In der Vergangenheit waren Anlagen am Kapitalmarkt eher etwas für situiertere Damen und Herren. Fintechs sprechen aber gerade auch jüngere Anleger an. Welche Erfahrungen haben Sie dort gemacht?
Christian Hecker: Wir haben gemerkt, dass es nicht DEN Trade-Republic-Kunden gibt. Wir sprechen mit unserem Produkt die 25-jährigen Kunden, aber oftmals auch die gut situierten Kunden 50 plus an. Unsere Kunden kommen wirklich aus der Mitte der Gesellschaft. Wir erkennen drei Kategorien, die sich ungefähr gleichmäßig aufteilen: Zum einen haben wir die „Sparer“, die langfristige Sparpläne anlegen, dann haben wir die „Investoren“, die mittelfristig à la Warren Buffett investieren, und zuletzt haben wir noch die kurzfristiger orientierten „Trader“. Darüber hinaus haben wir festgestellt, dass ungefähr die Hälfte unserer Kunden ihre allererste Aktie oder ihren allerersten ETF bei Trade Republic kauft.
Was müsste aus Ihrer Sicht getan werden, damit noch mehr Anleger den Sinn langfristigen Sparens und Anlegens erkennen und dann auch entsprechend handeln?
Christian Hecker: Ich glaube, es hat sich schon vieles getan, aber die eigenverantwortliche, langfristige Kapitalanlage ist weiterhin ein Thema der Zukunft, das viele Menschen bewegen wird. Ihnen wird immer mehr bewusst, dass demografischer Wandel, Negativzinsen und Inflation in der heutigen Zeit eine gefährliche Mischung sind. Das Thema Altersvorsorge muss aktiv in die Hand genommen werden. Viele Kunden nutzen ihr Trade-Republic-Depot wie ein Sparbuch und legen monatlich einen gewissen Betrag an.