Jahre auf knapp 47 Prozent und 28 Prozent.
Passive Anlagen wie börsengehandelte Indexfonds (ETFs) können demzufolge eine attraktive längerfristige Alternative zu aktiv verwalteten Fonds darstellen. Auf Basis vergangener Daten beurteilt, liefern sie über längere Zeiträume bessere Wertentwicklungen. Wir werden die Entwicklung von ETFs im Vergleich zu aktiv verwalteten Fonds auch weiterhin regelmäßig analysieren und darüber berichten.
Nur 62 Prozent aller aktiv verwalteten Fonds sind schon seit mindestens zehn Jahren am Markt.
ETF-Kolumne
„Die Mischung macht’s“
Es gibt sie wieder – Börsentage, die als Präsenzveranstaltung abgehalten werden können. Das ist eine sehr erfreuliche Nachricht, denn der Austausch mit Ihnen hat uns gefehlt! Auch wenn digitale Formate ihren eigenen Reiz haben und manchem von Ihnen erstmals eine Teilnahme an einem Börsentag überhaupt ermöglicht haben, ohne weit anreisen zu müssen. Natürlich werden diese „Nach-Corona-Börsentage“ unter Einhaltung aller vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen durchgeführt.
Je spezieller das Thema, desto mehr sollte sich der Anleger mit dem Thema beschäftigen.
Die Anzahl der Zuhörer bei den Vorträgen wird beschränkt sein, genauso wie die Anzahl der Besucher insgesamt. Der Abstand zwischen den Ausstellungsständen der unterschiedlichen Anbieter ist groß, der Abstand zwischen Ihnen und uns wird beachtet. Masken sind für uns selbstverständlich. Warum ich dies alles erwähne? Was die digitalen Börsentage und anderen Foren in den vergangenen mehr als 18 Monaten nicht so gut leisten konnten, waren Diskussionen und ein manchmal auch konträrer Meinungsaustausch am Stand oder während einer Präsentation. Denn anders als Veranstaltungen im Netz entwickeln sich beim Zusammenstehen trotz Abstandsregeln These und Antithese, Meinung, Fakt oder auch Spekulation. So war es beispielsweise interessant, von einem jüngeren Anleger zu hören, dass es in dieser Zeit nur darauf ankäme, in der richtigen Kryptowährung investiert zu sein, um damit die Inflation weit, weit hinter sich lassen zu können. Die Erwiderung einer Zuhörerin in der Nähe ließ nicht lange auf sich warten: Entscheidend seien nicht Bitcoin und Co, sondern die Technik dahinter. Roboter, AI, also künstliche Intelligenz, Blockchain und so weiter seien die Felder der Zukunft. Außerdem habe sie gerade erst in einem Vortrag sehr schlüssig dargelegt erfahren, dass ohnehin alles miteinander vernetzt sei. Und dass es einige Trends gäbe, die uns auch in den nächsten Jahren, wenn nicht gar Jahrzehnten, begleiten würden. Die Suche nach den Apples, Microsofts und Amazons von morgen sei das Ziel und der Weg dorthin durchaus steinig, sprich schwankungsreich. Womit eine neue Büchse geöffnet wurde: Einzelaktien statt Indizes wären dann wohl das Gebot der Zukunft. Eine sehr rege Diskussion schloss sich an mit sehr vielen interessanten Facetten. Bis jemand fragte, woran und wie sich der Anleger orientieren könne. Einig waren sich alle Umstehenden, dass wesentliche Aspekte das Anlageziel und der Anlagehorizont seien, ergänzt um die persönliche Bereitschaft und den Willen, Risiken einzugehen. Denn an den Kapitalmärkten gilt nun einmal der fundamentale Grundsatz, dass höhere Renditen in der Regel nur über das Eingehen höherer Risiken erzielbar sind. Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere ist Geduld und Diversifikation. An dieser Stelle wissen Sie natürlich, dass wir immer wieder auf ausreichende Streuung hinweisen. Und bei dieser Frage bestand auch überwiegend Konsens in der Diskussionsrunde, auch wenn der junge Herr mit den Bitcoins vom Anfang der Diskussion nicht so ganz überzeugt war, was aber vielleicht auch an seinen erst kürzlich erzielten großen Gewinnen lag. Ein Erfolg, der sich in der nächsten Zeit nicht unbedingt wieder so einstellen muss, auch wenn ich es ihm wünsche. Die Quintessenz aus der Unterhaltung: Alle vorgetragenen Anlageideen haben ihre Berechtigung. Zweifelsohne! Aber erst in einer vernünftigen Kombination wird ein Schuh draus. Für den Einsteiger, der erst einmal sehen will, welche Erfahrungen er mit einer Anlage an den Kapitalmärkten machen kann, oder den Langfristinvestor, für den als Basis ein ETF auf den MSCI World Index oder MSCI All Country World Index infrage kommt. Als Einmalanlage oder als Sparplan. Das ist bequem und hat in der Vergangenheit auskömmliche Renditen bei entsprechendem Anlagehorizont von zehn Jahren und mehr erbracht. Natürlich gehört dazu auch ein Tages- oder Festgeld oder vielleicht auch ein Anleihen-ETF, um damit das Risiko, also die Schwankungen des eigenen Portfolios, zu steuern oder zu begrenzen. Weitere Anlagethemen können hinzukommen. Eine Daumenregel: Je höher die zu erwartenden Schwankungen der jeweiligen Anlage, desto geringer der Anteil der Beimischung. Was genauso für ETFs auf die Trends der Zukunft gilt, die schließlich die Aktienstars von morgen suchen, die erst noch groß und bedeutend werden wollen, wie auch Einzelaktien und Kryptowährungen. Je spezieller das Thema, desto mehr sollte sich der Anleger zudem mit dem Thema beschäftigen. Für den langfristigen Vermögensaufbau kommt es auf die vernünftige Mischung unterschiedlicher Anlagethemen an. Ich freue mich auf die nächsten spannenden Diskussionen mit Ihnen!
Bitte bleiben Sie Lyxor ETFs gewogen.
Die Zeit<br>nach Corona
Attraktive Anlagechancen<br>auf dem Weg aus der Coronakrise
Die rasche Erholung der Weltwirtschaft nach der Pandemie verliert etwas an Dynamik, doch die Aussichten vor allem für die Aktienmärkte bleiben positiv.
Seit der vorherigen Ausgabe von „Die Welt der ETFs“ konnte sich das globale Wirtschaftswachstum weiterhin von der Coronakrise weitestgehend entkoppeln. Ein entscheidender Faktor war dabei sicherlich das flächendeckende Impfangebot, das in vielen Industrieländern für eine deutliche Entspannung im Gesundheitssystem gesorgt hat. Steigende Impfquoten gehen mit sinkenden Krankenhauseinweisungen einher, die wiederum die zur Verfügung stehenden intensivmedizinischen Kapazitäten entlasten.
Dank des Impffortschritts konnten zudem immer mehr Branchen, allen voran der Einzelhandel und die Unterhaltungsindustrie, nach den coronabedingten Zwangsschließungen mehr oder weniger zum Normalbetrieb zurückkehren. Auch die Aufhebung der Mobilitätsbeschränkungen zählte zu den neugewonnenen Freiheiten, mit der auch die Bereitschaft wuchs, während der Beschränkungen nicht mögliche Konsumausgaben nachzuholen.
Aussichten für das weitere Wirtschaftswachstum
Im vergangenen Quartal kamen die verschiedenen Volkswirtschaften auf ihrem Weg aus der Krise unterschiedlich gut voran. Dank einer höheren Impfquote grassierte die Delta-Variante in den meisten Industrieländern weniger heftig als in den Schwellenländern.
Eine mögliche Folge: In vielen Industrieländern könnte die Phase einer sehr dynamischen Erholung bereits ihrem Ende entgegengehen, während viele Schwellenländer bei der konjunkturellen Erholung noch Nachholpotenzial haben dürften.
Unter dem Strich verbleibt auf kurze Sicht weiterhin ein überdurchschnittliches weltweites Wirtschaftswachstum, das jedoch hinter den Wachstumszahlen der vergangenen Monate zurückbleiben dürfte. Eine weltweit höhere Investitionsbereitschaft und die Tatsache, dass Verbraucher die während der Covid-19-bedingten Beschränkungen angesammelten Ersparnisse nun ausgeben möchten, dürften konjunkturstimulierend wirken.
Potenzielle Risiken
Vorsicht ist jedoch geboten: Die Pandemie ist noch nicht überstanden! Mit den sinkenden Temperaturen zum Jahresende hin droht in den Wintermonaten ein erneuter Anstieg der Covid-19-Zahlen, was für anhaltende Unsicherheit sorgen könnte. Torpediert werden könnte die globale Wirtschaftserholung auch durch neue Mutationen wie beispielsweise die Mu-Variante, die als hochgradig ansteckend gilt und von der befürchtet wird, dass sie gegen die bisher verfügbaren Impfstoffe resistent ist.
Aber es gibt noch weitere mögliche Stolpersteine bei der Rückkehr der Weltwirtschaft zur Normalität. Dazu gehören zum Beispiel der nach wie vor bestehende Mangel an Arbeitskräften und die zunehmend belastenden Störungen der globalen Lieferketten. Die Folge könnten höhere Einkaufspreise sein, die letztlich an die Kunden weitergegeben werden könnten und somit die Inflation weiter anheizen.
In Reaktion auf die steigenden Inflationsraten könnten die Währungshüter einen Kurswechsel vornehmen und die Zinsen wieder anheben. Dies könnte jedoch einen wachstumsdämpfenden Effekt haben. Zudem schwebt die durch die Ausgaben im Kampf gegen die Pandemie gestiegene Staatsverschuldung wie ein Damoklesschwert über der Konjunktur und könnte den Aufschwung nachhaltig belasten.
Es sieht danach aus, als bewege
sich die Weltwirtschaft
auf die Zyklusmitte zu.
Chancen für Anleger
Trotz der anhaltenden Ungewissheit sehen wir ein breites Spektrum an Anlagechancen. Covid-19 dürfte ohne Zweifel auch im kommenden Jahr ein beherrschendes Thema an den Kapitalmärkten bleiben. Es sieht jedoch danach aus, als bewege sich die Weltwirtschaft auf die Zyklusmitte zu.
Damit könnte bald der Punkt erreicht sein, an dem die erste Phase eines ausgeprägten Aufschwungs nach einer tiefen Rezession abgeschlossen ist. Folglich wird sich das Wachstum in der nächsten Wachstumsphase unweigerlich abschwächen. Noch scheint ein Ende der Konjunkturerholung jedoch nicht in Sicht und eine möglicherweise erneute Rezession rückt in weite Ferne.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass dem Erreichen der Zyklusmitte häufig eine Phase größerer Unsicherheit vorangeht, bevor die Wirtschaft wieder stark wächst. Wir behalten die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft daher genau im Blick und berichten in den nächsten Ausgaben, wie die Erholung von der Pandemie voranschreitet.
Vorerst bleiben wir optimistisch, was die Perspektiven für globale Aktien anbelangt. Ein diversifiziertes Portfolio aus erstklassigen, finanzstarken Unternehmen sollte daher auf lange Sicht ein solides Wachstumspotenzial bieten.
Außerdem dürften Unternehmen, die höhere Kosten an ihre Kunden weitergeben können, am besten gegen Inflationsrisiken gefeit sein. Staatsanleihen bieten im momentanen Konjunkturklima hingegen wohl nur begrenzte Renditechancen.
Reflation
Auf die Erholung der Weltwirtschaft<br>nach der Pandemie setzen
Noch ist völlig unklar, ob die Weltwirtschaft nach der Pandemie auf den Erholungspfad zurückfinden wird. Die Regierungen und Zentralbanken haben ein ganzes Arsenal an reflationären Maßnahmen ins Rennen geschickt, wie beispielsweise umfangreiche Konjunkturmaßnahmen und extrem niedrige Zinsen.
Diese Tatsache macht Prognosen zur Inflationsentwicklung und zum Wirtschaftswachstum zu einer unsicheren Angelegenheit.
Inflationsdilemma
Die Zentralbanken stecken derzeit in einer wahrhaften Zwickmühle. Das extrem niedrige Zinsniveau und die durch den weltweiten Impffortschritt ermöglichte Belebung der Weltwirtschaft bergen die Gefahr, dass die Inflationszahlen über die anvisierten Inflationsziele der Zentralbanken, wie beispielsweise auch der Europäischen Zentralbank (EZB), ansteigen.
Mit ihrem mittelfristigen Inflationsziel von 2 Prozent ist die EZB bestrebt, für Preisstabilität und damit für wachstumsfördernde Rahmenbedingungen zu sorgen. Dazu nutzt sie neben dem Zinsniveau auch eine Reihe anderer Instrumente, die nicht nur erheblichen Einfluss auf die Inflation, sondern auch auf die Konjunktur haben können. Höhere Zinsen wiederum dämpfen den Preisauftrieb und das Wirtschaftswachstum. Umgekehrt wirken niedrigere Zinsen inflationstreibend und konjunkturstimulierend.
Da wegen der Pandemie vieles nach wie vor im Ungewissen liegt, haben Zentralbanken wie die US-amerikanische Federal Reserve ihre Inflationsziele deutlich angepasst. So gibt die US-Notenbank nun zwar eine durchschnittliche Teuerungsrate von 2 Prozent vor, jedoch ist dieser Wert nicht in Stein gemeißelt.
Dieser Kurswechsel bedeutet, dass die Inflation nun über einen längeren Zeitraum hinweg über oder unter dieser Marke liegen kann, ohne dass die Notenbank Handlungsbedarf sieht. De facto könnte dies dafür sorgen, dass uns das Niedrigzinsumfeld noch längere Zeit begleitet – auch bei steigenden Inflationserwartungen im Zuge der Erholung nach der Pandemie (siehe Abbildung).
Als interessant könnten sich Länder erweisen, in denen die Wirtschaft infolge der Impfprogramme
wieder angelaufen ist.
Chancen für Anleger
Der Reflationsprozess kann Anlegern langfristig Chancen eröffnen. Doch was bedeutet Reflation im Zusammenhang mit dem Geschehen an den Kapitalmärkten konkret? Es geht darum, ein höheres Preisniveau zu erreichen, ein Abgleiten in Richtung Deflation zu vermeiden oder zu mindern und wieder auf einen wirtschaftlichen Wachstumspfad zurückzukehren. Was heißt dies angewandt auf das gegenwärtige konjunkturelle Umfeld? Auch wenn die Stimmung in Anlegerkreisen durch die Angst vor neuen Covid-19-Varianten auf kurze Sicht noch verhalten ist, dürften die Lockerung der Coronabeschränkungen, die daraus resultierenden konjunkturellen Impulse und die Bereitschaft der Zentralbanken, eine gewisse Zeit eine höhere Teuerung zu tolerieren, den Weg für eine robuste Erholung freimachen. Die vorangegangene Abbildung unterstreicht diese These. Diese Wachstumserwartungen eröffnen attraktive Perspektiven für die Aktienmärkte. Als besonders interessant könnten sich Länder erweisen, in denen die Wirtschaft infolge erfolgreicher Impfprogramme mittlerweile wieder angelaufen ist und die Chancen auf eine Konjunkturerholung entsprechend gut stehen. Weniger risikobehaftete Anlagen wie Staats- und Unternehmensanleihen könnten in der Gunst der Anleger hingegen sinken, droht hier doch Ungemach durch höhere Inflationszahlen.
Über alldem schwebt jedoch die Ungewissheit, wie sich die von den Regierungen und Zentralbanken im Kampf gegen die Pandemie initiierten Konjunkturmaßnahmen auf längere Sicht auswirken. Auf die Reflation könnte eine Phase höherer Inflation und in Reaktion darauf Zinserhöhungen folgen, während das Wirtschaftswachstum mit einem erneuten Aufflammen des Infektionsgeschehens an Fahrt verlieren könnte. Langfristig könnte sich der Ausblick für Aktien der Industrieländer jedoch aufhellen, wenn sie dank der anhaltenden konjunkturstimulierenden Maßnahmen und der allmählichen Rückkehr zur Normalität von der Erholung der Weltwirtschaft profitieren.
Beispiele für beliebte ETFs
ETF-Bezeichnung |
ISIN/WKN |
Ertragsverwendung |
TER |
Lyxor MSCI World (Lux) UCITS ETF |
LU0392494562 / ETF110 |
Ausschüttend |
0,20% |
Lyxor MSCI All Country World UCITS ETF |
LU1829220216 / LYX00C |
Thesaurierend |
0,45% |
Lyxor MSCI World ESG Leaders Extra (DR) UCITS ETF |
LU1792117779 / LYX0YL |
Thesaurierend |
0,18% |
Lyxor MSCI Emerging Markets (LUX) UCITS ETF |
LU0635178014 / ETF127 |
Ausschüttend |
0,14% |
Lyxor MSCI EM ESG Leaders Extra UCITS ETF |
LU1769088581 / LYX0YG |
Thesaurierend |
0,25% |
Die den ETFs zugrunde liegenden Indizes sind geistiges Eigentum des Index-Sponsors und für bestimmte Verwendungen lizenziert worden. Die Fonds werden von den Sponsoren der Indizes nicht empfohlen, verkauft oder beworben noch geben die Sponsoren des Index sonstige Zusicherungen ab. Die in diesem Magazin genannten ETFs sind in Deutschland sowie in Österreich, sofern nicht anders vorgeschrieben, zum Vertrieb zugelassen. Das Vorliegen einer Vertriebszulassung einzelner ETFs kann für Österreich unter www.lyxorETF.at in Erfahrung gebracht werden. Eine umfassende Beschreibung der Fondsbedingungen und der dazugehörigen Risiken ist dem jeweiligen Verkaufsprospekt (in englischer Sprache) und den Wesentlichen Anlegerinformationen (KIID, in deutscher Sprache) zu entnehmen, die ebenso wie die Jahres- und Halbjahresberichte in Papierform kostenlos bei der Verwaltungsgesellschaft Lyxor International Asset Management S.A.S., 17, Cours Valmy, Tour Société Générale, 92800 Puteaux, Frankreich, sowie bei der Vertriebsstelle der Fonds in Deutschland, Lyxor International Asset Management S.A.S. Deutschland (Lyxor Deutschland), Neue Mainzer Straße 46–50, 60311 Frankfurt am Main sowie unter www.lyxorETF.de erhältlich sind. Quelle: Lyxor International Asset Management; Stand: 1. November 2021.
Japan
Weshalb Japan das Potenzial
für eine Erholung
nach der Pandemie hat
Japans Konjunktur könnte von positivenAussichten für die Weltwirtschaft und einersteigenden Binnennachfrage profitieren.
Die japanische Wirtschaft hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark gewandelt. Die weltweit drittgrößte Volkswirtschaft und die zweitgrößte Volkswirtschaft Asiens hat mit einer stark steigenden Staatsschuldenquote zu kämpfen. Die Staatsschuldenquote misst das Verhältnis der Verschuldung zum Gesamtwert der von einer Volkswirtschaft produzierten Güter und Dienstleistungen (Bruttoinlandsprodukt) in einem bestimmten Jahr.
1992 betrug die Staatsschuldenquote Japans rund 70 Prozent. Heute liegt sie bei über 250 Prozent, nachdem die Staatsausgaben zur Stimulierung des Wirtschaftswachstums kontinuierlich gestiegen sind. Dieser Wert ist deutlich höher als bei anderen großen Volkswirtschaften. In den USA beträgt die Staatsschuldenquote beispielsweise 107 Prozent, in Deutschland liegt sie derzeit bei 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Ist dieses Verschuldungsniveau zu rechtfertigen?
Anders als in vielen anderen Industrieländern werden japanische Staatspapiere hauptsächlich von japanischen Sparern und Anlegern gehalten. Dies könnte ein Faktor sein, der Japans Verschuldungsniveau berechenbarer macht, da Japan damit möglicherweise weniger anfällig ist für Turbulenzen der Weltwirtschaft.
Und auch die Dauerniedrigzinsen könnten ein Argument für die Tragfähigkeit der wachsenden Verschuldung des Landes sein. Die Zinsen lagen in den vergangenen 25 Jahren nicht über 0,5 Prozent und wurden 2016 unter null abgesenkt, um so das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.
Bisher haben die niedrigen Zinsen in Japan nicht zu einer hohen Inflation geführt. Im Gegenteil: Über weite Strecken der vergangenen 25 Jahre herrschte in dem Land Deflation. In den USA kam es im Vergleich dazu im selben Zeitraum nur zu kurzen Deflationsphasen.
Abhängigkeit von der Weltwirtschaft beim Wirtschaftswachstum?
Japan war in den vergangenen 28 Jahren die weltweit größte Gläubigernation, das heißt, Japan investierte deutlich mehr Geld im Rest der Welt als umgekehrt. Das Nettoauslandsvermögen des Landes (die Differenz zwischen japanischen Forderungen gegenüber dem Ausland und den Forderungen des Auslands gegenüber Japan) beläuft sich mit 3,1 Billionen US-Dollar auf das 1,3-Fache des Auslandsvermögens der weltweit zweitgrößten Gläubigernation Deutschland. Dies ist zum Teil auf die große Zahl japanischer Unternehmen zurückzuführen, die verschiedenste Waren und Dienstleistungen exportieren.
Japan gehört als viertgrößte Exportnation der Welt zu den zyklischen Volkswirtschaften, das heißt, die Lage der Weltwirtschaft hat erhebliche Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum des Landes.
Positive Aussichten für die Weltwirtschaft können Japan zu einem attraktiven Anlageziel werden lassen. Von einer globalen Konjunkturabkühlung könnte Japan indes stärker in Mitleidenschaft gezogen werden als andere Industrieländer.
Erholung nach der Pandemie
Japans Wirtschaft folgte 2020 dem globalen Trend und schrumpfte infolge der pandemiebedingten Lockdown-Maßnahmen um 4,8 Prozent. Dem Land entging der erwartete Schub durch die diesjährigen Olympischen Spiele, da Reisen in das Land aufgrund der Pandemie nicht möglich waren. Ausländische Zuschauer hatten bei den vorangegangenen Olympischen Spielen 2016 in Brasilien zu einem jährlichen Anstieg der Tourismuseinnahmen um 6,2 Prozent geführt.
Die japanische Wirtschaft könnte jedoch einen kräftigen Aufschwung erleben. Das Land hat bereits von einer wachsenden Weltwirtschaft profitiert. Dieser Trend könnte sich fortsetzen, da Lockdown-Maßnahmen in wichtigen Exportmärkten wie etwa den USA aufgrund erfolgreicher Impfprogramme wegfallen. Dies könnte eine aufgestaute Verbrauchernachfrage freisetzen. Damit konnten die japanischen Exporte nach der in der Grafik dargestellten Erholung im vergangenen Jahr nochmals zulegen.
Japans Exporte könnten in Zukunft zudem von der voraussichtlich relativ geringen Inflation im Vergleich zu anderen Industrieländern profitieren. Auch wenn die folgende Grafik einen Trend in Richtung einer höheren Inflationsrate und einer niedrigeren Deflationsrate seit Ende 2020 zeigt, verharrt die Inflation weiter deutlich unter dem 2-Prozent-Ziel der Bank of Japan.
Die Bank of Japan geht nicht davon aus, dass das Inflationsziel von 2 Prozent vor 2024 erreicht werden könnte. Dies könnte sie dazu veranlassen, die Zinsen niedrig zu halten, was wiederum zu einer Abwertung des japanischen Yen gegenüber anderen wichtigen Währungen führen könnte. Dies würde die Wettbewerbsposition japanischer Exporteure im Vergleich zur weltweiten Konkurrenz stärken und sollte die wirtschaftlichen Aussichten des Landes weiter aufhellen.
Wachstumsfaktor Binnennachfrage
Eine steigende Binnennachfrage könnte sich signifikant auf das Wirtschaftswachstum des Landes auswirken. Das zunehmende Impftempo in Japan hat zu einer Wiedereröffnung der Wirtschaft und höherer Nachfrage privater Haushalte nach zahlreichen Waren und Dienstleistungen geführt. Dazu beigetragen hat auch das wachsende Verbrauchervertrauen, wie die folgende Grafik zeigt.
Das Wiederanlaufen der japanischen Wirtschaft hat auch verschiedenen Branchen Auftrieb gegeben. Sektoren wie die Unterhaltungsindustrie und der Einzelhandel haben stark unter den Lockdown-Maßnahmen gelitten und könnten nun von einer deutlichen Verbesserung des Geschäftsumfelds profitieren. Hinzu kommt, dass die seit vielen Jahren niedrige Inflation – zeitweise gar Deflation – in Japan dazu geführt hat, dass viele japanische Unternehmen sehr erfolgreich strikte Kostenkontrollen durchgesetzt haben. Dies kann in der Anfangsphase einer wirtschaftlichen Erholung nach der Coronakrise ein Vorteil sein, da das Umsatzwachstum höher ausfallen könnte als der Kostenanstieg.
Im Ergebnis könnte sich die Rentabilität verbessern, was sich langfristig in höheren Bewertungen für japanische Aktien niederschlagen sollte. Sie sind weiterhin relativ wenig gefragt, besonders bei ausländischen Anlegern, für die japanische Aktien wegen ihrer Wachstumschancen und ihres Diversifizierungspotenzials während eines Aufschwungs nach der Pandemie zunehmend attraktiver werden könnten.
Lyxor ETFs auf japanische Aktienindizes
ETF-Bezeichnung |
ISIN/WKN |
TER |
Lyxor Core MSCI Japan (DR) UCITS ETF - Acc |
LU1781541252/LYX0YC |
0,12% |
Lyxor MSCI Japan ESG Leaders Extra UCITS ETF - Daily Hedged to EUR |
LU1646360542 / LYX00T |
0,25% |
Lyxor Japan (TOPIX) (DR) UCITS ETF |
FR0010245514/A0ESMK |
0,45% |
Die den ETFs zugrunde liegenden Indizes sind geistiges Eigentum des Index-Sponsors und für bestimmte Verwendungen lizenziert worden. Die Fonds werden von den Sponsoren der Indizes nicht empfohlen, verkauft oder beworben noch geben die Sponsoren des Index sonstige Zusicherungen ab. Die in diesem Magazin genannten ETFs sind in Deutschland sowie in Österreich, sofern nicht anders vorgeschrieben, zum Vertrieb zugelassen. Das Vorliegen einer Vertriebszulassung einzelner ETFs kann für Österreich unter www.lyxorETF.at in Erfahrung gebracht werden. Eine umfassende Beschreibung der Fondsbedingungen und der dazugehörigen Risiken ist dem jeweiligen Verkaufsprospekt (in englischer Sprache) und den Wesentlichen Anlegerinformationen (KIID, in deutscher Sprache) zu entnehmen, die ebenso wie die Jahres- und Halbjahresberichte in Papierform kostenlos bei der Verwaltungsgesellschaft Lyxor International Asset Management S.A.S., 17, Cours Valmy, Tour Société Générale, 92800 Puteaux, Frankreich, sowie bei der Vertriebsstelle der Fonds in Deutschland, Lyxor International Asset Management S.A.S. Deutschland (Lyxor Deutschland), Neue Mainzer Straße 46–50, 60311 Frankfurt am Main, sowie unter www.lyxorETF.de erhältlich sind. Quelle: Lyxor International Asset Management; Stand: 1. November 2021.
Interview mit Thomas Dwornitzak
„ETFs haben aktive Investmentfonds überholt“
Die ersten sechs Monate des Jahres 2021 waren für ETFs, also börsengehandelte Investmentfonds, erfolgreicher als die vergleichbaren Zeiträume in den Vorjahren. In Europa flossen bis zur Jahresmitte 92,5 Milliarden Euro in Exchange Traded Funds. Immer größer wird dabei der Anteil an Privatanlegern, die laut einschlägigen Statistiken per Ende Juni 2021 in Deutschland rund 64 Milliarden Euro in ETFs investiert hatten. Die Anzahl der Sparpläne mit ETFs liegt inzwischen bei über 3 Millionen. Ein bedeutender Partner für Anleger, die unkompliziert in ETFs investieren möchten, und Vorantreiber von Entwicklungen bei ETFs ist die ING, die seit April 2021 alle ETF-Sparpläne dauerhaft ohne Ausführungsgebühr anbietet, um noch mehr Interessenten den Zugang zu ETFs zu ermöglichen. Ein guter Grund, bei Thomas Dwornitzak, Leiter Sparen und Investieren der ING, nachzufragen, welche Entwicklungen er sieht und was Anleger in Zukunft erwarten können.
Herr Dwornitzak, viele Anleger haben ETFs erst im vergangenen Jahr so richtig wahrgenommen. Nach den starken Kurseinbrüchen mit Beginn des ersten Lockdowns wegen Covid-19 folgte dann ein fulminanter Anstieg. Wie haben Sie die Entwicklung des ETF-Marktes seit März vergangenen Jahres wahrgenommen?
Thomas Dwornitzak: Wir haben damals wie heute ein enormes Interesse an Wertpapieren und neuen Depoteröffnungen gesehen. Im März vergangenen Jahres haben viele Kunden die Corona-Turbulenzen und die niedrigen Wertpapierkurse als Einstiegsgelegenheit genutzt. Hinzu kommt die andauernde Niedrigzinsphase, wodurch sie Wertpapiere als sinnvolle Ergänzung zum „klassischen Sparen“ für sich entdeckt haben. Das gilt vor allem für Wertpapiersparpläne. Unser Angebot wurde sehr gut angenommen, im Juli dieses Jahres haben wir die Marke von 1 Million Sparplänen übersprungen.
Zum 1. April 2021 haben Sie einige spannende Neuerungen Ihres ETF-Angebots verkündet. Welche Änderungen haben sich daraus für Anleger ergeben?
Thomas Dwornitzak: Seit dem 1. April 2021 bieten wir unseren Kunden mit über 800 ETF-Sparplänen ein sehr breites Produktportfolio unbefristet ohne Kaufgebühren an. Um auch Wertpapiereinsteigern und „klassischen“ Sparern den Einstieg in Wertpapiere so zugänglich wie möglich zu machen, hatten wir bereits im Vorjahr die Mindestsparplanrate auf 1 Euro gesenkt. Der Großteil der ETFs kommt von den Anbietern iShares, Lyxor und Xtrackers. Damit haben wir für bestehende und neue Kunden ein einzigartiges Angebot am Markt geschaffen. Außerdem können bei uns auch mehr als 170 ETFs ohne Ausführungsgebühren gekauft werden.
Wenn man auf die Entwicklung der ING blickt, dann sind Sie bei vielen Kunden vor allem durch Ihr Tagesgeldkonto zu Beginn des Jahrtausends bekannt geworden. Nun sind die Zeiten attraktiver Zinsen längst vorbei und sie werden wohl auf absehbare Zeit auch nicht wiederkommen. Zumindest nicht in einer Höhe, bei der der Zinseszinseffekt für finanzielle Freiheiten im Alter ausreicht. Wie legt heute der typische ING-Kunde, sofern es ihn überhaupt gibt, bei Ihnen an?
Thomas Dwornitzak: Den typischen Kunden gibt es nicht. Wenn wir uns unsere Wertpapiersparpläne anschauen, sind unsere Kunden im Durchschnitt 39 Jahre alt. Die durchschnittliche Sparrate über alle vier Assetklassen hinweg beträgt 132 Euro. 68 Prozent sind ETF-Sparpläne, gefolgt von Aktien und Fonds, mit je einem Anteil von jeweils rund 16 Prozent.
Welche sind die beliebtesten Indizes, auf die Anleger bei Ihnen ETFs erwerben?
Thomas Dwornitzak: Dies sind die am meisten gefragten Indizes im August 2021, die ETFs zugrunde liegen:
- 1. MSCI World Index
- 2. FTSE All-World Index
- 3. DAX-Index
Die ING ist als eine sehr innovative Onlinebank bekannt, gerade auch, was Werbung anbetrifft. Welche Maßnahmen planen Sie um das neue ETF-Angebot herum?
Thomas Dwornitzak: Das Angebot wird seit April stark auf der Website, per Mailings sowie in Vertriebsbannern vermarktet. Außerdem haben wir seit August einen neuen Werbespot mit Dirk Nowitzki im Einsatz. Weiterhin arbeiten wir stark daran, Neueinsteiger wie auch erfahrene Menschen mit zielgruppenspezifischen, relevanten Informationen bestens bei ihrer Geldanlage zu unterstützen.
Des Weiteren möchten wir das Wertpapiergeschäft so einfach wie möglich machen. Dazu gehört auch, möglichst alle Funktionen in unserer App „Banking to go“ möglich zu machen. Erst vor Kurzem haben wir die „Watchlist“, eine Beobachtungsliste, in die App integriert. Damit können Kunden ausgewählte Wertpapiere erst einmal nur beobachten, bevor sie direkt in sie investieren. In diesem Bereich möchten wir noch viel machen. Natürlich schauen wir uns auch kontinuierlich an, wie wir das Angebot noch weiter ausbauen können. Dazu gehört zum Beispiel auch, regelmäßige neue sparplanfähige Produkte aufzunehmen.
Gestatten Sie uns, noch einmal auf das Thema „typischer“ Kunde zurückzukommen. Verspüren Sie einen Wandel, was das Interesse für Anlagen am Kapitalmarkt und in ETFs anbetrifft?
Thomas Dwornitzak: Wir sehen immer mehr junge Kunden, die in Wertpapiere investieren. Ein Großteil investiert in ETFs, mit deutlichem Abstand gefolgt von Aktien, Fonds und Zertifikaten. Unsere Kunden schätzen vor allem breit gestreute ETFs und ETF-Sparpläne für den kontinuierlichen Vermögensaufbau.
Wir möchten das
Wertpapiergeschäft so einfach
wie möglich machen.
Es gibt eine Frage, die uns bei unseren Gesprächspartnern immer wieder interessiert, weil sie auch von unseren Anlegern regelmäßig angesprochen wird: Was müsste aus Ihrer Sicht getan werden, damit noch mehr Anleger die Vorteile langfristigen Sparens und Anlegens erkennen und dann auch entsprechend handeln?
Thomas Dwornitzak: Wir müssen die Wertpapierkultur spürbar stärken. Dazu gehört, dass wir Anleger aufklären, warum es so wichtig ist, in Investmentprodukte zu investieren, und viel Aufklärungsarbeit, auch in der jungen Zielgruppe. Wir senken die Einstiegshürden zum Beispiel bei Wertpapiersparplänen auf 1 Euro oder bieten eine Depoteröffnung in der App. Zudem haben wir kürzlich eine digitale Wertpapierberatung mit dem Namen „Komfort-Anlage“ live geschaltet, die dabei hilft, die passende Anlage zu finden.
Gestatten Sie uns abschließend eine Frage, die uns eine Anlegerin mitgegeben hat. Sie erwähnte nämlich, dass sie schon sehr lange Kundin bei der „ING-DiBa“ sei und mit der Bekanntgabe Ihres neuen ETF-Sparplanmodells wahrgenommen habe, dass jetzt nur noch die Rede von der „ING“ sei. Selbst bei Herrn Nowitzki, Ihrem allseits bekannten Markenbotschafter. Bitte bringen Sie Klarheit in das Dunkel, Herr Dwornitzak.
Thomas Dwornitzak: Es ist richtig, dass wir seit November 2018 hierzulande nur noch als ING auftreten. Wir sind ein sehr wichtiger Bestandteil der ING Group und wir arbeiten immer enger mit anderen ING-Ländern zusammen. Und auch die Art, wie wir arbeiten, vereinheitlichen wir über alle Märkte hinweg. Daher ist es nur logisch, dass auch nach außen unser Erscheinungsbild als ein starkes Unternehmen deutlicher und einheitlich wird. Aber für unsere Kunden hat sich dadurch nichts geändert – wir bleiben eine deutsche Bank mit deutscher Einlagensicherung.
Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für ein Interview genommen haben, Herr Dwornitzak!
Über Thomas Dwornitzak
Thomas Dwornitzak leitet bei der ING den Bereich Sparen und Investieren.
Langfristiger Vermögensaufbau
Renditeschub durch Zinseszinseffekt
Die Wiederanlage von Erträgen aus Zinsprodukten gehörte zu den einfachsten Methoden, langfristig Vermögen aufzubauen. Doch ist das Zinsniveau schon seit Langem nicht mehr ausreichend, um vom Zinseszinseffekt zu profitieren. Aber er kann auch bei Aktienanlagen greifen und Anleger langfristig unterstützen. Doch worauf ist dabei zu achten?
Einer unter Anlegern kursierenden, nicht gesicherten Erzählung zufolge wurde Albert Einstein einmal gefragt, was seiner Ansicht nach die größte Erfindung der Menschheit sei. Seine (angebliche) Antwort: „Der Zinseszins“.
An den Anlagemärkten lassen sich durch den Zinseszinseffekt mit relativ geringen Kapitalbeträgen über längere Zeiträume beträchtliche Summen erzielen.
Als Zinseszins wird der Zins oder Ertrag bezeichnet, der auf bereits erhaltene Zinsen oder Erträge anfällt. Bei einer Kapitalanlage ergibt sich ein Zinseszinseffekt, wenn jede Zahlung reinvestiert statt in bar entnommen wird, sodass der Kapitalstock jedes Jahr weiter anwächst und somit auch die Zinserträge kontinuierlich steigen.
Die aus dem Zinseszinseffekt resultierende Rendite entwickelt sich nicht linear, sondern zeigt einen exponentiellen Verlauf. Der Effekt wird immer größer, je länger die Anlage gehalten wird. Der Jahreszins von 300 Euro, der im ersten Jahr bei einer mit 3 Prozent verzinsten Anlage von 10.000 Euro anfällt, steigt im zweiten Jahr auf 309 Euro und erreicht bis zum fünften Jahr über 328 Euro. Der Positiveffekt verstärkt sich also im Laufe der Zeit.
Zinseszinseffekt auch bei einer Anlage in Aktien
Aktienanleger entscheiden sich oft für eine Wiederanlage ihrer Dividenden. Ein Unternehmen kann seine Aktionäre für deren finanzielle Unterstützung mit einer Dividendenzahlung belohnen, die üblicherweise einem Prozentsatz des Gewinns nach Steuern entspricht.
Auszahlungsarten und Zeitpunkte variieren: Viele US-Unternehmen zahlen ihre Dividenden vierteljährlich in bar aus, während Unternehmen in Europa eher halbjährlich oder in Deutschland meist nur einmal im Jahr Dividenden zahlen. ETFs zahlen ein- oder zweimal jährlich Erträge aus und ETF-Anleger können entweder die Acc-Anteilsklasse (accumulating = thesaurierend) und somit eine Reinvestition der Erträge wählen oder sich für die Dist-Anteilsklasse (distributing = ausschüttend) und somit eine Auszahlung der Erträge entscheiden.
Aber auch derjenige Anleger, der zu einer ausschüttenden ETF-Anteilsklasse greift, kann langfristig vom Zinseszinseffekt profitieren, indem er die Ausschüttungen für den Kauf neuer ETF-Anteile verwendet. Dadurch erhöhen sich der ETF-Anteilsbestand und somit die Aussichten auf höhere zukünftige Ertragsausschüttungen. Bei einem reinvestierenden oder thesaurierenden Aktien-ETF vergrößert sich zwar nicht die Anzahl der gehaltenen Anteile, dafür aber der Wert des ETFs, denn die Erträge verbleiben im ETF.
Auch Anleger ausschüttender
ETF-Anteilsklassen können langfristig vom Zinseszinseffekt profitieren.
Gewusst wie
Es gibt kein Richtig oder Falsch: Ob Sie sich für eine thesaurierende oder ausschüttende Anteilsklasse entscheiden sollten, hängt allein von Ihrer Vorliebe als Anleger ab. Viele Anleger entscheiden sich für die Auszahlung der Erträge als zusätzliches Einkommen. Die thesaurierende Anteilsklasse ist dabei eine einfache und bequeme Lösung für jene, die Erträge längerfristig reinvestieren möchten, um von einem Renditeschub durch den Zinseszinseffekt profitieren zu können, ohne lange über eine Wiederanlage nachdenken zu müssen. Außerdem sollten Anleger bedenken, dass bei eigenständiger Wiederanlage Transaktionsgebühren anfallen können.
Doch wie vorgehen? Typisches Beispiel ist ein Anleger, der in Aktien anlegen möchte, aber weiß, dass es bei einem langfristigen Engagement am Kapitalmarkt auf ausreichende Streuung ankommt, da sonst das Einzeltitelrisiko übermäßige Auswirkungen auf das persönliche Anlagedepot haben kann. Hier bietet es sich an, sich zum Beispiel am MSCI World Index zu orientieren, der die Wertentwicklung mittelgroßer und großer Unternehmen aus 23 Industrieländern abbildet. Er umfasst rund 1.600 Unternehmen, darunter Firmen wie Apple, JP Morgan Chase und Johnson & Johnson, und ist sehr breit diversifiziert.
Eine Möglichkeit, in den MSCI World Index zu investieren, ist der Erwerb eines entsprechenden Aktien-ETFs. Wenn Sie die Dividenden der Unternehmen im MSCI World Index ausgezahlt bekommen möchten, bietet sich der Kauf einer ausschüttenden Anteilsklasse an. Möchten Sie jedoch bequem und ohne eigenen Aufwand vom Zinseszinseffekt profitieren, können Sie sich für eine thesaurierende Anteilsklasse entscheiden, bei der die Dividendenzahlungen automatisch reinvestiert werden.
Anleger, die mehr über den MSCI World Index erfahren möchten, finden dazu einen ausführlichen Artikel ab der nächsten Seite.
Beispiele für beliebte thesaurierende ETFs
ETF-Bezeichnung
|
ISIN/WKN
|
TER
|
Lyxor DAX (DR) UCITS ETF - Acc
|
LU0252633754/LYX0AC
|
0,15%
|
Lyxor MSCI World ESG Leaders Extra (DR) UCITS ETF - Acc
|
LU1792117779/LYX0YL
|
0,18%
|
Lyxor Core EURO STOXX 50 (DR) - UCITS ETF - Acc
|
LU0908501215/LYX0Q2
|
0,07%
|
Die den ETFs zugrunde liegenden Indizes sind geistiges Eigentum des Index-Sponsors und für bestimmte Verwendungen lizenziert worden. Die Fonds werden von den Sponsoren der Indizes nicht empfohlen, verkauft oder beworben noch geben die Sponsoren des Index sonstige Zusicherungen ab. Die in diesem Magazin genannten ETFs sind in Deutschland sowie in Österreich, sofern nicht anders vorgeschrieben, zum Vertrieb zugelassen. Das Vorliegen einer Vertriebszulassung einzelner ETFs kann für Österreich unter www.lyxorETF.at in Erfahrung gebracht werden. Eine umfassende Beschreibung der Fondsbedingungen und der dazugehörigen Risiken ist dem jeweiligen Verkaufsprospekt (in englischer Sprache) und den Wesentlichen Anlegerinformationen (KIID, in deutscher Sprache) zu entnehmen, die ebenso wie die Jahres- und Halbjahresberichte in Papierform kostenlos bei der Verwaltungsgesellschaft Lyxor International Asset Management S.A.S., 17, Cours Valmy, Tour Société Générale, 92800 Puteaux, Frankreich, sowie bei der Vertriebsstelle der Fonds in Deutschland, Lyxor International Asset Management S.A.S. Deutschland (Lyxor Deutschland), Neue Mainzer Straße 46–50, 60311 Frankfurt am Main, sowie unter www.lyxorETF.de erhältlich sind. Quelle: Lyxor International Asset Management; Stand: 1. November 2021.
Index unter der Lupe:
der MSCI World Index
Wir beleuchten diesen schon lange existierenden Index im Detail und schauen uns an, was er uns über die Entwicklung des Aktienmarkts verrät und für welchen Anlegertyp er sich eignen kann.
Was haben der japanische Brot- und Backwarenhersteller Yamazaki Baking, die Fluggesellschaft Air Canada und der US-Technologieriese Apple gemeinsam?
Alle drei sind im MSCI World Index vertreten – zusammen mit rund 1.600 Unternehmen aus 23 Industrieländern . Diese drei ganz unterschiedlichen Beispiele vermitteln einen kleinen Eindruck davon, welche riesige Vielfalt an Unternehmen dieser renommierte Index umfasst und wie wertvoll er für Anleger sein kann, die weltweit in Aktien investieren möchten.
Aber auf welcher Basis werden diese Unternehmen ausgewählt? Wie hat sich die Zusammensetzung des Index seit seiner Auflage verändert? Und für wen eignet sich ein Index, der auch Hunderte weniger bekannte Unternehmen beinhaltet?
Das bekannte Universum
Der erste Schritt bei der Entwicklung eines Index ist, das investierbare Universum festzulegen. Trotz seines Namens ist der MSCI World Index nicht darauf ausgerichtet, die größten Unternehmen weltweit zu repräsentieren, sondern lediglich diejenigen, die in den für den Index als industrialisierte Welt definierten 23 Ländern ansässig sind. Für all jene, die einen auch die Schwellenländer einbeziehenden Index bevorzugen, bietet sich der noch breiter gefasste MSCI All Country World Index an.
Wenn die geografische Reichweite festgelegt ist, stellt sich als Nächstes die Frage, nach welchen Kriterien sich die Auswahl der in den Index aufzunehmenden Unternehmen und deren Gewichtung richten soll. Der MSCI World Index ist ein marktkapitalisierungsgewichteter Index, das heißt, anhand der Anzahl von Aktien im Streubesitz – also im Besitz von Privatanlegern, institutionellen Anlegern und Unternehmen befindlichen Aktien –, multipliziert mit dem aktuellen Aktienkurs, wird ermittelt, welche Unternehmen in den Index aufgenommen und wie sie im Index gewichtet werden. Bei dieser Methodik haben Unternehmen mit einer höheren Marktkapitalisierung einen entsprechend größeren Einfluss auf den Index als Unternehmen mit geringerer Bewertung. Der MSCI World Index wird vierteljährlich überprüft, um Veränderungen am Markt Rechnung zu tragen und den Index ohne eine unnötig hohe Umschlagsrate an Aktien aktuell zu halten.
Der Vorteil der Marktkapitalisierungsgewichtung besteht darin, dass auch kleinere Unternehmen in den Index aufgenommen werden können, größere Unternehmen jedoch ein entsprechend höheres Gewicht erhalten. Bei diesen ist die Gewinnentwicklung in der Regel besser vorherzusagen, was wiederum die Volatilität begrenzt. Der Nachteil dieses Ansatzes ist, dass die größten Unternehmen einen zunehmend dominierenden Einfluss haben können, da ihnen wegen ihrer Größe mehr oder minder quasi automatisch Anlagegelder zufließen.
Zudem gilt es zu beachten, dass die Gewichtungsmethode zwar rein mathematischer Natur ist, der Aktienkurs jedoch nicht nur von den früheren Umsätzen und Gewinnen, sondern auch dem erwarteten künftigen Wachstum bestimmt wird und somit eine im Wesentlichen subjektive Größe ist. Tesla, der sechstgrößte Titel im MSCI World Index, ist dafür ein gutes Beispiel: Obwohl das 2003 gegründete Unternehmen erst in diesem Jahr einen Gewinn erwirtschaftet hat, sind die Tesla-Aktien dank der Dominanz des Unternehmens bei Elektroautos und den damit verbundenen Erwartungen an die Zukunft hoch bewertet.
Liquiditätsprüfung
Wenngleich die Marktkapitalisierung das Schüsselkonzept des MSCI World Index darstellt, gibt es noch eine Reihe anderer Prozesse, die zum Erfolg des Index beitragen und bestmögliche Investierbarkeit bieten. Zu den Maßnahmen zum Schutz der Integrität des Index zählen:
Eine Mindestliquiditätsanforderung auf Basis der Handelsumsätze über einen Zeithorizont von drei und zwölf Monaten, um sowohl kurz- als auch langfristige Liquidität sicherzustellen.
Eine „Foreign Inclusion Factor“-Anforderung, die gewährleistet, dass eine Mindestanzahl an Aktien an den öffentlichen Aktienmärkten verfügbar ist. Daneben gibt es noch eine „Foreign Room“-Anforderung bei Aktien mit beschränktem Auslandsbesitz, das heißt, mindestens 15 Prozent der Aktien müssen für ausländische Anleger verfügbar sein.
Eine „Minimum Length of Trading“-Anforderung gewährleistet, dass Indexkandidaten grundsätzlich geeignet sind. Gemäß dieser Anforderung muss ein potenzielles Unternehmen im Index vor der quartalsweisen Indexüberprüfung seit mindestens drei Monaten an der Börse notiert sein.
Wandel in der Investmentlandschaft
Der MSCI World Index bietet ein sich stets wandelndes Bild, das zeigt, welche Unternehmen im Laufe der Jahrzehnte auf der Höhe der Zeit und welche im Zuge der gesellschaftlichen Entwicklung auf der Strecke geblieben sind.
Momentan sind die Top-5-Titel im Index allesamt „Big Tech“-Unternehmen, die vom boomenden Onlinegeschäft mit Waren und Dienstleistungen profitieren: Apple, Microsoft, Amazon, Facebook und die Google-Muttergesellschaft Alphabet. Unter den Top 10 sind mit JPMorgan Chase (Finanzdienstleistungen) und Johnson & Johnson (Gesundheitswesen) nur zwei Unternehmen aus klassischen Industriezweigen vertreten.
Spult man die Zeit bis 1992 zurück, sieht man, dass lediglich IBM als Indexbestandteil die spätere technologische Revolution erahnen ließ. Den ersten Platz belegte damals der Ölriese ExxonMobil, gefolgt vom Zigarettenhersteller Phillip Morris. Später im selben Jahrzehnt sahen sich die Tabakriesen mit der bis dato größten Sammelklage konfrontiert – eingereicht im Namen von Klägern, die an durch Rauchen verursachten Krankheiten litten. Kein Wunder, dass Unternehmen der Tabakbranche seither nicht mehr zu den größten Indexbestandteilen zählen.
Wer nutzt den Index?
Nachdem wir uns angesehen haben, wie der MSCI World Index zusammengestellt wird und wie er sich im Laufe der Zeit verändert hat, widmen wir uns nun einer ebenso wichtigen Frage: Für wen sind der Index und darauf bezogene ETFs interessant?
Die Vielfältigkeit des Index, der sowohl bekannte Namen als auch kleinere Unternehmen mit Wachstumspotenzial umfasst, macht ihn zu einer beliebten Basisanlage für institutionelle Anleger und Privatanleger. Diese Core-Komponente in einem Portfolio kann um Satelliten-Komponenten ergänzt werden, mit denen Anleger den Kern aus zum Beispiel einem ETF auf den MSCI World Index um Anlagethemen mit höherem Risiko oder eingeschränkter Breite ergänzen und ausbauen können.
Da der Index mit einem kostengünstigen ETF nachgebildet werden kann, profitieren Anleger von dieser stark diversifizierten Ausrichtung, ohne das zusätzliche Risiko – und die Kosten – des aktiven Kaufs und Verkaufs einzelner Aktien tragen zu müssen.
Beispiele für beliebte ETFs
ETF-Bezeichnung |
ISIN/WKN |
Ertragsverwendung |
TER |
Lyxor MSCI World (Lux) UCITS ETF |
LU0392494562 / ETF110 |
Ausschüttend |
0,20% |
Lyxor MSCI All Country World UCITS ETF |
LU1829220216 / LYX00C |
Thesaurierend |
0,45% |
Lyxor MSCI World ESG Leaders Extra (DR) UCITS ETF |
LU1792117779 / LYX0YL |
Thesaurierend |
0,18% |
Lyxor MSCI Emerging Markets (LUX) UCITS ETF |
LU0635178014 / ETF127 |
Ausschüttend |
0,14% |
Lyxor MSCI EM ESG Leaders Extra UCITS ETF |
LU1769088581 / LYX0YG |
Thesaurierend |
0,25% |
Die den ETFs zugrunde liegenden Indizes sind geistiges Eigentum des Index-Sponsors und für bestimmte Verwendungen lizenziert worden. Die Fonds werden von den Sponsoren der Indizes nicht empfohlen, verkauft oder beworben noch geben die Sponsoren des Index sonstige Zusicherungen ab. Die in diesem Magazin genannten ETFs sind in Deutschland sowie in Österreich, sofern nicht anders vorgeschrieben, zum Vertrieb zugelassen. Das Vorliegen einer Vertriebszulassung einzelner ETFs kann für Österreich unter www.lyxorETF.at in Erfahrung gebracht werden. Eine umfassende Beschreibung der Fondsbedingungen und der dazugehörigen Risiken ist dem jeweiligen Verkaufsprospekt (in englischer Sprache) und den Wesentlichen Anlegerinformationen (KIID, in deutscher Sprache) zu entnehmen, die ebenso wie die Jahres- und Halbjahresberichte in Papierform kostenlos bei der Verwaltungsgesellschaft Lyxor International Asset Management S.A.S., 17, Cours Valmy, Tour Société Générale, 92800 Puteaux, Frankreich, sowie bei der Vertriebsstelle der Fonds in Deutschland, Lyxor International Asset Management S.A.S. Deutschland (Lyxor Deutschland), Neue Mainzer Straße 46–50, 60311 Frankfurt am Main, sowie unter www.lyxorETF.de erhältlich sind. Quelle: Lyxor International Asset Management; Stand: 1. November 2021.
Exchange Traded Funds gehören zur Anlageklasse der Investmentfonds, die in der Finanzindustrie besonders streng reguliert sind. Doch wie wird sichergestellt, dass stets Vorschriften und Regularien eingehalten werden? Dafür ist bei Lyxor unter anderem der Bereich Compliance zuständig. Bei der Umsetzung ist es von Bedeutung, dass einerseits sämtliche Kundenansprachen den geltenden Anforderungen entsprechen, andererseits aber auch Chancen, die die Kapitalmärkte bieten, angemessen und ausgewogen für den Vermögensaufbau genutzt werden können. Bei Lyxor in Frankfurt beherrscht Elvire Tobossi diesen Spagat.
Frau Tobossi, Sie verantworten den Bereich Compliance bei Lyxor Deutschland in Frankfurt. Was bedeutet Compliance?
Elvire Tobossi: Schlägt man den Begriff Compliance nach, findet man die Erklärungen Befolgung oder Einhaltung. Die Compliance-Abteilung ist für die Einhaltung von vorgegebenen Regeln und Gesetzen verantwortlich. Nehmen Sie zum Beispiel den Bereich Portfoliomanagement, ein zentrales Tätigkeitsfeld bei einer Fondsgesellschaft wie auch bei Lyxor. In der Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen kommt es darauf an, dass wir gemeinsam das Vertrauen von Anlegern in das ordnungsgemäße Funktionieren der Wertpapiermärkte sicherstellen. Meine Aufgabe als Compliance-Verantwortliche besteht darin, die Interessen aller Beteiligten zu schützen, seien es die der Anleger oder auch die der Mitarbeiter von Lyxor Deutschland. Die Funktionsfähigkeit der Kapitalmärkte ist dabei entscheidend, um das uns anvertraute Anlegergeld langfristig mehren zu können. Die richtige Umsetzung unterschiedlichster Vorgaben und Gesetze hilft uns dabei, dieses Ziel zu erreichen.
Haben Sie ein konkretes Beispiel für uns, wie Sie arbeiten, wie Compliance praktisch funktioniert? Schließlich landet auch „Die Welt der ETFs“ regelmäßig bei Ihnen.
Elvire Tobossi: Sehr gerne! Und Sie haben schon ein gutes Stichwort geliefert: Das Kundenmagazin „Die Welt der ETFs“, das vierteljährlich von einem sehr engagierten Kreis von Kolleginnen und Kollegen erstellt wird, ist ein gutes Beispiel. Es gibt klare Richtlinien, welche Aussagen im Marketing getroffen werden dürfen und können. Denn Artikel, Grafiken und Aussagen dürfen nicht verwirrend, geschweige denn irreführend sein. So reicht es nicht aus, nur die Vorteile von ETFs hervorzuheben, es muss gleichermaßen auch transparent und nachvollziehbar auf die Risiken hingewiesen werden. Nehmen Sie einen Aktien-ETF als Beispiel: Langfristig kann mit einem Aktien-ETF eine auskömmliche Rendite erzielt werden. Allerdings müssen auch Kursschwankungen berücksichtigt werden, denn Aktienmärkte kennen bekanntlich nicht nur eine Richtung. Und die in Grafiken gezeigte Wertentwicklung bezieht sich stets auf die Vergangenheit, aus der sich keine Prognosen für die Zukunft ableiten lassen, auch wenn sich manchmal Muster aus der Vergangenheit zu wiederholen scheinen. Der dargestellte Zeitraum muss, wann immer möglich, fünf Jahre betragen, damit Anleger sich ein ausreichendes Bild über vergangene Kursschwankungen und die damit einhergehenden Risiken machen können. Ferner nehmen Kosten und Gebühren einen wesentlichen Einfluss auf die Wertentwicklung, über die Anleger transparent informiert werden müssen. Um all diese und noch viele weitere Zusammenhänge für Anleger in aller Klarheit zu verdeutlichen, arbeite ich eng mit den jeweiligen Teams zusammen.
Verstanden. Natürlich stellen wir uns Ihre Tätigkeit manchmal auch als spannungsgeladen vor, wenn Sie Ihren Kollegen Grenzen aufzeigen und auch einfach mal nur „nein“ sagen müssen.
Elvire Tobossi: Ich kann mit voller Überzeugung sagen, dass es weit weniger spannungsgeladen ist, als man vielleicht vermuten würde. Die Finanzindustrie ist eine sehr stark regulierte Branche. Die Kolleginnen und Kollegen kennen die Anforderungen und beachten sie konsequent. Meine Aufgabe besteht darin, sie bei deren Umsetzung zu beraten und hinterher die Einhaltung zu kontrollieren.
Zum Abschluss, und wie kann es an dieser Stelle auch anders sein, die Frage: Was bereitet Ihnen bei Ihrer Tätigkeit für Lyxor am meisten Freude?
Elvire Tobossi: Auch wenn das zuvor Geschilderte etwas technisch und prozessgesteuert klingen mag: Ich freue mich jeden Tag, dass bei meiner, dass bei unserer Tätigkeit der Mensch im Mittelpunkt steht. Und dass ich grenzüberschreitend in einem internationalen Team mit sehr vielen interessanten Menschen in dem spannenden und dynamischen Umfeld der Kapitalmärkte tätig bin.
In der Rubrik „Nachgefragt“ greifen wir Fragen auf, die Sie uns gestellt haben und die von allgemeinem Interesse sind. Wenn auch Sie eine Frage haben, dann melden Sie sich bitte bei uns unter info@lyxorETF.de, telefonisch unter 069 7174-444 oder nutzen Sie unser Kontaktformular auf www.lyxorETF.de.
Wir danken Ihnen!
Ihre Nachfrage: „Was ist der Durchschnittskosteneffekt?“
Vielen Dank für Ihre Frage! Der Begriff Durchschnittskosteneffekt wird häufig im Zusammenhang mit Sparplänen verwendet. Worum geht es dabei? Der Durchschnittskosteneffekt, auch „Cost Average Effect“ genannt, beschreibt, dass für einen festgelegten regelmäßigen Betrag mal mehr und mal weniger von einer Anlage oder einer Ware erworben wird. Sie kennen das möglicherweise aus einem anderen Zusammenhang: Tanken Sie immer nur für 20 Euro, dann erhalten Sie mal weniger und mal mehr Treibstoff für Ihr Geld.
Ähnlich verhält es sich mit ETF-Sparplänen: Sparen Sie regelmäßig zum Beispiel 50 Euro in einen ETF, dann erhalten Sie weniger Anteile, wenn der Kurs des ETF gestiegen ist, und mehr Anteile, wenn der ETF im Wert gefallen ist. Langfristig kann sich so ein günstigerer Einstiegskurs ergeben. Wichtig ist hierbei die Betonung auf dem Wörtchen kann.
Denn das Ergebnis ist abhängig von der zukünftigen Kursentwicklung des erworbenen ETF, die nicht vorhersehbar ist. Aus diesem Grund sollte der Durchschnittskosteneffekt auch nicht das ausschlaggebende Kriterium für die Eröffnung eines oder mehrerer ETF-Sparpläne sein. Viel wichtiger ist die Tatsache, dass ETF-Sparpläne schon mit geringen, regelmäßig eingezahlten Anlagebeträgen einen langfristigen Vermögensaufbau ermöglichen. Zudem zeigen sich ETF-Sparpläne flexibler als zahlreiche andere regelmäßige Anlageformen: Sparpläne können jederzeit aufgestockt, ausgesetzt oder kurzfristig aufgelöst werden, wenn das Geld dringend anderweitig benötigt wird.
Der langfristige Vermögensaufbau mit Sparplänen gelingt allerdings nur, wenn Sie Geduld mitbringen, regelmäßig diszipliniert anlegen und das investierte Geld längerfristig entbehren können. Für viele Anleger nicht zu vernachlässigen ist auch ein psychologischer Aspekt: Wird der ETF-Sparplan zum Beispiel am ersten eines Monats bedient, kann dieses Geld nicht mehr an anderer Stelle ausgegeben werden. ETF-Sparplanangebote zu vergünstigten Transaktionskosten finden Sie übrigens auf www.lyxorETF.de unter dem Reiter Produkte, Sparplan und Einmalanlage oder in unserer ETF-Sparplanübersicht unter Anlegen in ETFs.
Hier finden Sie normalerweise die Karte mit allen geplanten Börsen- und Anlegertagen…
aber leider dürfen wir Sie auch weiterhin nur eingeschränkt auf Börsentagen persönlich an unserem Stand begrüßen. Zudem kann wegen der anhaltenden Covid-19-Pandemie über Präsenzveranstaltungen erst relativ kurzfristig entschieden werden. Aktuelle Termine anstehender
Börsen- & Anlegertage finden Sie auf unserer Internetseite im Bereich „Aktuelles“.
Die Welt der ETFs Design und grafische Leitung: T-Finance unit, T-Mediahouse S.r.l., viale Sarca 336, 20126 Mailand, www.triboo.it
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Herausgeber: T-Finance unit, T-Mediahouse S.r.l., viale Sarca 336, 20126 Mailand, www.triboo.it
Autor und inhaltsverantwortlich für die Artikel „Die Mischung macht’s“ (Seite 12), „ETFs haben aktive Investmentfonds überholt“ (Seite 26), Was macht eigentlich? (Seite 38), Nachgefragt (Seite 40), Börsen- & Anlegertage (Seite 41): Lyxor International Asset Management S.A.S. Deutschland (Lyxor Deutschland), Neue Mainzer Straße 46–50, 60311 Frankfurt am Main.
Lyxor International Asset Management S.A.S. Deutschland ist die deutsche Niederlassung von Lyxor Asset Management S.A.S., einer französischen vereinfachten Aktiengesellschaft mit begrenzter Haftung, die am 12. Juni 1998 von der französischen Autorité des marchés financiers („AMF“) als Verwaltungsgesellschaft unter der Nummer GC 98-02 zugelassen wurde, deren eingetragener Sitz sich in 17 Cours Valmy, Tour Société Générale, 92800 Puteaux, Frankreich befindet und die beim Registre de Commerce et des Sociétés in Nanterre registriert ist. Die deutsche Niederlassung unterliegt der Aufsicht durch die AMF und der begrenzten Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.
Lyxor Deutschland, die Autoren der Beiträge sowie Angestellte von Lyxor Deutschland können in die in der Ausarbeitung genannten ETFs investiert sein oder Geschäfte in diesen ETFs, in auf diese ETFs bezogene oder mit ihnen verbundene Finanzinstrumente ausgeführt haben.
Die Welt der ETFs erscheint als Werbung von Lyxor ETF etwa alle drei Monate. Für Adressänderungen und Z
ETF-Risikoprofil Potenzielle Anleger müssen die folgenden, im Prospekt des Fonds, der unter www.lyxorETF.de bzw. www.lyxorETF.de abrufbar ist, beschriebenen Risiken berücksichtigen.
KAPITALRISIKO: ETFs sind indexabbildende, passiv verwaltete Instrumente: Ihr Risikoprofil ähnelt dem einer direkten Anlage in den zugrunde liegenden Index. Das Kapital der Anleger ist vollständig dem Risiko ausgesetzt und Anleger erhalten unter Umständen den ursprünglich investierten Betrag nicht zurück. Im schlimmsten Fall kann es zu einem Totalverlust kommen.
REPLIKATIONSRISIKO: Die Anlageziele des Fonds werden aufgrund unerwarteter Ereignisse an den zugrunde liegenden Märkten, die die Indexberechnung und die effiziente Fondsnachbildung behindern, unter Umständen nicht erreicht.
KONTRAHENTENRISIKO: Bei synthetisch replizierenden Fonds sind die Anleger Risiken infolge der Verwendung eines OTC-Swaps (over-the-counter) ausgesetzt. Gemäß den OGAW- Richtlinien darf das mit der Swap-Gegenpartei eingegangene Risiko 10 Prozent des Gesamtvermögens des Fonds nicht übersteigen. Unter www.lyxorETF.de bzw. www.lyxorETF.de finden Sie nach Eingabe der WKN nähere Informationen darüber, ob es sich um einen direkt- oder einen synthetisch replizierenden ETF handelt und wer im Falle eines synthetisch replizierenden ETF die Swap-Gegenpartei ist.
KONZENTRATIONSRISIKO: Bei einigen ETFs, wie z. B. Themen- oder Smart Beta-ETFs, werden aus dem Benchmark-Index Aktien oder Anleihen für das Fondsportfolio ausgewählt. Ein komplexer Auswahlprozess kann im Ergebnis zu einem stärker konzentrierten Portfolio führen, mit einer höheren Risikokonzentration bei weniger Einzeltiteln als im Benchmark-Index.
RISIKO IN VERBINDUNG MIT DEM BASISWERT: Der zugrunde liegende Index eines Lyxor ETFs kann komplex und volatil sein. Indizes, die sich auf Aktien (insbeson- dere aus den Schwellenländern) oder Rohstoffe beziehen, können einer erhöhten Volatilität unterliegen. Bei Anlagen in Rohstoffen wird der zugrunde liegende Index mit Bezug zu Rohstoff- Futures-Kontrakten berechnet, die den Anleger einem Liquiditätsrisiko in Verbindung mit den Kosten, wie zum Beispiel Fracht- und Transportkosten, aussetzen können. ETFs mit einem Engagement in Schwellenländermärkten sind mit einem größeren Risiko möglicher Verluste verbunden als mit einem Engagement in Industrieländern, da sie vielfältigen und unvorhersehbaren Schwellenländerrisiken ausgesetzt sind.
WÄHRUNGSRISIKO: ETFs können einem Währungsrisiko unterliegen, wenn der ETF auf eine andere Währung als die Währung des nachgebildeten zugrunde liegenden Index lautet. Das bedeutet, dass die Wechselkursschwankungen die Renditen negativ oder positiv beeinflussen können.
LIQUIDITÄTSRISIKO: Die Liquidität wird durch zugelassene Market-Maker an der jeweiligen Börse, an der der ETF notiert ist, einschließlich der Société Générale, zur Verfügung gestellt. Die Liquidität an der jeweiligen Börse kann infolge einer Unterbrechung an dem Markt, der durch den von dem ETF nachgebildeten zugrunde liegenden Index repräsentiert wird, eines Ausfalls der Systeme einer der relevanten Börsen, der Société Générale oder anderer Market-Maker-Systeme oder einer nicht normalen Handelssituation bzw. eines Handelsereignisses beschränkt sein.
MSCI-Hinweis
Die MSCI-Indizes sind alleiniges Eigentum von MSCI. MSCI und die MSCI-Indexbezeichnungen sind Dienstleistungsmarken von MSCI oder ihren verbundenen Unternehmen und wurden für die Nutzung zu bestimmten Zwecken durch die Verwaltungsgesellschaft lizenziert. Keine der MSCI-Parteien übernimmt gegenüber der Emittentin oder den Inhabern des Teilfonds oder sonstigen natürlichen oder juristischen Personen weder ausdrücklich noch stillschweigend irgendeine Zusicherung oder Gewährleistung dafür, dass eine Anlage in Fonds im Allgemeinen oder in den Teilfonds im Speziellen empfehlenswert ist oder dass die MSCI-Indizes geeignet sind, die entsprechende Aktienmarkt-Entwicklung abzubilden. Die vollständigen Hinweise finden Sie auf www.msci.com/notice-and-disclaimer.
S&P Dow Jones Indices-Hinweis
Standard & Poor’s® und S&P® sind eingetragene Handelsmarken von Standard & Poor’s Financial Services LLC („S&P“), und DJIA®, The Dow®, Dow Jones® und Dow Jones Industrial Average sind Handelsmarken von Dow Jones Trademark Holdings LLC („Dow Jones“). Diese Handelsmarken wurden für den Gebrauch durch SPDJI lizenziert und für bestimmte Zwecke vom Lizenznehmer weiterlizenziert. Der Teilfonds wird weder von SPDJI noch von Dow Jones, S&P oder ihren jeweiligen verbundenen Unternehmen (zusammengefasst als „S&P Dow Jones Indices“ bezeichnet) gesponsert, indossiert, verkauft oder beworben. Die vollständigen Hinweise finden Sie auf www.spglobal.com.
Rechtliche Hinweise
Dies ist eine Marketingmitteilung. Bitte sehen Sie den Verkaufsprospekt des OGAW und die Wesentlichen Anlegerinformationen ein, bevor Sie eine endgültige Entscheidung tätigen. Diese Publikation dient ausschließlich Informationszwecken, ist nicht erforderlich aufgrund rechtlicher Vorschriften und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf oder Handel von in diesem Dokument genannten Fonds, Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Die Indizes sind eingetragene Marken der jeweiligen Lizenzgeber. Die jeweiligen Fonds werden von den Sponsoren der Indizes nicht empfohlen, verkauft oder beworben, noch geben die Sponsoren der Indizes sonstige Zusicherungen zu den jeweiligen Fonds ab.
Die in diesem Magazin genannten ETFs sind in Deutschland sowie in Österreich, sofern nicht anders vorgeschrieben, zum Vertrieb zugelassen. Das Vorliegen einer Vertriebszulassung einzelner ETFs kann für Deutschland unter www.lyxoretf.de und für Österreich unter www.lyxoretf.at in Erfahrung gebracht werden.
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Für in Deutschland ansässige Anleger oder potentielle Anleger ist eine Zusammenfassung zu ihren Rechten in deutscher Sprache unter www.lyxoretf.de/de/retail/about-us/legal-notice einsehbar, die in Papierform bei Lyxor International Asset Management S.A.S. Deutschland erhältlich ist. Für in Österreich ansässige Anleger oder potentielle Anleger ist eine Zusammenfassung zu ihren Rechten in englischer Sprache unter www.lyxoretf.at/de/retail/about-us/legal-notice einsehbar, die in Papierform bei Lyxor International Asset Management S.A.S. Deutschland erhältlich ist.
Die steuerliche Behandlung hängt von den individuellen Umständen jedes Anlegers ab und kann sich in Zukunft ändern. Vor einer Investitionsentscheidung sollte eine professionelle Beratung eingeholt werden. Lyxor Deutschland ist Vertriebsstelle der ETFs. Lyxor Deutschland ist nicht dazu verpflichtet, diese Publikation zu aktualisieren, abzuändern oder zu ergänzen oder deren Empfänger auf andere Weise zu informieren, wenn sich ein in dieser Publikation genannter Umstand oder eine darin enthaltene Stellungnahme, Einschätzung oder Prognose ändert oder unzutreffend wird. Die in der Vergangenheit gezeigte Kursentwicklung von Finanzinstrumenten erlaubt keine verlässliche Aussage über deren zukünftigen Verlauf. Eine Gewähr für den zukünftigen Kurs, Wert oder Ertrag eines in dieser Publikation genannten Finanzinstruments oder dessen Emittenten kann daher nicht übernommen werden. Leitende Angestellte oder Mitarbeiter übernehmen keinerlei Haftung für Schäden, die gegebenenfalls aus der Verwendung dieses Dokuments, seines Inhalts oder in sonstiger Weise entstehen.
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