Nachgefragt
Warum gibt es Abweichungen bei der Indexnachbildung durch ETFs?
Marketingmitteilung
Mit ETFs können Anleger ihr Portfolio schnell und einfach diversifizieren1 und mit nur einer Transaktion in zahlreiche Wertpapiere investieren, die sie sonst aufwändig und zu hohen Kosten einzeln kaufen müssten. Die meisten ETFs bilden die Wertentwicklung eines Index nach, der aus bestimmten Aktien, Anleihen, Rohstoffen oder auch anderen Wertpapieren oder Strategien bestehen kann.
ETFs streben an, die Rendite eines repräsentativen Index nahezu eins-zu-eins nachzubilden. Um dieses Ziel zu erreichen, bilden die Fondsmanager die Wertentwicklung eines Index im Portfolio des ETF ab.
Die Rendite des ETF sollte daher der Rendite des Index ziemlich genau entsprechen, zumindest in der Theorie. In der Praxis ist die Verwaltung eines ETF nicht ganz so simpel, da mehrere Einflussfaktoren die Wertentwicklung beeinflussen können.
Bei der Auswahl eines ETF können sich Anleger an zwei Kennzahlen orientieren: Tracking Differenz und Tracking Error.
In diesem Beispiel haben beide ETFs eine ähnliche Tracking-Differenz über den Zeitraum: Beide starten bei 40 und enden bei 130. Aber:• Der ETF1 hat einen geringen Tracking Error. Der Index wird korrekt nachgebildet.• ETF2 hat einen hohen Tracking Error und ein unregelmäßiges Performanceprofil: Der Index wird vom Vermögensverwalter schlecht nachgebildet.
Quelle: Amundi ETF, Dezember 2024. Nur zur Veranschaulichung.
Tracking Differenz und Tracking Error: worum es geht
Ein ETF bildet zwar die Wertentwicklung eines zugrundeliegenden Index nach, erzielt jedoch nicht zwingend dieselbe Rendite wie der Index.
Die Tracking Differenz zeigt den Unterschied zwischen der Rendite eines ETF und der des zugrundeliegenden Index an, also die Mehr- bzw. Minderrendite des ETF gegenüber dem Index. Ein Beispiel: Erzielt ein ETF über einen Zeitraum von einem Jahr eine Rendite von 10%, der Index im selben Zeitraum dagegen 10,2%, beträgt die Tracking Differenz -0,2 Prozentpunkte. Der Fonds erzielt in diesem Beispiel eine Minderrendite gegenüber seinem Index.
Der Tracking Error zeigt die Volatilität der Tracking Differenz an, also wie beständig die Renditedifferenz zwischen dem ETF und dem Index war. Er misst nicht den Abstand zwischen Index und ETF zu einem bestimmten Zeitpunkt, sondern die Schwankungsbreite dieses Abstands über einen bestimmten Zeitraum und damit die Qualität der Indexabbildung: je niedriger der Tracking Error, desto besser die Nachbildung.
Wie Tracking Error und Tracking Differenz bei der ETF-Auswahl helfen können
Aus zwei Gründen ist die Tracking Differenz zwischen einem ETF und seinem Index meist negativ:
Wie in jedem anderen Fonds fallen auch in ETFs Verwaltungskosten an. Berechnet ein ETF beispielsweise laufende Gebühren in Höhe von 0,2% pro Jahr, sollte die Tracking Differenz entsprechend mindestens 0,2% betragen.
Darüber hinaus entstehen einem ETF jedoch auch Transaktionskosten durch den Erwerb und Verkauf von Indexkomponenten, darunter Steuern, Maklergebühren, Geld-Brief-Spannen und Devisenkosten, die sich negativ auf die Tracking Differenz eines ETF auswirken können2.
Durch eine zeitlich begrenzte Wertpapierleihe können ETF-Manager die Rendite jedoch erhöhen und die laufenden Verwaltungs- und Transaktionskosten kompensieren. Unter gewissen Umständen kann ein ETF sogar eine Mehrrendite gegenüber seinem Index erzielen.
Auch wenn ein ETF in Aktien oder Anleihen investiert, die in einem Index enthalten sind, erzielt er nicht zwingend dieselbe Rendite wie der Index.
Zusammenfassung: Warum die Abbildungs- oder Tracking-Qualität wichtig ist
Vor allem wegen der anfallenden Verwaltungs- und Transaktionskosten ist die Tracking Differenz eines ETF meistens negativ. Bei geschicktem Fondsmanagement, zum Beispiel durch Wertpapierleihe, können Fondsmanager in Ausnahmefällen jedoch auch eine positive Tracking Differenz erzielen.
Ein Tracking Error entsteht hingegen, sobald der ETF seinen Index nicht kontinuierlich exakt nachbildet. In manchen Fällen, zum Beispiel bei Schwellenländerindizes, ist die Nachbildung eines Index komplex oder teuer, was den Tracking Error erhöhen kann.
Grundsätzlich können Anleger mit ETFs einfach und kostengünstig in einen bestimmten Index investieren. Tracking Error und Tracking Differenz zeigen an, wie gut und – ebenso wichtig – wie beständig ein ETF seinen Index abbildet, und ermöglichen so einen Vergleich zwischen verschiedenen ETFs, die genau denselben Index abbilden.
Mehr über die Funktionsweise von ETFs erfahren Sie auf unserer Website.
1 Diversifizierung garantiert keine Gewinne und keinen Schutz vor Verlusten.2 In den Ländern der EU werden sowohl die laufenden Verwaltungskosten ("Verwaltungsgebühren und sonstige Verwaltungs- oder Betriebskosten") als auch die Transaktionskosten im Basisinformationsblatt oder Key Investor Document (KID) ausgewiesen.