Die Welt der ETFs Dez
Klimawandel: Können Anleger die Welt verändern?
Die Welt der ETFs
Das ETF-Magazin von Lyxor
<ul><li><small>Klimawandel und Klimaschutz: Können Anleger die Welt verändern?</small></li><hr><li><small>Basisanlagen: Aller Anfang ist leicht
</small></li><hr><li><small>Megatrend:
Die Stadt der Zukunft</small></li></ul>
<small>**AUSGABE Q1 2021
<a href="https://www.lyxoretf.de/">WWW.LYXORETF.DE</a></small>
Editorial
von Thomas Meyer zu Drewer
Thomas Meyer zu Drewer, Leiter Öffentlicher Vertrieb, Lyxor Deutschland
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Verschmelzungen beendet, Um-benennungen abgeschlossen: Damit haben wir eines unserer großen Projekte des Jahres 2020 erfolgreich hinter uns gebracht.
Ging es zunächst um die Zusammen-führung von rund 50 ComStage und Lyxor ETFs, so folgte im November
die Umbenennung weiterer 52 ComStage ETFs in Lyxor ETFs, ohne dass sich jedoch an den jeweiligen ETFs etwas geändert hat. Ein
„Mission accomplished“, Auftrag ausgeführt, liegt mir auf der Zunge. Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen, Ihre Treue, Ihre vielen ermunternden Worte und Ihre Geduld. Und den beteiligten Kolleginnen und Kollegen danke ich herzlich für ihren großen Einsatz, der durch Covid-19 vielfach herausfordernder war.
Diese Ausgabe von „Die Welt der ETFs“ beschäftigt sich mit dem die Welt bewegenden Thema Klima-wandel und mit dem Megatrend Smart Cities. Die Art und Weise, wie Menschen in den Städten zu-sammenleben, wird und muss sich dramatisch verändern. Die beiden Themenblöcke werden uns alle in den nächsten Jahren und Jahr-zehnten beschäftigen.
Ganz besonders freue ich mich zudem darüber, dass wir Dr. Gerd Kommer, Herausgeber zahlreicher Bücher zu passivem Anlegen, wie beispiels-weise „Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs“, für einInterview für diese Ausgabe gewinnen konnten.
Wir, das Lyxor ETF-Team, wünschen Ihnen frohe und friedliche Feiertage, bereits heute alles erdenklich Gute für das Jahr 2021 und neben einer interessanten Lektüre wie immer viel Erfolg bei der Umsetzung Ihrer
persönlichen Anlagestrategie!
Aktuelles rund um Lyxor ETFs
Lyxor Nasdaq-100 UCITS ETF:
Drei Jahre kostenfrei bei der Commerzbank
Es ist zwar nicht das Wort des Jahres geword-en, aber Digitalisierung ist sicherlich eine der bleibenden Erinnerungen vieler Menschen beim Rückblick auf das Jahr 2020. Kein Wunder,
haben doch Homeoffice, Social Distancing und Homeschooling die Verlagerung vieler Aktivi-täten ins Netz beschleunigt und nachhaltig bleibend gefördert. Viele der Unternehmen, die von diesen Entwicklungen profitieren können, sind im amerikanischen Nasdaq-100-Index zu finden, der die Grundlage für den Lyxor Nasdaq-
100 UCITS ETF mit der Wertpapierkennnummer LYX00F bildet. Mit einer Verwaltungsgebühr von 0,22 Prozent pro Jahr ist dieser Lyxor ETF der preisgünstigste seiner Art in Europa. Der Lyxor Nasdaq-100 UCITS ETF kann in den nächsten drei Jahren bei der Commerzbank in einem Sparplan über ein DirektDepot ohne
Kaufgebühren bespart werden. Eine Bedingung für dieses Angebot: Eröffnung des Commerzbank-Sparplans online bis zum 3. März 2021. Nähere Informationen und Hinweise dazu finden Sie auf www.commerzbank.de unter dem Menüpunkt „Sparen & Anlegen“.
oder MDAX müssen nichts unternehmen. Das Lyxor Fondsmanagement wird die betroffenen ETFs gemäß dem Regelwerk der Deutschen Börse anpassen. „Business as usual“ quasi, denn die Veränderung wird sich nicht wesentlich von allen bisherigen Anpassungen in der Vergangenheit unterscheiden, die bisher einmal pro Jahr, in Zukunft aber halbjährlich stattfinden werden.
Im September 2021 wird aus dem DAX 30 der DAX 40
Der Entscheidung von Qontigo, Tochter-gesellschaft der Deutschen Börse und für die Berechnung von Indizes zuständig, gingen ausführliche Konsultationen voraus, in denen das Für und Wider einer Erweiterung des seit 1. Juli 1988 in Echtzeit berechneten deutschen Leitindex diskutiert wurde. Ende November 2020 fiel dann der Beschluss, dass ab September 2021 der altbekannte DAX 30 um zehn weitere Mitglieder auf 40 Titel erweitert wird. Gleichzeitig wurde festgelegt, dass der MDAX, also der DAX der zweiten Reihe, um zehn Mitglieder auf dann 50 Titel schrumpft. Da die Aufnahme strikt nach Marktkapitalisierung der Unternehmen erfolgt, werden die zehn neuen Aktien am unteren Ende des neuen DAX 40 zu finden sein. Anleger in Lyxor ETFs auf den DAX
Neues zu Börsentagen
Der letzte Börsentag des Jahres 2020 fand am 28. November in Berlin statt. Wieder hieß es, online dabei zu sein. Die Neuerung: Eine virtuelle Messehalle, in der sich natürlich auch der große Lyxor-Stand wiederfand. Durch das Anklicken verschiedener Flächen am Stand war es möglich, fast die gleichen Informationen zu erhalten, die es ein Jahr zuvor noch am MOA-Bogen vor Ort gab. Die Zuversicht steigt, dass wir Ihnen in einem Jahr auch wieder persönlich begegnen können. Dieses Mal musste eine Videobotschaft herhalten. Wie es mit den Börsentagen im neuen Jahr 2021 weitergeht, finden Sie auf Seite 31. Unsere Internetseite aktualisieren wir zudem fortlaufend, sollten sich Termine ändern. Ein Besuch auf www.lyxorETF.de lohnt sich also.
Nachgefragt
IHRE NACHFRAGE: „Ich lese immer wieder über Rebalancing. Was ist darunter zu verstehen?“
In der Rubrik „Nachgefragt“
greifen wir Fragen auf, die Sie
uns gestellt haben und die
von allgemeinem Interesse sind.
Wenn auch Sie eine Frage haben, dann melden Sie sich bitte bei
uns unter info@lyxorETF.de
oder telefonisch unter
069 7174-564.
Wir danken Ihnen!
IHRE NACHFRAGE: „Ich lese immer wieder über Rebalancing. Was ist darunter zu verstehen?“
Vielen Dank für Ihre Frage! Rebalancing heißt übersetzt „zurücksetzen“. Es beschreibt ein Vorgehen, bei dem zum Beispiel die Gewichtungen in Depots auf einen gewählten Anfangs- oder vorgegebenen Wert zurückgesetzt werden. Denn Wertpapiere verändern sich täglich, nicht nur im Wert selbst, weil ihre Kurse fallen oder steigen, sondern auch in ihrem Verhältnis zueinander. Ein exakter Gleichlauf von Kursen über einen längeren Zeitraum ist eher unwahrscheinlich. Soll jedoch das relative Verhältnis beispielsweise von zwei Anlageklassen wie Aktien und festverzinslichen Wertpapieren in einem Depot untereinander langfristig beibehalten werden, so ist ein regelmäßiges Zurücksetzen auf das anfängliche relative Verhältnis sinnvoll. Warum ist das so? Wissenschaftliche Untersuchungen
haben immer wieder gezeigt, dass rund 80 Prozent des Anlageerfolgs von der Anlagestrategie abhängen und nicht so sehr von der Einzeltitelauswahl. Die gewählte Anlagestrategie im Zeitablauf beizubehalten, kann daher erstrebenswert sein.
Was heißt dies konkret? Haben Sie sich zum Beispiel für eine Anlage in Aktien-ETFs in Höhe von 60 Prozent Ihres Vermögens entschieden und Aktien steigen stark, dann kann der Anteil der Aktien-ETFs in Ihrem Depot schnell deutlich höher werden. Damit weichen Sie von Ihrer ursprünglich getroffenen Anlageentscheidung ab und Ihr gewähltes Chance-Risiko-Verhältnis verändert sich. Gegenzusteuern und die veränderte Aufteilung durch Verkäufe oder ein Aufstocken des untergewichteten Anteils wieder zu korrigieren, kann daher sinnvoll sein. Wie oft sollte das geschehen? Dazu gibt es unterschiedliche Ansichten, die von monatlich bis zu einmal jährlich reichen. Wichtig ist dabei: Ein zu häufiges Rebalancing oder Zurücksetzen verursacht Transaktions-kosten, die positive erzielte Effekte wieder zunichtemachen können.
Die drei Lyxor Portfolio Strategy UCITS ETFs, in ETFs investierende MultiAsset-Dach-ETFs mit unterschiedlichen Chance-Risiko-Profilen, werden übrigens einmal im Jahr Anfang März auf ihre jeweiligen Grundallokationen zurückgesetzt. Damit bleibt das gewählte Portfolio im Einklang mit den ursprünglich aufgestellten Risiko- und Rendite-Präferenzen.
Marktausblick: Woher kommt das Alpha?
"In der Physik stellen Elementarteilchen die allerkleinsten und unteilbaren Teilchen dar, die Bausteine der Materie an sich. Ganz ähnlich verhält es sich mit den wichtigsten Elementen, die Fondsmanager für die Generierung von Alpha nutzen, einer Überrendite über die Entwicklung des Marktes hinaus."
2020 ist für Anleger ein Jahr mit einzigartigen Marktbedingungen. Während der durch Covid-19 ausgelösten Verkaufswelle im März 2020 verzeichneten Rentenfonds und ETFs Kapitalabflüsse im Volumen von 510 Milliarden US-Dollar – so viel wie nie zuvor während eines Monats.
Die angespannte Marktlage ließ die Geld-Brief-Spannen (Spreads) von Unternehmensanleihen auf Niveaus steigen, wie sie zuletzt in der Finanzkrise 2008 zu beobachten waren. Darauf reagierten die Zentralbanken weltweit mit Unterstützungsmaßnahmen in noch nie da gewesenem Ausmaß – etwa die Fed in den USA mit ihren Ankäufen von Unternehmensanleihen am Sekundärmarkt über ETFs. Dank dieser Initiativen stabilisierten sich letztlich die Märkte, die Spreads von Unternehmensanleihen normalisierten sich wieder und die Aktienmärkte schossen wieder in die Höhe. In den USA wurden gar historische Höchststände erreicht.
Wenngleich sich Marktbeobachter noch nicht einig sind, mit welchem Buchstaben des „Konjunktur-Alphabets“ sich dieser Aufschwung am besten beschreiben lässt, verläuft die Markterholung bisher eindeutig v-förmig.
Was bleibt, ist die Frage, ob die in jeder Marktphase zu beobachtende erhöhte Volatilität die Performance der Vermögensverwalter behindert hat. War 2020 einfach nur ein besonders schwieriges Jahr, oder bot dieses Jahr eine einzigartige Gelegenheit, um Alpha zu generieren? Das ETF-Research-Team von Lyxor hatsich in den vergangenen Jahren Expertise in der Bewertungder Wertentwicklung aktiv verwalteter Fonds angeeignet. In seiner neuesten Ausgabe des „Active-Passive Navigator“ befasst sich das Team umfassend mit der in diesem einmaligen Marktumfeld erzielten Wertentwicklung.
Im Rahmen seiner Analyse konzentriert sich das Lyxor ETF-Research-Team auf zwei Hauptindikatoren: die Information Ratio (IR) und den Informationskoeffizienten. Die Information Ratio ist der Quotient aus dem Alpha (Überrendite, das heißt die Mehr- bzw. Minderperformance eines Fonds gegenüber seiner Benchmark, dem Referenzindex) und dem Tracking Error (Vergleichsmaßstab zur Messung des Anlageerfolgs).
Vereinfacht ausgedrückt gibt die Information Ratio an, um wie viel die Performance der Benchmark je Risikoeinheit übertroffen wurde. Dabei handelt es sich dann um den erzielten Mehrwert der aktiven Fondsverwaltung, der unmittelbar aus den Performancekennzahlen des Fonds abgeleitet werden kann.
> IR = Alpha/Tracking Error
In einem Research-Artikel von Richard Grinold1 wird die folgende Formel abgeleitet, die den Informationskoeffizienten einführt:
> IR = Informationskoeffizient x Breite
Der Informationskoeffizient ist ein Maß für die Prognosekompetenz des Vermögensverwalters. Er spiegelt die Korrelation zwischen seinen Renditeprognosen (zum Beispiel für einzelne Aktien) und der tatsächlichen Marktperformance wider.
Fondsmanager brauchen zudem ein günstiges Marktumfeld, das die Möglichkeit bietet, nach eigenem Ermessen auf ganz bestimmte Titel zu setzen – einschließlich hinsichtlich der Bewertungsstreuung. Diese lässt sich anhand von Kennzahlen für die Marktbreite messen. Ein Beispiel: In einem Markt, in dem alle Aktien gleich bewertet sind (zum Beispiel mit dem Kurs-Gewinn-Verhältnis), böten sich keine Anlagechancen, sodass eine Value-Strategie nicht möglich wäre.
Aus diesen Überlegungen ergibt sich folgende illustrative Formel:
> Risikobereinigte Outperformance = Kompetenz x Chancen
Diese vereinfachte Formel bietet eine weitere Möglichkeit, Fondsrenditen zu bewerten, die nicht auf traditionellen Kennzahlen wie Mittelwert oder Median basiert. Unterschiedliche Vermögensverwalter verfügen über unterschiedliche Kompetenzen. Jeder von ihnen sieht sich jedoch mit der Marktbreite konfrontiert. Daraus resultiert die Erwartung einer differenzierten Performance in einem Marktumfeld mit ausgeprägter Streuung der Aktienperformance sowie eines im Durchschnitt positiven Alphas bei der aktiven Fondsverwaltung.
2020 hat es den Anlegern nicht an Anlagechancen gefehlt. Die Renditestreuung war relativ hoch, wie der 77-prozentige Performance-Unterschied zwischen den Sektoren zyklische Konsumgüter und Energie am US-Aktienmarkt zeigt. Dieser Wert ist fast doppelt so hoch wie 2019 (40 Prozent) und dreimal so hoch wie im Jahr 2018 (25 Prozent).
Insgesamt war 2020 im Durchschnitt ein ziemlich gutes Jahr für aktiv verwaltete Aktienfonds: Vielen von ihnen ist es gelungen, ihre Portfolios während des Marktabschwungs defensiv zu positionieren und dann im Zuge der Erholung rasch zu einer opportunistischeren Ausrichtung überzugehen. Fondsmanager im Small-Cap-Universum (Nebenwerte) schnitten im Vergleich zu anderen Anlagen am besten ab, da sie in einem liquiditätsschwachen Umfeld mit weniger Gelegenheiten, Preisunterschiede zu nutzen, Anlagechancen ausfindig machen konnten. Dabei zahlten sich die Anlageentscheidungen der Vermögensverwalter jedoch keineswegs immer aus. Besonders für US-Aktienfonds war es ein herausforderndes Jahr, denn nur 32 Prozent übertrafen ihre Benchmark. Und auch unter den deutschen Large-Cap-Fonds waren nur 35 Prozent in der Lage, in einem derart schwierigen Marktumfeld Anlagechancen zu nutzen.
Dieser Beitrag legt die wichtigsten Elemente dar, die bei der Beurteilung der Performance aktiver Fondsmanager berücksichtigt werden müssen. Volatilität und Streuung bescherten den Aktienfonds ohne Frage zahlreiche Anlagechancen, sodass ihre bisherige Jahresbilanz im Durchschnitt positiv ausfällt. Die langfristigen Erfolgsquoten (zum Beispiel für einen Zeitraum von fünf Jahren) führen uns jedoch einmal mehr vor Augen, dass es stets eine Herausforderung ist, die Outperformance auch über einen längeren Zeithorizont aufrechtzuerhalten. Für Anleger, die ihre Portfolioallokation nicht dynamisch ändern können oder wollen, bilden ETFs eine überzeugende Alternative für Anlagen in einer Vielzahl von Ländern, Sektoren und Regionen.
1 Grinold, Richard C. „The Fundamental Law Of Active Management,“ Journal of Portfolio Management, 1989, v15(3), 30–37
Vincent Denoiseux,
Leiter ETF Research & Solutions
Aller Anfang ist leicht
Wie als Anleger in den Aktienmarkt einsteigen?
Vermögen braucht Langfristigkeit, um sich entwickeln zu können. Langfristigkeit und Geduld.
Aller Anfang ist leicht!
Wie als Anleger in den Aktienmarkt einsteigen?
Aller Anfang kann auch leicht sein, selbst wenn dies oft nicht so erscheint. Meist fehlen nur ein paar Informationen und ein wenig Überwindung, andere Pfade zu beschreiten.
Manch einer hat es gerade in diesem Jahr gemerkt: War es schon immer schwierig, sich aufzuraffen, die Sportschuhe anzuziehen und sich zu bewegen, so konnten dank Covid-19 oder eher wegen Covid-19 doch viele Menschen den berühmten inneren Schweinehund überwinden. Kein Wunder, denn wegen häufig mangelnder Alternativen blieb in den ersten Wochen und Monaten des Lockdowns nur die Bewegung an der frischen Luft.
Alternativen und mögliche Optionen sind auch gute Stichwörter, wenn es um die Vermögensanlage geht. Sich auch hier aufzuraffen, ist angesichts langfristig eher niedriger Zinsen – sofern es sie überhaupt gibt – alternativlos. Zugleich treibt immer mehr Menschen um, ob das Geld im Alter ausreicht, um den gewohnten Lebensstandard aufrechterhalten zu können. Aber wo anfangen? Und wie?
Der Zinseszinseffekt hat sich verflüchtigt
Noch im vergangenen Jahrhundert spielte der sogenannte Zinseszinseffekt eine wesentliche Rolle beim Aufbau von Vermögen. Hohe Zinsen allein für Staatsanleihen führten dazu, dass sich das eingesetzte Kapital über die Jahre und Jahrzehnte vervielfachte. Einstein soll deshalb den Zinseszinseffekt einst als das achte Weltwunder bezeichnet haben. Spätestens seit der Finanzkrise nach dem Jahr 2007, und verschärft in diesem Jahrzehnt, sind die Errungenschaften des Zinseszinseffekts jedoch ad acta gelegt. Es sind andere Wege gefragt, Vermögen aufzubauen. Zum Beispiel durch den Einsatz von ETFs.
ETFs, oder börsengehandelte Indexfonds, haben die Möglichkeiten demokratisiert, Kapital anzulegen: Mit ETFs ist es möglich, auch schon mit kleinen Summen langfristig ein ansehnliches Vermögen aufzubauen. In aller Regel sind ETFs passiv anlegende Investmentfonds. Was heißt das? ETFs folgen unterschiedlichen Indizes, die wiederum repräsentativ für das abgebildete Thema stehen.
Ein Klassiker ist der deutsche Aktienindex DAX, der seit dem 1. Juli 1988 sekündlich berechnet wird und vielen als Pulsmesser der deutschen Wirtschaft gilt. Die Idee dahinter: Der DAX vereinigt die nach Marktkapitalisierung und Börsenumsatz 30 größten deutschen börsennotierten Unternehmen. Im September 2021 wird die Anzahl der Indexmitglieder übrigens von jetzt 30 auf dann 40 erhöht. Hinzu kommen einige andere Änderungen am Regelwerk, damit der DAX noch besser den Zustand der deutschen Wirtschaft reflektieren kann. Neben dem DAX gibt es sehr viele andere Indizes, die verschiedenen Märkten, Regionen, Themen, der Entwicklung festverzinslicher Wertpapiere oder Rohstoffen folgen.
Wo anfangen? Asset-Allokation als Ausgangspunkt
Vor der Auswahl des persönlich passenden Index steht die sorgfältige Vermögensaufteilung, die Asset-Allokation. Denn die Aufteilung eines zur Verfügung stehenden Anlagebetrags auf unterschiedliche Anlageklassen ist wesentlich für den langfristigen Anlageerfolg. Für die meisten Anleger bieten sich vier Anlageklassen an: Aktien, festverzinsliche oder Rentenpapiere, Rohstoffe und Immobilien. Der Prozess der Asset-Allokation ist deshalb so wichtig, da Studien immer wieder gezeigt haben, dass 80 Prozent des langfristigen Anlageerfolgs von der Aufteilung oder Allokation der Anlagegelder abhängen. Die geschickte Einzeltitelauswahl trägt demzufolge nur zu einem geringeren Teil zur Wertentwicklung bei.
Die Aufteilung auf unterschiedliche Anlageklassen hat entscheidende Auswirkungen auf die Schwankungen eines Portfolios. Je höher zum Beispiel der Aktienanteil ist, desto größer wird das Auf und Ab der Kurse und damit auch die Schwankung des Portfolios sein, aber auch die Aussicht auf eine zusätzliche Rendite. Ein Depot, dass einen Aktienanteil von 60 Prozent hat, lässt langfristig eine bessere Rendite erwarten als eine Anlage, die nur aus festverzinslichen Wertpapieren oder aus Tages- oder Festgeld besteht.
Welches Risiko kann verkraftet werden?
Die Risikotragfähigkeit ist individuell sehr verschieden. Zur Ermittlung wurde früher oft die Frage gestellt „Wie hoch darf der Verlust bei der eingesetzten Anlagesumme maximal sein, damit ich noch gut schlafen kann?“ Heute geben entsprechende Simulationsrechner im Internet ein gutes Gefühl dafür, worauf sich Anleger anhand historischer Entwicklungen einstellen sollten und müssen. Die letzte Überlegung, bevor es losgehen kann, betrifft den Anlagehorizont. Vermögen braucht Langfristigkeit, um sich entwickeln zu können.
Wer erstmals investiert, sollte eine möglichst breite Streuung seiner Vermögenswerte im Auge behalten.
Langfristigkeit und Geduld. Daher ist das Sparen auf einen festen Zeitpunkt hin unter Einsatz von Aktien wenig sinnvoll. Eine an dieser Stelle immer wieder aufkommende Frage ist natürlich die nach dem geeigneten Einstiegszeitpunkt. Da es fast unmöglich erscheint, immer den Tiefpunkt der Kurse beim Kauf zu treffen und auch selten zum absolut höchsten Kurs verkauft wird, spielt er für den Langfristinvestor eher eine untergeordnete Rolle, wenn er überhaupt eine spielen sollte. Tiefst- und Höchstkurse lassen sich zudem erst im Nachhinein als solche identifizieren. Eine gute Möglichkeit, die Bedenken, überteuert zu kaufen, beiseitezuwischen, sind Sparpläne. Bereits für geringe Summen, aber auch für größere Anlagen, bieten ETF-Sparpläne die Möglichkeit, regelmäßig und diszipliniert zu investieren, unabhängig von jeglichen Überlegungen zum Market-Timing. Blieben noch die Kosten, die für den langfristigen Anlageerfolg eine große Rolle spielen. Vermiedene Kosten kommen dabei der langfristigen Wertentwicklung zugute. Regelmäßig berichten wir in „Die Welt der ETFs“ darüber, wie sich teurere, aktiv verwaltende Fondsmanager gegenüber passiven Anlagen schlagen. Auf lange Sicht ist eine erfolgreiche Anlage inIndizes nachbildende ETFs nicht von der Hand zu weisen.
Und wie? Als Anleger einsteigen
Sind die beschriebenen Vorüberlegungen abgeschlossen, kann es ans Anlegen gehen. Wer erstmals investiert, sollte eine möglichst breite Streuung seiner Vermögenswerte im Auge behalten, besser bekannt als „Lege nicht alle Eier in einen Korb“. Das Prinzip dahinter: Durch eine diversifizierte Anlage soll das systematische Risiko möglichst eliminiert werden, also das Risiko, was einem einzelnen Wertpapier zuzuschreiben ist.
Im Idealfall sollte ein Portfolio nur noch dem unsystematischen Risiko, also dem allgemeinen Marktrisiko, ausgesetzt sein. Die Schwankungen der gehaltenen Wertpapiere untereinander gleichen sich dabei aus und das Portfolio gewinnt langfristig kontinuierlich an Wert, auch wenn es in einer Einzeljahresbetrachtung zu heftigen Schwankungen nach oben oder unten kommen kann. Ein ETF, der sich für den Anfang eignen könnte, ist der Lyxor MSCI All Country World UCITS ETF. Er umfasst rund 3.000 Aktien aus 23 industrialisierten und 26 Schwellenländern, eine sehr breite Aufstellung mit einem Nord-amerika-Anteil von rund 57 Prozent und einem Schwellenländergewicht von etwa 12 Prozent. Wer lieber selbst gewichtet, kann beide Anteile auch separat erwerben, zum Beispiel mit dem Lyxor MSCI World UCITS ETF oder dem Lyxor MSCI Emerging Markets UCITS ETF. Zu beachten ist, dass der USA-Anteil im MSCI World Index rund 60 Prozent beträgt und China etwa 35 Prozent im Schwellenländerindex ausmacht. In diesem Zusammenhang sind mögliche Währungsrisiken zu berücksichtigen, auch wenn die ETFs selbst in Euro gehandelt werden.
Wem der Sinn eher nach Europa steht, kann den ebenfalls sehr breit aufgestellten Lyxor STOXX Europe 600 UCITS ETF ins Auge fassen. Enthalten sind die 600 nach Marktkapitalisierung größten Aktien aus Europa. Eine breite Palette an Lyxor Core ETFs und preisgünstigen Basisanlage-ETFs erlauben es, einfach und kostengünstig die eigene Anlagestrategie um das Thema Aktien zu erweitern, um langfristig Vermögen auch in nahezu zinslosen Zeiten aufbauen zu können.
Geht es nicht auch bequemer?
Ihnen ist das alles zu kompliziert oder Sie suchen eher nach einer breit aufgestellten Vermögensverwaltung in einem einzigen ETF? Dann könnten Sie die Lyxor Portfolio Strategy UCITS ETFs interessieren. Diese ETFs legen wiederum in andere ETFs der Anlageklassen Aktien, festverzinsliche Wertpapiere und Rohstoffe an. Die vorgestellte Asset-Allokation ist hier also schon für Sie vorgenommen. Und wie alle Lyxor ETFs sind sie an der Börse handelbar und preisgünstig. Die drei Lyxor Portfolio Strategy ETFs unterscheiden sich durch Ihren Aktien-ETF-Anteil. In der defensiven Variante liegt er bei 40 Prozent, in der ausgewogenen bei 60 und bei der offensiven Variante bei 80 Prozent. Dies lässt alle Möglichkeiten offen, die Aktienmärkte bieten können. Einmal im Jahr, Anfang März, werden ihre anfänglichen Gewichtungen wiederhergestellt, Rebalancing genannt. Eine bequeme Art, mit dem Vermögensaufbau zu beginnen.
Interview mit Dr. Gerd Kommer
Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs
Ich bin ein passionierter und passiver Anleger
Er gehört zu den bekanntesten Finanzbuchautoren in Deutschland: Dr. Gerd Kommer. Sein erstes Buch, „Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs“, erschien bereits im Jahr 2002 und hat seitdem vier weitere Auflagen erlebt. 2016 wurde dieses Buch mit dem Deutschen Finanzbuchpreis ausgezeichnet.
Was sich wie ein roter Faden durch Dr. Gerd Kommers „Finanzleben“ zieht, ist die Überzeugung, dass Anleger mit einem passiven Ansatz über längere Zeiträume besser aufgestellt sind und auskömmliche Wertentwicklungen erzielen können. Eine Notwendigkeit, die Sparern vor dem Hintergrund anhaltend niedriger Zinsen und einem Sinken der zu erwartenden gesetzlichen Rente immer bewusster wird. Und auch im Alter auf finanzielle Freiheit hinzuarbeiten, ist eine der Kernherausforderungen, vor der viele stehen.
Herr Dr. Kommer, Sie sind seit über 20 Jahren überzeugter Verfechter passiven Anlegens. Wie sind Sie zu dieser Überzeugung gelangt?
Dr. Kommer: Vor ungefähr 25 Jahren – ich war damals Anfang 30 – hatte ich endlich selbst ein bisschen Geld zum Anlegen. Ich erinnerte mich an mein BWL-Studium und fragte mich, warum in den Anlageempfehlungen meiner Bank das Wort „Wissenschaft“ oder Formulierungen und Konzepte wie „aus der Wissenschaft abgeleitet“ nirgendwo vorkamen und warum diese Anlageempfehlungen – beispielsweise eine Kapitallebensversicherung oder ein Bausparvertrag – so gar nichts mit dem zu tun hatten, was ich ein paar Jahre zuvor im Studium über das Investieren gelernt hatte.
Ich las mich daraufhin zunächst in die praktische Literatur ein und später in die wissenschaftliche Literatur über Asset Management und empirische Finanzmarktforschung. Überträgt man das Wissen daraus konsequent in eine praxistaugliche Form, die auch für Privatanleger umsetzbar ist, dann kommt das heraus, was man gemeinhin als „passives Anlegen mit ETFs auf Buy-and-hold-Basis“, also kaufen und halten, bezeichnet.
Heute sind Sie als selbstständiger Vermögensverwalter tätig und haben daher einen tiefen Einblick in das, was Menschen aus unterschiedlichsten Vermögensverhältnissen beschäftigt, gerade auch in einem Jahr wie 2020. Welche Gedanken sollte sich ein Anleger machen, der durch Covid-19 und die Marktentwicklungen im Frühjahr 2020 verunsichert ist?
Dr. Kommer: Die Coronapandemie ist eine weitere Krise in einer nahezu unendlichen Serie von Krisen, mit der die Menschheit seit den rund 250 Jahren der globalen Marktwirtschaft in ihrer modernen Form konfrontiert wird. Es mag merkwürdig klingen, aber Krisen sind „normal“ und die Menschheit wird selbstverständlich auch die Coronakrise überwinden, die Weltwirtschaft wird sie überwinden und auch die globalen Kapitalmärkte werden sie überwinden. Diese Zuversicht lässt sich meines Erachtens sehr einfach aus der Geschichte der Neuzeit ableiten und insbesondere auch aus der Wirtschafts- und Börsengeschichte. Vor diesem Hintergrund, und weil sich Wertpapierkurse kurz- und mittelfristig nicht zuverlässig prognostizieren lassen, ist meiner Ansicht nach die richtige Lehre aus Corona: „Global diversifiziert auf Buy-and-hold-Basis mit möglichst niedrigen Kosten investieren.“ Und das geht besonders
gut mit ETFs.
Und welche Gedanken sollte man sich besser nicht machen?
Dr. Kommer: Dass diese Krise einzigartig wäre und dass man sie irgendwie umschiffen müsse. Die Coronakrise ist nicht einzigartig. 1916 bis 1920 gab es einen ähnlichen, wenngleich heftigeren Aktien-Crash aufgrund einer globalen Pandemie. Knapp vier Jahre nach dem Tiefpunkt erreichte die Börse wieder den Vor-Krisen-Höchststand. Genauso lief es bei anderen stärkeren Markteinbrüchen in den vergangenen 100 Jahren. Die Idee, Börsenkrisen irgendwie mit rechtzeitigem „Raus“ umschiffen zu können, also den richtigen Ausstiegszeitpunkt, das richtige Market Timing zu finden, ist aus meiner Sicht absurd. Dass das Konzept des Market Timings mehr Schaden als Nutzen produzieren kann, wurde in den vergangenen Jahrzehnten einige Male von Wissenschaftlern belegt, und zwar Schaden entweder im Sinne von echten Verlusten oder Schaden im Sinne von entgangenen Gewinnen, also Opportunitätskosten.
Immer wieder scheitern Anleger und ziehen sich frustriert vom Kapitalmarkt zurück. Aus Ihrer Erfahrung und Praxis: Was sind die häufigsten Anlegerfehler, die zu entsprechender Enttäuschung führen?
Dr. Kommer: Man könnte eine zehnbändige Enzyklopädie über Privatanlegerfehler an der Börse schreiben und bliebe dann immer noch unvollständig. Ich belasse es hier einmal bei zwei Fehlern, die mir persönlich oft begegnen und die mir besonders vermögensschädlich erscheinen: Erstens, der Glaube, „aktives“ Investieren, also das Herauspicken vermeintlicher Gewinneraktien oder – wie erwähnt – das Market Timing, würden zuverlässig Mehrrenditen gegenüber einer passiven Buyand-hold-Strategie erzielen. Diese Vorstellung widerlegt die
Wissenschaft seit 60 Jahren regelmäßig neu. Ein zweiter Fehler, der vielleicht noch mehr Schaden anrichtet, besteht darin, Berater und Vermögensverwalter zu nutzen, die Interessenkonflikten unterliegen. Diese können in der Vereinnahmung von Provisionen, der Nutzung hauseigener Produkte oder in einer Vergütungsregelung bestehen, die nicht vollständig unabhängig ist von der gewählten Anlagestrategie.
Der langfristige Erfolg bei der Vermögensanlage hat auch viel mit Disziplin zu tun. Weswegen immer mehr Anleger zu ETF-Sparplänen greifen. Denn ein Sparplan heißt, regelmäßig einen bestimmten Betrag anzulegen und der Versuchung des Market Timings, hier also den hundertprozentig besten Einstiegskurs zu erwischen, zu widerstehen. Gibt es einige wenige Erfolgsgeheimnisse, mit denen der langfristige Vermögensaufbau leichterfällt und gelingt? Dr. Kommer: Eine in diesem Zusammenhang faszinierende Erkenntnis aus der Forschung ist, dass Privatanleger tendenziell umso erfolgreicher anlegen, je seltener sie in ihr Depot schauen. Diejenigen, die häufiger reinschauen, investieren – ohne, dass sie sich dessen bewusst sind – überwiegend risikoscheuer, sprich, sie
haben eine niedrigere Aktienquote und traden häufiger, verursachen also mehr Kosten und eine höhere Steuerbelastung. Am Ende ist ihr Ergebnis sogar oft schlechter.
In Ihrem neuesten Buch, „Souverän investieren vor und im Ruhestand“, beschäftigen Sie sich besonders mit den Fragen, die ältere Anleger haben. Dies ist interessant, weil wir sehr viele positive Reaktionen auf unseren
Beitrag in der vorherigen Ausgabe von „Die Welt der ETFs“ hatten, der Anleger ermutigen sollte, sich durchaus auch im Alter mit dem Thema Investieren zu beschäftigen Dr. Kommer: Anleger in der zweiten Lebenshälfte haben in einigen zentralen Aspekten ganz andere Ausgangsvoraussetzungen als Anleger, die – sagen wir – jünger sind als 45. Dieser Unterschied wird in der Finanzbranche, in den Finanzmedien und in Ratgeberbüchern zu selten thematisiert und wenn, dann zumeist nur auf eine oberflächliche Weise. Abschließend eine Frage, die wir zurzeit gerne unseren Interviewgästen stellen: 2020 gibt es seit 20 Jahren ETFs in Europa. Was ist Ihnen dabei besonders hängengeblieben?
Dr. Kommer: Der erste ETF wurde 1993 in den USA auf den S&P 500-Aktienindex aufgelegt, also vor 27 Jahren. Seitdem sind ETFs und Indexfonds im Allgemeinen in den USA zu einer beispiellosen Erfolgsstory geworden. Die Gründe liegen auf der Hand: ETFs sind leicht zu verstehen und transparent, sie sind clever, preisgünstig und mit ihnen können auch
Privatanleger ein prognosefreies, wissenschaftliches Investieren umsetzen. Obwohl ETFs in Europa seit 20 Jahren verfügbar sind, hinken wir bei ihrer Verbreitung unter Privatanlegern in den deutschsprachigen Ländern den Amerikanern noch weit hinterher. Aber wir holen auf und immer mehr Privatanleger entdecken die Vorzüge von ETFs. Ich glaube daher, dass wir diesen Rückstand schon in den nächsten Jahren deutlich verringern können. Und das ist gut so.
Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für ein Interview genommen haben, Herr Dr. Kommer. Ihnen und Ihrem Team weiterhin viel Erfolg bei den großen Herausforderungen, vor denen wir sicherlich auch noch im Jahr 2021 stehen werden!
Dr. Gerd Kommer ist Gründer und Gesellschafter
der Münchner Gerd Kommer Invest GmbH, ein Vermögensverwaltungsunternehmen für vermögende Privatkunden, und der Gerd Kommer Capital GmbH, einem Robo Advisor. Bis 2016 war Dr. Kommer 24 Jahre bei europäischen Großbanken und Asset Managern im Firmenkundengeschäft tätig. Im Februar 2021 erscheint sein neues Buch „Souverän Vermögen schützen: Wie sich Vermögende gegen Risiken absichern – ein praktischer Asset-Protection-Ratgeber“.
ETF-Kolumne
ESG - Der neue Hype?
ESG ist für eine Eingrenzung des Klimawandels maßgeblich.
Mit dieser Frage, die aber eher wie eine Aussage klang, begrüßte mich ein Zuhörer bei einem der vielen in diesem Jahr virtuell stattgefundenen Börsentage. Er hatte bereits viel zu dieser Thematik gelesen, was ihn aber merklich mehr verwirrte, als ihm Aufklärung zu bringen. Ein paar Tage später telefonierten wir zu der Frage, was eigentlich ESG sei und wie das in sein Anlagekonzept passen könnte, legt er doch schon seit Jahren mit einigem Erfolg an, hauptsächlich über ETF-Sparpläne für sich, seine Ehefrau und seine Kinder. Bislang folgten seine ETFs den großen Standardindizes, mit einigen thematischen Beimischungen. Ihm war klar, dass ESG für Umwelt, Soziales, wie zum Beispiel Arbeitsbe-dingungen, aber auch Gleichberechtigung steht, und, hier merkte er auf, auch für Unternehmensführung. Wobei er sich schon immer gefragt hatte, welchen genauen Zusammen-hang es zwischen Unternehmensführung und ESG geben sollte. Umwelt und Nachhaltigkeit ist ein Begriffspaar, das sich relativ einfach erschließen lässt und das uns allen tagtäglich begegnet. Dazu gehört natürlich auch der Klimawandel, der in diesem Sommer einmal mehr in den Vordergrund rückte. Das für eine lange Zeit gute Wetter erlaubte es, viel Zeit im Freien mit verminderter Sorge vor einer Ansteckung mit Covid-19 zu verbringen.
Die Schattenseite: Immer längere Sommertage führen auch bei uns zu immer größerer Trockenheit. In anderen Teilen der Welt wiederum führt der Klimawandel zu höheren Nieder-schlägen mit teilweise verheerenden Auswirkungen für Menschen, Tiere und die Natur. Und genau hier kommt das G in ESG zum Tragen. Gemeint ist eine gute Unternehmens-führung, die Aktivitäten von Unternehmen in eine nach-haltigere Richtung lenkt. Ganz wichtig ist dabei der Trans-formationsprozess. Übrigens ist eines der am häufigsten geäußerten Bedenken: Welche Unternehmen gehören in einen ESG-ETF und welche nicht? Sind all die Firmen auszuschließen, die vermeintlich (noch) nicht für ein nachhaltigeres Ziel arbeiten? Ein Klassiker sind sicherlich Automobilhersteller, die unter Hochdruck auf dem Weg zur Elektromobilität fahren, diese Transformation aber aus dem bestehenden Geschäft mit „traditionellen“ Autos finanzieren müssen. Die Meinungen gehen hier verständlicherweise auseinander. Die EU-Kommission hat deshalb schon vor langer Zeit begonnen, einen einheitlicheren Anforderungs-katalog an Nachhaltigkeit zu entwickeln. Das Stichwort ist Taxonomie. Damit wird mehr Klarheit in das Thema ESG und grünes Finanzieren kommen. Das allein zeigt übrigens schon, dass ESG nicht nur ein Hype, sondern für eine
Eingrenzung des Klima-wandels maßgeblich ist. ETF-Anbieter wie Lyxor wiederum nehmen über die Ausübung von Stimmrechten auf Haupt-versammlungen von Aktien-gesellschaften Einfluss auf die Unternehmensführungen. Da wir dabei nicht zwischen ESG-konformen und (noch) nicht ESGkonformen Unternehmen unterscheiden, kommt dies in ETFs auf nahezu alle Indizes langfristig zur Geltung und der Transformationsprozess wird beschleunigt. Daher scheint es nicht unbedingt geboten, bestehende Anlagen nur deshalb aufzulösen und an-schließend auf ESG umzuschwenken, damit ESG im Depot ist. Die Kosten dafür dürften nicht im richtigen Verhältnis zum Zugewinn stehen.
Natürlich bedeutet dies nicht, bei Neuinvestments Nachhaltigkeit nicht näher ins Auge zu fassen.
Bitte bleiben Sie Lyxor ETFs gewogen.
ETF-Anbieter wie Lyxor nehmen über die Ausübung von Stimmrechten auf Hauptversammlungen von Aktiengesell-schaften Einfluss auf die Unternehmens-
führungen.
Heike Fürpaß-Peter
Leiterin Lyxor ETF Deutschland & Österreich
Es ist oft interessant zu sehen, wie sich andere Anleger verhalten, welchen Trends sie folgen oder welchen Ideen sie nachgehen.
Wie verhalten sich beispielsweise institutionelle Anleger, wie Fonds-gesellschaften, Versicherungen oder auch Pensionskassen? Sie stellen ein großes Kundensegment bei ETFs dar.
In ihrer Rolle als Leiterin von Lyxor Deutschland mit Sitz in Frankfurt hat Heike Fürpaß-Peter einen besonderen Einblick in die Denkweise institutioneller Anleger und sieht zudem, welche Lösungen abseits von ETFs nachgefragt werden. Denn Lyxor Deutschland bietet institutionellen Kunden noch weit mehr an als börsengehandelte Investmentfonds.
Wie lässt sich die Stimmung institutioneller Kunden im Moment am besten beschreiben?
Heike Fürpaß-Peter: Die Stimmung, wie wir sie in Gesprächen zurzeit erleben, hat sich aufgehellt. Bei den beiden die vergangenen Monate beherrschenden Themen ist Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Noch-Präsident Donald Trump wird die Macht an den 46. Präsidenten der Vereinigten Staaten, Joe Biden, abgeben, und die Entwicklung der ersten Impfstoffe ist weit vorangeschritten. Hinzu kommt, dass es nach den großen Anspannungen der vergangenen Monate und ganz besonders im Frühjahr doch noch ein versöhnliches Börsenjahr werden könnte. Natürlich darf dabei nicht übersehen werden, dass uns Covid-19 weiter herausfordern wird und dass trotz des Amtswechsels in den USA noch nicht alle Fragen hinsichtlich der Marschrichtung der USA in den nächsten vier Jahren geklärt sind.
In der ersten Ausgabe des Jahres 2020 von „Die Welt der ETFs“ stellten wirfest, dass ETFs zu nachhaltigen oder ESG-Themen besonders viel Anklang bei Anlegern fanden. Wie sieht die Bilanz am Ende des Jahres 2020 aus?
Heike Fürpaß-Peter: Dieser Trend, der sich zu Anfang des Jahres
zunächst vorsichtig andeutete, hat sich massiv bestätigt. Ende Oktober hatten europäische Anleger bereits 32 Milliarden Euro in ETFs mit nachhaltigem Bezug angelegt. Rund 26 Milliarden Euro entfielen dabei auf ESG-Aktien-ETFs, was eine deutliche Sprache spricht. Und die Entwicklung wird weitergehen. Wir bei Lyxor haben in diesem Jahr begonnen, das Thema Klimawandel noch weiter in den Fokus zu rücken. Gerade der Klimawandel liegt uns wie unseren Anlegern sehr am Herzen und Lyxor spielt dabei eine führende Rolle. Nicht ohne Grund nehmen wir in dieser Ausgabe von „Die Welt der ETFs“ die Grundlagen zum Thema Klima auf. Denn jeder,
der sich bereits diesem Thema angenähert hat, weiß, wie komplex die Materie sein kann. 2021 werden wir noch deutlich mehr unternehmen, um den drohenden Klimawandel in den Mittelpunkt zu stellen, denn es handelt sich um ein gesamtgesellschaftliches Thema mit großer Bedeutung auch für alle Anleger. Ein Stichwort ist das 1,5-Grad-Ziel, also die langfristige Begrenzung der Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius, verglichen mit dem vorindustriellen Zeitalter. Hier tun wir als Lyxor übrigens auch viel im Hintergrund, indem wir zum Beispiel Stimmrechte bei Hauptversammlungen
ausüben, um so Unternehmen zu einem nachhaltigeren Wirtschaften zu veranlassen. Gestatten Sie mir, an dieser Stelle einmal mehr hervorzuheben, dass man Gutes tun kann, also nachhaltig anlegen kann, ohne unbedingt Rendite aufgeben zu müssen. Was natürlich eine gute und überzeugende Nachricht für alle Anleger ist.
Am letzten Tag im November 2020 wurden 52 ComStage ETFs in Lyxor ETF umbenannt. Damit ist Ihr ver- mutlich größtes Projekt des Jahres, nämlich die Zusammenführung der Marken ComStage und Lyxor, abgeschlossen.
Heike Fürpaß-Peter: Womit wir alle Anleger herzlich bei Lyxor ETF willkommen heißen! Ein anstrengendes Jahr liegt hinter uns und wir sind froh, dass wir die Zusammenführung der beiden Marken so erfolgreich hinter uns bringen konnten. Die Verschmelzungen von 48 ETFs war für Privatanleger steuer- neutral, da wir auf länderübergreifende Zusammenlegungen verzichtet haben. Die Umbenennungen von 52 ETFs waren genau das, was der Name schon sagt, nämlich reine Umbenennungen.
Weder änderte sich etwas an den Gebühren, noch an der Wertpapierkennnummer, der Anlagestrategie oder dem abgebildeten Index. Trotz der verständlichen Einschränkungen durch Covid-19 waren wir weiterhin regelmäßiger Gast auf den Börsentagen, auch wenndiese ab März ins Internet verlagert wurden, und wir haben weitere Lyxor ETFs aufgelegt. „Die Welt der ETFs“ hat darüber berichtet und auch in dieser Ausgabe finden Sie wieder eine Abhandlung zu den Megatrends der nächsten Jahre und Jahrzehnte. Was uns ganz wichtig war: Wir sind zu einem Team zusammengewachsen und können nun als Lyxor Deutschland mit einer vollumfänglichen Einheit aus Frankfurt heraus unsere Kunden im deutschsprachigen Europa noch besser und zielgerichteter betreuen und sie bei ihren Anlagebedürfnissen unterstützen. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass Lyxor Deutschland weit mehr ist als ein Anbieter von ETFs, so wichtig sie auch für uns sind. Wir bieten noch weitaus mehr Lösungen an, auch wenn diese sich vielfach an institutionelle Investoren richten. Wir schauen mit großer Zuversicht den nächsten Jahren entgegen und danken unseren Anlegern für Ihr großes Vertrauen!
Vielen Dank für Ihre Zeit, Frau Fürpaß-Peter!
Können Anleger die Welt verändern?
Investitionen in den Klimaschutz
Mit dem Klimawandel stand bislang nie so viel auf dem Spiel wie heute. Es ist noch nicht zu spät für Anleger, etwas zu bewirken, aber wir müssen heute damit beginnen.
Der Klimawandel geht uns alle an. Es vergeht kein Tag, an dem wir über die Medien nicht mit den spürbaren Folgen des Klimawandels konfrontiert werden.
Dürreperioden, Überschwem-mungen, Temperaturextreme – all das lässt sich auf durch den Menschen verursachte Einflüsse zurückführen. Gesellschaft und Politik haben längst erkannt, dass etwas getan werden muss, um den Klimawandel aufzuhalten und die Erde weiterhin lebenswert und bewohnbar zu machen. Lyxor hat
den Klimawandel zu einem zentralen Thema seiner Anlage-strategie erkoren, die es Anlegern ermöglicht, einen maßgeblichen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel zu leisten.
Was bedeutet Klimawandel eigentlich?
Das Klima auf der Erde verändert sich. Dank der Aufzeichnungs-möglichkeiten riesiger Mengen an Wetterdaten lassen sich Verände-rungen wie Niederschlagsmengen, Durchschnittstemperaturen oder der Anstieg des Meeresspiegels
immer detaillierter ermitteln, mit Vorjahren vergleichen und auswerten: Der Klimawandel beschreibt die Veränderung des Klimas auf der Erde und beschränkt sich dabei nicht auf bestimmte Regionen. Die verheerenden
Buschbrände Anfang 2020 in Australien, das Abschmelzen des grönländischen Eisschilds und der Polarkappen, immer häufiger und heftiger auftretende Tropenstürme mit Überschwemmungen und ausgedehnte Dürreperioden – all diese extremen Wetterereignisse belegen den Klimawandel.
Um für uns und für die nach-folgenden Generationen einen klimatisch lebenswerten Planeten zu erhalten, müssen wir handeln – und zwar jetzt!
Die globale Erderwärmung lässt sich rechnerisch bestimmen und ist wissenschaftlich belegbar auf einen erhöhten Ausstoß von Treibhaus-gasen, allen voran Kohlenstoffdioxid (CO2), zurückzuführen. Weshalb sich unser globaler CO2-Fußabdruck in den vergangenen Jahrzehnten so rapide vergrößert hat, liegt auf der Hand: Im Jahr 1950 lebten 2,5 Milliarden Menschen auf der Erde, heute sind es rund 7,8 Milliarden und die Prognosen der Vereinten Nationen gehen von einem Anstieg der Weltbevölkerungbis zum Jahr 2100 auf fast 11 Milliarden Menschen aus¹.
All diese Menschen wollen ernährt werden, möchten (bzw. sollen) konsumieren und streben danach, ihre Lebensqualität zu erhöhen. Die Folgen daraus: Eine immer weiter steigende Erhöhung der Kapazitäten industrieller Fabrikanlagen, die Gewinnung landwirtschaftlicher Nutzflächen durch Rodung von (Regen-)Wäldern und die Zunahme des Straßen-, Luft- und Schiffsver-kehrs in den vergangenen Jahren tragen erheblich dazu bei, dass das CO2-Gleichgeicht der Erdatmo-sphäre empfindlich gestört wird. Ein hoher Ausstoß an Treibhausgasen hat unmittelbare Auswirkungen auf die globale Erderwärmung und damit auf den zu beobachtenden Temperaturanstieg.
Im Umkehrschluss bedeutet dies: Eine Begrenzung des Temperaturanstiegs kann durch eine Reduktion der CO2-Emissionen erreicht werden.
Gefahr erkannt – Gefahr gebannt? Jein!
Gefahr erkannt: Ja – im Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 haben sich 195 Länder dazu ver-pflichtet, die globale Erderwärmung auf „weit unter 2° Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau“ zu senken. Gleichzeitig wurden „Bemühungen zur Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 1,5° Celsius“ beschlossen. Wer jetzt denkt, ein halbes Grad Temperatur-
Lyxor hat den Klimawandel zu einem zentralen Thema seiner Anlagestrategie erkoren.
unterschied mache aus einer Mücke keinen Elefanten: Studien der Technischen Expertengruppe der Europäischen Union (TEG) haben ergeben, dass selbst ein minimaler Temperaturunterschied von nur einem halben Grad Celsius katas-trophale Auswirkungen auf unsere Zivilisation haben könnte. Bei einem 2°-Celsius-Temperaturanstieg bis ins Jahr 2100 hätten wir immer noch mit verheerenden Flutkatas-trophen, lang anhaltenden Dürre-perioden, verstärkt auftretenden Tropenstürmen, einem deutlichen Anstieg des Meeresspiegels und umfangreichem Artensterben
zu rechnen² – nicht auszudenken, was uns bei einem Temperatur-anstieg von 3° Celsius erwartet!
Gefahr gebannt: Nein – es ist eine weitaus größere Herausforderung, Klimaziele auch auf globaler Ebene umzusetzen: Nur weil auf einer Konferenz etwas beschlossen wird, kaufen wir nicht von einem Tag auf den anderen weniger Produkte im Internet, fahren weniger Auto oder verzichten auf die Flugreise in den Sommerurlaub. Um die Treibhaus-gasemissionen auf lange Sicht nachhaltig zu senken, bedarf es daher gesetzlicher und regula-torischer Vorgaben, die von Ver-brauchern, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen umge-setzt werden müssen. Dabei handelt es sich um einen Prozess mit verschiedenen zeitlichen Entwicklungsstufen, der nicht auf Knopfdruck gestartet werden
Wir alle haben es in der Hand – nur gemeinsam können wir den Klimawandel aufhalten!
kann. Die Europäische Union hat die Klimawandelproblematik als zentrales Thema in ihr Programm aufgenommenund sich selbst ambitionierte Ziele gesetzt, die bis zum Jahr 2030 erreicht werden sollen. Darunter fallen unter anderem die Senkung der Treib-hausgasemissionen um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 und eine Erhöhung des Anteils der Energiegewinnung aus erneuer-baren Quellen auf 32,5 Prozent³. Darüber hinaus soll bis zum Jahr 2050 Klimaneutralität durch Investitionen in wettbewerbs-fähige, technologische Lösungen erreicht werden. Benchmark-Regulatorik setzt neue Maßstäbe Jedes Unternehmen hinterlässt einen CO2-Fußabdruck, der anhand der Höhe der Treibhausgasemissio-
nen gemessen werden kann. Die aktuellen Zahlen in ihrer jetzigen Form sind schockierend und geben berechtigten Anlass zur Sorge: Die große Mehrheit der bedeutenden Aktienindizes impliziertderzeit einen Temperaturanstieg von mindestens 4° Celsius!⁴ Schuld daran sind die hohen Emissionswerte der in den Indizes enthaltenen Unternehmen, da sie nach wie vor mehrheitlich auf fossile Brennstoffe, wie zum Bei-spiel Kohle, setzen. Laut einer Studie des Interessenverbandes Climate Action 100+ sind börsen-notierte Unternehmen für 47 Prozent der globalen Treibhaus-gasemissionen verantwortlich⁵. Die Europäische Union ist zurzeit dabei, die Regulierung ihrer
Benchmark-Vorschriften zu erneuern und die Berechnung von Referenzindizes unter klima-politische Auflagen zu stellen. Das ist insofern von Bedeutung, da sowohl private Anleger als auch institutionelle Investoren mit ihrer Geldanlage entscheiden, welchen Unternehmen ihr Geld zufließt – und welche Unternehmen ihre energie-politischen Entscheidungen über-denken sollten, um über den Kapital-markt Mittel für ihre Investitionen zu erhalten. Indexanbieter wie MSCI oder S&P werden durch die neue Benchmark-Regulatorik der Europäischen Union dazu angehalten, Indizes zu berechnen,
die mit klar definierten klimapo-litischen Zielen in Einklang stehen.
Der Indexanbieter S&P beispiels-weise berechnet und veröffentlicht unter anderem vier regional unter-schiedliche Aktienindizes, die die-jenigen Unternehmen enthalten, deren Energiepolitik das Pariser 1,5°-Celsius-Ziel berücksichtigt. Dabei handelt es sich um die sogenannten Paris-Aligned Benchmarks (PAB), zu Deutsch „Indexvorgaben, die sich am 1,5°-Celsius-Ziel des Pariser Klima-schutzabkommens orientieren“. Diese Kennzeichnung mit einem 1,5°-Celsius-Stempel macht es verantwortungsbewussten Anlegern
¹ https://www.dsw.org/weltbevoelkerung/?gclid=EAIaIQobChMIz8mztP-f7QIVgeLmCh0cCgtREAAYASAAEgJAL_D_BwE
² https://ec.europa.eu/clima/policies/strategies/2030_de
³ Quelle: Auszug aus der „Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament”, Stand: 15. September 2020.
⁴ https://ec.europa.eu/clima/policies/strategies/2030_de
⁵ Quelle: Climate Action 100+, https://climateaction100.files.wordpress.com/2019/10progressreport2019.pdf
einfacher, wichtige (und richtige) Investitionsentscheidungen treffen zu können. Bei Lyxor stehen der Klimawandel und seine Auswir-kungen im Mittelpunkt einer verant-wortungsbewussten Anlagestrate-gie. Aus diesem Grund haben wir neben zahlreichen weiteren klima-freundlichen ETFs vier Indexfonds auf die S&P-Paris-Aligned-Bench-marks aufgelegt, über die Anleger in Indizes investieren können, die die Vorgaben des Pariser Klimaschutz-abkommens berücksichtigen. Wir alle haben es in der Hand – nur gemeinsam können wir den Klimawandel aufhalten! In den kommenden Ausgaben von „Die Welt der ETFs“ werden wir den
Eine vorausschauende, klimapolitisch
getriebene Benchmark-
Regulatorik kann
dafür sorgen, der Begrenzung der Erderwärmung
Stück für Stück näherzukommen.
Klimawandel weiter thematisieren und Sie über die sich bietenden Anlegerchancen informieren.
Wenn Sie bereits jetzt mehr zu den Hintergründen und über Lyxors klimapolitisches Engagement erfahren möchten, besuchen Sie uns im Internet unter www.lyxorETF.de.
Smart Cities –
wie intelligente Städte die Welt verändern
Seit Jahren sind Megatrends in Anlegerkreisen ein beliebtes Gesprächsthema. Technologische, ökologische, soziale und wirtschaftliche Veränderungen lassen uns eine Welt im Wandel erleben. Für Anleger können sich daraus interessante Möglichkeiten ergeben. Gemeinsam mit dem Indexanbieter MSCI (Morgan Stanley Capital International) und führenden Branchenexperten hat Lyxor fünf Megatrends identifiziert und daraus Themen-Indizes entwickelt, in die Anleger über ETFs investieren können. Dabei handelt es sich um die fünf Megatrends
- Mobilität der Zukunft (Future Mobility)
- Intelligente Städte (Smart Cities)
- Digitalisierung (Digital Economy)
- Generation Y (Millennials)
- Disruptive Technologie (Disruptive Technology)
Nachdem wir in der vergangenen Ausgabe die Mobilität der Zukunft näher erläutert haben, widmen wir uns im Folgenden den Smart Cities, den intelligenten Städten.
Was versteht man unter einer intelligenten Stadt?
Der Begriff Smart City beschreibt ein Entwicklungskonzept, das zum Ziel hat, Städte effizienter, technologisch fortschrittlicher, klimabewusster und sozialer zu gestalten. Technische, wirtschaftliche und gesellschaft-liche Innovationen spielen dabei eine ent-scheidende Rolle, denn die zunehmende Urbanisierung, die weltweit jedes Jahr Millionen von Menschen aus ländlichen Regionen und Kleinstädten in Großstädte abwandern lässt, hat Auswirkungen auf die Umwelt, die öffentliche Gesundheit und die Infrastruktur einer Stadt.
Daten bilden die Grundlage von Smart Cities. Sensoren und das Internet der Dinge („Internet of Things“) – einge-bettet in eine moderne Infrastruktur – können für weniger Staus, weniger Verbrechen, den effektiveren Umgang mit Abfall und geringere Emissionen und Verschmutzung sorgen.
Mit einer Bevölkerung von mehr als vier Millionen Menschen nach der Volkszählung unter Kaiser Augustus könnte man das alte Rom als die erste „Megastadt“ der Welt bezeichnen. Mit seiner durchdachten Infrastruktur und gut organisierten Dienstleistungen galt es damals bereits als Blaupause für die Organisation und Struktur großer Städte. Heute gibt es weltweit 33 Megastädte (definiert als urbane Räume mit mehr als zehn Millionen Einwohnern), deren Zahl Prognosen der Vereinten Nationen zufolge in den nächsten zehn Jahren auf 43 steigen wird.¹ Großstädte sind der Dreh- und Angelpunkt der modernen Welt. Sie beherbergen heute die Hälfte aller Menschen auf der Erde², verbrau-chen zwei Drittel der Energie und erzeugen 70 Prozent der Treibhausgase³. Außerdem haben sie eine höhere Bevölkerungsdichte als länd-liche Regionen und Kleinstädte, was sich in Form von Umweltverschmutzung und Krank-heiten wiederum auf die öffentliche Gesundheit auswirkt.
Vom Megatrend zum Anlagethema
Vor diesem Hintergrund werden alle Arten von intelligenter Stadttechnologie in Zukunft an Bedeutung energieeffiziente Straßenbeleuch-tungen bis hin zu Temperaturmessungen oder Bike- und Carsharing-Angeboten, die dazu beitragen, das Leben in der Stadt künftig sauberer, effizienter und sicherer zu machen. Die Folge daraus: Die Zahl der Unternehmen, die technologisch intelligente Lösungen für effiziente und nachhaltige Prozesse und Strukturen in Ballungsräumen entwickeln, ist in den vergangenen Jahren rapide gestiegen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Dienstleistungen des täglichen Lebens sowie Strukturen, die es Städten erst ermöglichen, zu wachsen und die Lebensqualität ihrer Einwohner zu verbessern.
Beispiele für Eigenschaften einer Smart City:
► Flexible Carsharing-Modelle, die die orga-nisierte gemeinschaftliche Nutzung von Automobilen ermöglichen
► Installation von öffentlich zugänglichen Ladestationen für Elektroautos
► Smarte Parklösungen, bei denen Sensoren auf Parkplätzen erfassen, ob ein Parkplatz durch ein Fahrzeug belegt oder frei ist und diese Information über eine App vom Nutzer abgerufen werden kann
► Aktives Einbinden von Benutzerdaten in eine App zur Optimierung von Wegstrecken (zum Beispiel Staumeldungen)
► Abkehr von fossilen Energieträgern durch Förderung regenerativer Energiequellen, zum Beispiel durch Installation von Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden wie Schulen oder Rathäusern
► Schaffung zentraler Standorte mit Lagerboxen für Lieferdienste als Umschlagplatz und Abholstation
► Intelligente Stromzähler mit dynamischen Strompreisen; automatische energieeffiziente Straßenbeleuchtung
► Installation intelligenter Sensorampeln, die Bussen längere Grünphasen gewährt
► Selfservice-Stadtführungen für Touristen und Besucher, die mit ihrem Smartphone mittels Barcodes interessante Orte und Plätze erkunden können
Die Liste an Innovationen zur Entwicklung intelligenter Städte ließe sich unendlich fortsetzen und demonstriert, mit welchen Veränderungen in den kommenden Jahren zu rechnen ist. Aber wie findet man die Unter-nehmen, die sich mit solchen Innovationen befassen und die heute vielleicht noch klein und weniger bekannt sind, aber das Potenzial haben, eines Tages zu Marktführern aufzusteigen? Lyxor hat untersucht, wie sich dieser globale Wandlungsprozess in ein Anlagekonzept übersetzen lässt.
Dazu haben wir gemeinsam mit MSCI und dem Experten Lukas Neckermann unter Nutzung von Teilbereichen der Künstlichen Intelligenz (KI) eine Methodik entwickelt, die die Unternehmen entdeckt, auf die es ankommt, und die viel-versprechende Lösungen zur Entwicklung intelligenter Städte beitragen. In der ver-gangenen Ausgabe von „Die Welt der ETFs“
berichteten wir im Beitrag „Künstliche Intelligenz in Ihrem Portfolio“ über die Anwendungsberei-che menschlicher Expertise, Computerlinguistik und Datenanalysetechniken.
Um das vollständige Potenzial von infrage kommenden Unternehmen mit dem Fokus Smart Cities ausschöpfen zu können, wird bei der Suche die gesamte Wertschöpfungskette berücksichtigt. In diesem Fall sind das neben traditionellen Industrieunternehmen, Trans-
portunternehmen und Versorgern auch Start-up- sowie mittelständische Unternehmen, die Anlegern bis heute vielleicht noch unbekannt sind, aber erhebliches Potenzial bergen. Die Ergebnisse dieser wissenschaftlich basierten Unternehmenssuche fließen in den MSCI Smart Cities-Index, in den Anleger über den
Lyxor Smart Cities ESG Filtered ETF (WKN LYX0ZK) Zugang haben, um von den sich bietenden Chancen dieses spannenden Marktes profitieren zu können.
Das Ergebnis der wissenschaftlich basierten Unternehmenssuche ist der MSCI Smart Cities-Index.
Durch smarte Technologien lässt sich
der CO2-Ausstoß um 10 bis 15 Prozent senken.
Veränderungen durch die Konzeption intelli-genter Städte werden zu einer erheblichen Steigerung der Lebensqualität führen: Nach Aussage von Analysten des McKinsey Global Institute lassen sich durch smarte Technologien die Reaktionszeit bei Notfällen um 20 bis 35 Prozent reduzieren, die Letalität (Wahrschein-lichkeit, an einer Krankheit zu sterben) um 8 bis 10 Prozent, die durchschnittliche Pendelzeit um 15 bis 20 Prozent, die Krankheitsquote um 8 bis 15 Prozent, der CO2-Ausstoß um 10 bis 15 Prozent und der Wasserverbrauch um 20 bis 30 Prozent senken.²
Songdo: Beispiel für die Entwicklung einer intelligenten Stadt
Am Beispiel der südkoreanischen Stadt Songdo lässt sich das Konzept einer Smart City eindrucksvoll demonstrieren: Songdo dient bereits als Testumgebung für zahlreiche innovative Technologien im Bereich intelligenter Stadtentwicklung. Smarte Mobilitätslösungen haben Einzug in den Alltag gehalten, zum Beispiel in Form von E-Hailing (Fahrvermittlungen via App), Bikeoder Carsharing. Verkehrsinformationen in Echtzeit sorgen für eine bessere Reaktionszeit und höhere Flexibilität im Verkehr sowie für weniger Staus und eine nachfragebasierte Mikro-Verkehrsstruktur (zum Beispiel Minibusse) statt starrer Zeitpläne. Langfristig werden vollautonome Fahrzeuge manuell gelenkte Autos ersetzen, sobald die noch bestehenden technischen und kommerziellen Hürden überwunden sind. Intelligente Umwelt-, Wasser- und Abfalllösungen sind mithilfe von Sensoren und Messsystemen in der Lage,
den Verbrauch festzustellen, Ineffizienzen aufzudecken, die Abfallentsorgung zu steuern oder die Wasserqualität zu überwachen. Intelligente Sicherheitssysteme nutzen Überwachungsdaten, um Verbrechen, Massenpaniken oder Brände in Echtzeit zu entdecken. Dadurch kann schneller reagiert und Notfallressourcen können besser eingesetzt werden, zum Beispiel Polizei, Feuerwehr, Unfall- und medizinische Dienste. Gleichzeitig wird sich das Gesundheitswesen von der Heilung von Krankheiten auf deren Prävention verlagern. Dabei kommen Frühwarnsysteme für die Luftqualität, Sanitärprobleme, Infektionskrankheiten oder gesundheitliche Probleme zum Einsatz, die von an medizinischen Geräten angebrachten intelligenten Sensoren gemeldet werden. Durch Fernüberwachung von Patienten und Telemedizin können Wartezeiten verkürzt und der Patientenkreis vergrößert werden.
Sie möchten mehr zum Thema Intelligente Städte erfahren? Auf unserer Webseite www.lyxorETF.de finden Sie in verschiedenen Blogbeiträgen weitere Hintergrundinformationen zum Megatrend Smart Cities. Außerdem stellen wir dort unter dem Reiter „Anlegen in ETFs/ Themen ETFs“ weitere spannende Themen-ETFs im Detail vor, auf die wir in den kommenden Ausgaben von „Die Welt der ETFs“ näher eingehen werden.
¹ U.N., World Urbanization Prospects: The 2018 Revision
² McKinsey Global Institute, Juni 2018, Smart Cities: digital solutions for a more livable future
³ C40 Cities, https://www.c40.org/why_cities
Mathias Knoblich stammt aus Berlin. Bevor er 2019 von der Commerzbank zu Lyxor Deutschland wechselte, gehörte er bereits zur schreibenden Zunft im Bereich Zertifikate und Asset Management. Er studierte BWL in Berlin und Paris und hat bei der Dresdner Bank, der Société Générale und der Deutschen Bank wertvolle Erfahrungen sammeln können. Den Kopf frei bekommt er an der Bassgitarre, beim Beach-Volleyball und beim Lesen finanzfremder Bücher.
Fondsgesellschaften beschäftigen bekanntermaßen Fondsmanager. Aber das allein reicht natürlich nicht aus, damit Sie als Anleger
und Leser von „Die Welt der ETFs“ oder unseres Newsletters „Die Welt der ETFs kompakt“ regelmäßig
neue Einblicke und Erkenntnisse gewinnen können. Denn die Inhalte müssen auch erstellt werden. Genauso müssen die zahlreichen unterschiedlichen Broschüren und andere Marketing-Materialien mit Inhalten befüllt werden. Eine Auf-gabe für das Content-Marketing und damit für Mathias Knoblich bei Lyxor Deutschland.
Herr Knoblich, „Content-Marketing ist wieder einmal so ein neumodischer Begriff der digitalen Welt“, warf uns vor geraumer Zeit ein Herr an den Kopf und wandte sich irritiert ab. Sie wiederum erstellen Content. Was können sich unsere Leser darunter vorstellen?
Mathias Knoblich: Content bedeutet übersetzt Inhalt. Es geht beim Content-Marketing um die Erstellung von Inhalten, also um das Verfassen von Texten. Die Themen sollten in möglichst komfortabel lesbarer, verständlicher Form vorgestellt werden. Hier ist von Bedeutung, an wen sich der Inhalt richtet: Wende ich mich an jemanden, der mit der Materie bereits vertraut ist, dann ist die Wortwahl eine andere als bei der Inhaltserstellung für Kunden oder Leser, die bisher keine oder nur wenige Vorkenntnisse haben. Schließlich möchten wir ihnen einen guten Einstieg ermöglichen und ihre Neugier für unsere Themen und Produkte wecken. Handelt es sich um einen Magazinartikel, ist der Schreibstil ein anderer als bei einer Produktinformation, die sich kurz und prägnant in sachlicher Form auf die wesentlichen Produkteigenschaften bezieht. Bevor ein leeres Blatt mit Inhalt befüllt werden kann, bedarf es daher viel Detektivarbeit – schließlich kann ich ein Thema nur dann gut vermitteln, wenn ich es mir selbst voll-ständig erschlossen habe.
Lassen Sie uns „Die Welt der ETFs“ als Beispiel nehmen. Welchen Beitrag leistet Content-Marketing hier und wie läuft der Prozess generell ab?
Mathias Knoblich: In „Die Welt der ETFs“ möchten wir unsere Leser über Trends und Neuigkeiten auf dem stetig wachsenden ETF-Markt informieren. Zurzeit stoßen Nachhaltigkeitsthemen, aber auch neue Technologien, wie Intelligente Städte oder die Zukunft der Mobilität, auf großes Interesse. Als innovativer ETF-Anbieter widmet sich Lyxor diesen Themen intensiv, auch in seinem Magazin. Für die aktuellen Themen lesen wir viele Experten-meinungen und Berichte und filtern die wichtigsten Erkenntnisse für unsere Leser heraus. Stehen die Inhalte einmal, werden sie noch von zahlreichen Augenpaaren gegengelesen, bis das Magazin schließlich in den Druck geht.
Das war sehr transparent und verständlich! Welchen besonderen Herausforderungen begegnen Sie bei Ihren Tätigkeiten?
Mathias Knoblich: Es gibt im ETF-Bereich unendlich viele Themen, die es zu ergründen, Produktbroschüren, die es zu schreiben und Newsletter, die es zu verfassen gilt. Die Abgabefristen sind häufig sehr sportlich angesetzt –
Bevor ein leeres Blatt mit Inhalt befüllt werden kann, bedarf es viel Detektivarbeit.
ein gutes Zeitmanagement und ein verlässliches, kompetentes Team sind daher von unschätzbarem Wert – zum Glück haben wir das bei Lyxor!
Eine ganz andere Frage: Sie bieten „Die Welt der ETFs“ sowohl als gedruckte Ausgabe als auch elektronisch an. Lassen sich vor dem Hintergrund des Trends zu Nachhaltigkeit veränderte Leserwünsche feststellen?
Mathias Knoblich: In der Tat, ja. Unsere Kunden äußern immer häufiger den Wunsch, ihnen anstelle von gedruckten Ausgaben eine elektronische Version zukommen zu lassen, wie es zum Beispiel bei Verkaufsprospekten bereits erfolgreich umgesetzt wurde. Ein Vorteil eines E-Magazins liegt beispielsweise in der Suchfunktion, die bei den vielen Fachartikeln sehr nützlich und praktisch ist, oder in der platzsparenden Aufbewahrung.
Wir freuen uns immer, wenn uns Leser dazu ihre Sicht der Dinge schildern.
Abschließend die Frage, was Ihnen bei Ihrer Tätigkeit am meisten Freude bereitet.
Mathias Knoblich: Schreiben ist meine große Leidenschaft. Eine gesunde Neugier und Begeisterungsfähigkeit sind wertvolle Eigenschaften, denn bei Lyxor komme ich mit vielen Spezialisten und Experten auf ihren Gebieten zusammen. Auch das internationale Umfeld und die Zusammenarbeit mit den Teams aus unterschiedlichen Ländern schätze ich sehr: Es macht meine Arbeit spannend und sorgt für eine niemals abflachende Lernkurve. Wenn ein Text nach mehreren Abstimmungsrunden schließlich veröffentlicht wird, ist das ein tolles Gefühl.
Vielen Dank für Ihre Einblicke, Herr Knoblich!
Kontakt: info@lyxorETF.de; +49 (0) 69 71 74-44 4
Verantwortlich (Redaktion und Koordination):
Thomas Meyer zu Drewer, Lyxor Deutschland
Redaktionsteam dieser Ausgabe:
Vincent Denoiseaux, Birgithe Edel, Heike Fürpaß-Peter,
Mathias Knoblich, Stefanie Scharf, Thomas Meyer zu Drewer
Redaktionsschluss: 11. Dezember 2020
Umsetzung, Druck und Design:
ACM Unternehmensgruppe, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt,
www.acmedien.de
Grafische Leitung: Iris Oesterle
Bildnachweis: Shutterstock (Titel), iStock (Seite 5, 22–25), Adobe Stock (Seite 6–9, 11/13, 15–17, 18/19 Bildhintergrund, 26–29 links, 31, 33), Lyxor (Seite 20/21, 27/29 rechts).
Herausgeber:
Lyxor International Asset Management S.A.S.
Deutschland (Lyxor Deutschland),
Neue Mainzer Straße 46-50, 60311 Frankfurt am Main
Lyxor International Asset Management S.A.S. Deutschland ist die deutsche Niederlassung von Lyxor Asset Management S.A.S., einer französischen vereinfachten Aktiengesellschaft mit begrenzter Haftung, die am 12. Juni 1998 von der französischen Autorité des marchés financiers („AMF“) als Verwaltungsgesellschaft unter der Nummer GC 98-02 zugelassen wurde, deren eingetragener Sitz sich in 17 Cours Valmy, Tour Société Générale, 92800 Puteaux, Frankreich befindet und die beim Registre de Commerce et des Sociétés in Nanterre registriert ist. Die deutsche Niederlassung unterliegt der Aufsicht durch die AMF und der begrenzten Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.
Lyxor Deutschland, die Autoren der Beiträge sowie Angestellte des Heraus-gebers können in die in der Ausarbeitung genannten ETFs investiert sein oder Geschäfte in diesen ETFs, in auf diese ETFs bezogene oder mit ihnen verbundene Finanzinstrumente ausgeführt haben.
Die Welt der ETFs erscheint als Werbung von Lyxor ETF etwa alle drei Monate.
ETF-Risikoprofil
Potenzielle Anleger müssen die folgenden, im Prospekt des Fonds, der unter www.lyxorETF.de abrufbar ist, beschriebenen Risiken berücksichtigen.
KAPITALRISIKO: ETFs sind nachbildende Instrumente: Ihr Risikoprofil ähnelt dem einer direkten Anlage in den zugrunde liegenden Index. Das Kapital der Anleger ist vollständig dem Risiko ausgesetzt und Anleger erhalten unter Umständen den ursprünglich investierten Betrag nicht zurück. Im schlimmsten Fall kann es zu einem Totalverlust kommen.
REPLIKATIONSRISIKO: Die Anlageziele des Fonds werden aufgrund unerwarteter Ereignisse an den zugrunde liegenden Märkten, die die Indexberechnung und die effiziente Fondsnachbildung behindern, unter Umständen nicht erreicht.
KONTRAHENTENRISIKO: Bei synthetisch replizierenden Fonds sind die Anleger Risiken infolge der Verwendung eines OTC-Swap mit der Société Générale ausgesetzt. Gemäß den OGAW-Richtlinien darf das mit der Société Générale eingegangene Risiko 10 Prozent des Gesamtvermögens des Fonds nicht übersteigen. Unter www.lyxorETF.de finden Sie nach Eingabe der WKN nähere Informationen darüber, ob es sich um einen synthetisch replizierenden (SWAP) oder um einen vollreplizierenden Fonds handelt.
RISIKO IN VERBINDUNG MIT DEM BASISWERT: Der zugrunde liegende Index eines Lyxor ETFs kann komplex und volatil sein. Indizes, die sich auf Aktien (insbesondere aus den Emerging Markets) oder Rohstoffe beziehen, können einer erhöhten Volatilität unterliegen. Bei Anlagen in Rohstoffen wird der zugrunde liegende Index mit Bezug zu Rohstoff-Futures-Kontrakten berechnet, die den Anleger einem Liquiditätsrisiko in Verbindung mit den Kosten, wie zum Beispiel Fracht- und Transportkosten, aussetzen können. ETFs mit einem Engagement an Schwellenmärkten sind mit einem größeren Risiko möglicher Verluste verbunden als eine Anlage in Industrieländern, da sie vielfältigen und unvorhersehbaren Schwellen-länderrisiken ausgesetzt sind.
WÄHRUNGSRISIKO: ETFs können einem Währungsrisiko unterliegen, wenn der ETF auf eine andere Währung als die Währung des nachgebildeten zugrunde liegenden Index lautet. Das bedeutet, dass die Wechselkurs-schwankungen die Renditen negativ oder positiv beeinflussen können.
LIQUIDITÄTSRISIKO: Die Liquidität wird durch zugelassene Market-Maker an der jeweiligen Börse, an der der ETF notiert ist, einschließlich der Société Générale, zur Verfügung gestellt. Die Liquidität an der jeweiligen Börse kann infolge einer Unterbrechung an dem Markt, der durch den von dem ETF nachgebildeten zugrunde liegenden Index repräsentiert wird, eines Ausfalls der Systeme einer der relevanten Börsen, der Société Générale oder anderer Market-Maker-Systeme oder einer nicht normalen Handelssituation bzw. Handelsereignisses beschränkt sein.
Rechtliche Hinweise
Diese Information ist als Werbung im Sinne des Wertpapierhandels-gesetzes anzusehen. Das heißt, sie genügt nicht allen Anforderungen für Finanzanalysen und für Lyxor Deutschland oder ihre Mitarbeiter besteht kein gesetzliches Verbot, vor Veröffentlichung der Information in den darin genannten ETFs zu handeln. Die Ausarbeitung ist nicht für die Verteilung an oder die Nutzung durch Personen oder Rechtssubjekte bestimmt, die die Staatsbürgerschaft eines Landes oder den Wohnsitz in einem Land oder Gerichtsbezirk haben, in dem die Verteilung, Veröffentlichung
oder Nutzung solcher Informationen verboten ist. Die gesamten Fonds sind weder gemäß dem United States Securities Act von 1933 noch gemäß dem United States Investment Company Act von 1940 eingetragen und dürfen daher weder direkt noch indirekt in den Vereinigten Staaten von Amerika einschließlich deren Hoheitsgebiete und Liegenschaften oder anderen ihrer Gerichtsbarkeit unterstehenden Gebiete oder an einen US-Bürger bzw. auf dessen Rechnung angeboten oder verkauft werden.
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Sie soll lediglich eine selbstständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die genannten börsengehandelten Fonds (ETFs) werden lediglich in Kurz-form beschrieben. Eine Anlageentscheidung sollte nur auf der Grundlage der Informationen im Verkaufsprospekt und den wesentlichen Anleger-informationen erfolgen. Eine umfassende Beschreibung der Fondsbe-dingungen und der dazugehörigen Risiken ist dem jeweiligen Verkaufs-prospekt (in englischer Sprache) und den Wesentlichen Anlegerinfor-mationen (KIID, in deutscher Sprache) zu entnehmen, die ebenso wie die Jahres- und Halbjahresberichte in Papierform kostenlos bei der
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